Nicht jedes Fahrrad ist für Anhänger geeignet

Familie bei einem Radausflug
Wer Radtouren mit Fahrradanhänger plant, sollte prüfen, ob das Fahrrad anhängertauglich ist© stock.adobe.com/Alexander Rochau

Für längere Radtouren mit kleineren Kindern sind Fahrradanhänger praktisch. Aber nicht alle Fahrräder sind für den Allroundgebrauch und viel Gepäck geeignet – und oft ist eine Montage von Anhängern gar nicht möglich. Darauf sollten Sie achten.

  • Bei Überladung des Fahrradgespanns droht Rahmenbruch

  • Zulässiges Gesamtgewicht von Fahrrad und Anhänger einhalten

  • Was beim Transport von Kindern zu beachten ist

Test: Bei Übergewicht droht Rahmenbruch

Familie bei einem Radausflug
Ein Fahrradanhänger darf nicht überladen werden. Immer auf das zulässige Gesamtgewicht des Rads achten!© Shutterstock/Andrey_Popov

Neben der richtigen Montage sind bei jedem Rad der sichere Stand sowie die Einhaltung des zulässigen Gesamtgewichts wichtig – vor allem, wenn Kinder im Fahrradanhänger mitfahren. Gerade bei zusätzlichem Gepäck auf längeren Radtouren und einem vollbesetzten Kinderanhänger ist die Belastungsgrenze des Fahrrads schnell erreicht. 

Das haben ADAC Tests bewiesen, bei denen auch die Verwendung von Kinderanhängern und Kindersitzen überprüft wurde. Getestet wurde dabei die nachträgliche Montage, Standsicherheit und Belastungsfähigkeit: Einige der überprüften Fahrräder hielten den Dauerhaltbarkeitstest nicht durch und es kam sogar zum Rahmenbruch.

Fahrrad und Anhänger nicht überladen

Das Problem ist: Die Fahrradhersteller müssen besser und klarer informieren, wie viel Zuladung ein Fahrrad verträgt. Denn die Angaben zum zulässigen Gesamtgewicht eines Rads finden sich häufig nur versteckt in der Bedienungsanleitung. Nicht alle Fahrradhersteller geben das zulässige Gesamtgewicht direkt und gut sichtbar am Fahrrad an.

Zudem sind die Zuladungsangaben oft so knapp bemessen, dass ein Radfahrer oder eine Radfahrerin maximal 85 Kilogramm wiegen darf, um das zulässige Gesamtgewicht nicht zu überschreiten. Wer dann noch Kinder in einem Anhänger oder auf dem Kindersitz mitnimmt, überschreitet das zulässige Systemgewicht schnell.

Anhänger nicht für alle Räder geeignet

Frau mit einem Fahrradanhänger an ihrem Fahrrad fährt durch Weinberge
Nicht jeder Anhänger lässt sich auch bei jedem Fahrrad montieren© iStock.com/nullplus

Wer sein Rad für den Transport seiner Kinder nutzt, sollte immer vorab klären, welche Systeme sich auch gut montieren lassen. Denn nicht immer ist es möglich, einen Fahrradanhänger nachträglich zu montieren. Oft fehlen leider auch Angaben der Hersteller, ob Fahrradanhänger überhaupt benutzt werden dürfen. Deshalb sollte man bereits vor dem Kauf eines Fahrradanhängers oder Kauf eines Rads klären, ob die Systeme kompatibel sind.

Kinder mitnehmen: Das ist zu beachten

Eltern machen mit ihren Kindern im Kindersitz einen Fahrradausflug
Im Kindersitz hinten fahren Kinder auf dem Fahrrad sicher mit© Shutterstock/Halfpoint
  • Kinder auf keinen Fall in einem Sitz, der vorne am Rad befestigt wird, mitnehmen. Die Verletzungsgefahr durch Lenker und den Erwachsenen, der im Falle eines Unfalls auf das Kind stürzt, ist sehr hoch. Anhänger oder ein Kindersitz hinten am Fahrrad sind deutlich sicherer. 

  • Sicherheitsrelevante Funktionen von Bremse, Lenker und Bereifung und Reifendruck des Fahrrads vor der Fahrt immer prüfen. Tipp: Mit einem Rückspiegel am Fahrrad haben Sie Kind und Verkehr immer im Blick. Auch eine gute Beleuchtung schützt: Wie bei der Beleuchtungsanlage von Fahrrädern müssen bauartgenehmigte lichttechnische Einrichtungen auch am Anhänger angebracht sein.

  • Helme auch im Fahrradsitz und -anhänger aufsetzen. Sie schützen vor schlimmen Kopfverletzungen und sind deshalb ein Muss.

  • Im Kindersitz dürfen nur Kinder unter sieben Jahren mitgenommen werden. Dabei muss der Radfahrer mindestens 16 Jahre alt sein. Außerdem ist eine Speichenabdeckung nötig.

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  • Bei langen Strecken ist der wind- und wettergeschützte Anhänger die komfortablere Lösung. Seitenbügel sowie der Rahmen des Anhängers schützen die Kinder im Falle eines Unfalls. Die flexible Achse verhindert in den meisten Fällen ein Umkippen. Achtung Vergiftungsgefahr: Anhänger niemals hinter ein mit Verbrennungsmotor angetriebenes Zweirad spannen.

  • In Fahrradanhängern dürfen maximal zwei Kinder unter sieben Jahren mitgenommen werden. Sie sollten im Anhänger angeschnallt werden. Der Fahrer oder die Fahrerin müssen mindestens 16 Jahre alt sein.

  • Der Wendekreis eines Fahrrades ist mit Anhänger deutlich größer. Üblicherweise sind die Anhängerkupplungen auf der linken Seite des Fahrrades montiert, weshalb sich Linkskurven besser fahren lassen. 

  • Eine einseitige Beladung des Anhängers kann die Kippneigung vergrößern. Daher auf eine gleichmäßige Gewichtsverteilung achten.

  • Feststellbare Bremse am Anhänger nutzen, weil sie die Sicherheit beim Ein- und Aussteigen der Kinder verbessert.