Nissan Leaf (2025): Ist der Elektro-Vorreiter wieder up to date?

Vor rund 15 Jahren galt der Nissan Leaf als Vorreiter bei der Elektromobilität. Nun feiert die dritte Generation Premiere. Wie hat sich das kompakte Elektroauto weiterentwickelt? Erste Infos und Bilder.
Bestellstart des neuen Leaf im Herbst 2025
Dritte Leaf-Generation mit zwei Batteriegrößen zu haben
Topversion mit mehr als 600 km Reichweite
Um den Nissan Leaf ist es zuletzt ruhig geworden. Was nicht nur an der deutlich erstarkten Konkurrenz gelegen hat, sondern auch daran, dass der Leaf nicht mehr wirklich konkurrenzfähig war. Mit dem nun vorgestellten Modell soll sich das ändern: Der Elektroauto-Pionier Nissan Leaf geht in die dritte Generation.
Mit coupéhaftem Fließheck, bulliger Front, kompakteren Abmessungen und markanten Radhäusern wirkt die Neuauflage deutlich stämmiger und moderner als das Vorgängermodell und auch als der erste Leaf, der ab 2010 zu den Vorreitern der Elektromobilität zählte. Noch wichtiger: Bei Reichweite und Effizienz hat der Leaf III stark zugelegt.
Nissan Leaf: Bis zu 604 km Reichweite

Äußerlich orientiert sich Nissans neuer Stromer stärker am großen Bruder Ariya als an seinem direkten Vorgänger, trägt leichte Crossover-Züge und ein Coupéheck. Mit 4,35 Metern Länge fällt der Kompaktwagen 14 Zentimeter kürzer aus als der alte Leaf, aber neun Zentimeter länger als sein Kompaktklassen-Konkurrent VW ID.3. Die Technik-Plattform teile sich der Leaf wie auch schon der Ariya mit dem Mégane E-Tech von Kooperationspartner Renault.
In Sachen Batterie gönnen sich die Japaner aber einen kräftigen Kapazitätsaufschlag gegenüber dem Franzosen. Zur Wahl stehen Varianten mit 52 kWh und 75 kWh, die 436 Kilometer beziehungsweise 604 Kilometer Reichweite ermöglichen sollen. Für reine Autobahnfahrten gibt Nissan Distanzen von 224 Kilometern und 330 Kilometern an. Die Motorleistungen liegen bei 130 kW/177 PS und 150 kW/204 PS, angetrieben wird jeweils die Vorderachse.
Galerie: Der neue Leaf im Detail

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Ladeleistung nur Durchschnitt

Laden lässt sich der Leaf mit 11 kW an der Wallbox, ein 22-kW-Bordlader ist nicht vorgesehen. Am Schnelllader liegt die Ladeleistung der kleineren Batterie bei 105 kW, bei der größeren sind es 150 kW. Beides selbst für 400-Volt-Autos eher durchschnittliche Werte, trotzdem soll die Ladung von 20 auf 80 Prozent in knapp einer halben Stunde abgeschlossen sein. Serienmäßig an Bord ist ein bidirektionaler V2L-Anschluss mit 3,6 kW, der zum Aufladen von E-Bikes oder dem Betrieb von Werkzeugen gedacht ist. In Zukunft soll der Leaf dann auch das Energie-Rückspeisen ins Netz erlauben (V2G).
Bei Elektronik und Software hat Nissan im Vergleich mit dem Vorgänger zugelegt. So gibt es neben den klassentypischen und teils obligatorischen Helfern unter anderem eine neue Weitwinkelkamera, die die „Durchsicht durch die Motorhaube“ erlaubt und das Rangieren vereinfachen soll. Auf dem Infotainmentsystem läuft nun Android-Software mit Google-Navigation samt integrierter Ladeplanung auf Langstrecken. Ist das Navi aktiviert, wird die Batterie automatisch vor dem Ladestopp vorkonditioniert, um die optimale Ladeleistung zu erzielen.
Generell kann die Fahrzeug-IT nun per Over-the-Air-Update aktualisiert werden. Eine Smartphone-App ermöglicht unter anderem den Zugriff auf den Batteriestatus, die Ladevorgänge, die Vorklimatisierung des Innenraums sowie die Routenplanung.
Preis steht noch nicht fest
Preise für den neuen Leaf, der sich bei Nissan oberhalb des elektrischen Micra positioniert, nennt Nissan noch nicht. Konkurrenten wie Renault Megane E-Tech, VW ID.3 und Opel Astra Electric bewegen sich bei vergleichbaren Reichweiten zwischen 33.000 Euro und knapp 40.000 Euro. Bestellt werden kann der Japaner ab Herbst 2025, im Frühjahr 2026 wird er ausgeliefert.
Text: Holger Holzer/SP-X, Jochen Wieler
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