Cupra Formentor im Test: Neue Nase, sportlich wie immer

Aufnahmen des Cupra Formentor während der Testung
Neue Optik, gewohnter Charme: Der Formentor bleibt auch nach dem Facelift ein sportlicher Begleiter im Alltag© ADAC

Der Cupra Formentor ist auf deutschen Straßen bei Weitem kein Unbekannter mehr. Das Crossover war 2020 das erste eigenständige Modell des Seat-Ablegers und wurde zum Kassenschlager. Alle Infos zur 2024er-Überarbeitung, Daten, Preise und der ADAC Autotest.

  • Neue Front und beleuchtetes Logo am Heck

  • Weiterhin als Benziner, Diesel und Plug-in-Hybrid

  • Preise starten im Konfigurator ab 39.400 Euro

Mit sportlichen Ambitionen bei der Optik und den Fahrleistungen mauserte sich der Formentor zum wichtigsten Fahrzeug der Marke Cupra, er ist allein in Deutschland mehr als 80.000 Mal zugelassen worden. Wer so erfolgreich ist, hat sich nach vier Jahren ein Facelift verdient, und das macht seinem Namen alle Ehre. Mit ihm hebt sich der Formentor nochmals deutlich vom Design der Mutter-Marke Seat ab.

Optik: Formentor eigenständiger

Aufnahmen des Cupra Formentor während der Testung
Neue Rückleuchten und ein leuchtendes Markenlogo prägen das Heck des Formentor-Facelifts© ADAC

Zum Facelift spendierte die designbewusste Marke dem Formentor eine komplett neue Front. Damit ist das bekannte Seat-Gesicht vollständig verschwunden. Die Lichter sind nun als Dreiecke ausgeführt, die dreieckige Tagfahrleuchten beherbergen. Die überstehende Fahrzeugnase, im Cupra-Jargon auch Sharknose genannt, gibt dem Spanier einen dynamischeren Auftritt. Der Lufteinlass in der Schürze ist offen und schärft damit das sportliche Äußere zusätzlich.

Im Profil ändert sich nichts, hier bietet Cupra allerdings neue Felgenoptionen an, in 18 und 19 Zoll. Highlight am Heck ist das durchgezogene Leuchtenband mit beleuchtetem Markenlogo. Die Rückleuchten nehmen das Design des Tagfahrlichts auf und beinhalten nun drei dreieckige Leuchtelemente, außerdem trägt sie seitlich einen Formentor-Schriftzug.

Innenraum: Größeres Zentral-Display

Aufnahme des Cupra Formentor
Highlight im Innenraum ist das neue Infotainment mit größerem Bildschirm © Cupra

Lenkrad und Armaturenbrett hat Cupra zum Facelift im Grunde nicht angefasst, dafür ist die Mittelkonsole rund um den Fahrstufenschalter angepasst worden und an den Seiten aufgepolstert. Zusammen mit einigen anderen Details macht der Innenraum insgesamt einen etwas wertigeren Eindruck als der Vorgänger. Die Verarbeitung wird im Autotest als ordentlich beschrieben, punktuell gibt es aber noch Verbesserungsbedarf.

Auffälligste Neuerung für die erste Reihe ist der neue Bildschirm für das Infotainment. Er misst nun 12,9 Zoll und erhält neue Soft- und Hardware, das Kombiinstrument bleibt bei 10,25 Zoll Bildschirmdiagonale. Der oft kritisierte Slider zum Verstellen der Lautstärke und zur Bedienung der Klimaanlage ist nun beleuchtet.

Sportsitze sind immer Serie, optional gibt es für die Topmodelle der VZ-Ausstattungsreihe auch Cup-Schalensitze mit einem Mikrofaserbezug aus recycelten Materialien. Eine neue Soundanlage von Sennheiser sorgt optional mit elf Lautsprechern und einem Subwoofer für den passenden Soundtrack während der Fahrt. Das System leistet 390 Watt.

Der Kofferraum des Formentor schluckt laut Cupra je nach Version zwischen 420 und 450 Liter Gepäck, nachgemessen im ADAC Autotest waren es 320, bei umgeklappter Rückbank 1185 Liter. Das ist passabel.

So fährt sich der Formentor

Aufnahmen des Cupra Formentor während der Testung
Der Formentor bietet eine gute Mischung aus Praxistauglichkeit mit sportlichen Anlagen© ADAC

Der ADAC ist das Crossover-SUV neben der umfangreich getesteten Version (VZ 2.0 TSI) auch noch als Plug-in-Hybrid und als neues Top-Modell gefahren.

Der Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang ist die neueste Generation im Volkswagenkonzern. Ein 1,5-Liter-Turbobenziner teilt sich hier die Arbeit mit einem E-Motor. Diese Kombination funktioniert recht gut. Im Komfortmodus fährt der Cupra immer elektrisch an und gibt erst bei mehr Leistungsabfrage an den Benziner ab. Der Übergang klappt dabei nahtlos und ohne, dass die Insassen davon etwas mitbekommen. Möchte man aber auf der Autobahn schnell überholen und gibt ordentlich Gas, springt der Verbrenner allerdings direkt in den höheren Drehzahlbereich. Das lässt den Antrieb angestrengt wirken.

Antritt und Zwischenspurt sind im Hybridmodus in Ordnung, wer vollelektrisch unterwegs ist, darf aber keine Rekorde erwarten. Für den Mischverkehr aus Stadt, Land und Autobahn reicht es aber im Alltag allemal. Etwas störend sind dagegen die Windgeräusche auf der Autobahn. Diese sind deutlich wahrnehmbar und treten dank des im Teillastbereich sehr leisen und kultivierten Antriebs hörbar in den Vordergrund.

Das Fahrverhalten ist ausgewogen und alltagstauglich. Selbst im Komfortmodus wird der Formentor nicht zu bequem und bleibt in der Lenkung und dem Fahrwerk direkt. Unebenheiten federt das SUV aber trotzdem gut weg. Im Cupra-Fahrmodus verhärten sich die Dämpfer ohne die Bandscheiben zu gefährden, eine Charakteristik, die dem Fahrzeug ziemlich gut steht. Auch die Lenkung ist in jedem Fahrmodus angenehm präzise und dabei nicht zu spitz.

Starke Leistung: VZ 2.0 TSI mit 333 PS

Aufnahme des Cupra Formentor
Anders als beim Plug-in-Hybrid (im Bild) kitzeln die Spanier beim 333-PS-Top-Modell den Alltagssportler aus dem Formentor© Cupra

Das Top-Modell des Formentor muss aber nicht nur auf der Autobahn oder in der Stadt eine gute Figur machen, sondern auch zeigen, ob es mit seinen 333 PS umgehen kann. Auf einer abgesperrten, spanischen Bergstraße musste der Cupra daher beweisen. Also ab in den Cupra-Modus, der den Antrieb scharf stellt. Schon aus dem Stand heraus beschleunigt der Formentor VZ 2.0 TSI 4Drive ordentlich, dabei erzeugt ein Soundgenerator im Innenraum und eine sportliche Auspuffanlage die passende Tonspur. Dank des Allrad-Antriebs liefert der Spanier auf der Testfahrt fast immer genug Traktion.

Die kurvige Straße verlangt dem Fahrwerk einiges ab, was der Cupra aber mit Bravour meistert. Die straffen Dämpfer vermitteln ein gutes Gefühl für die Straße. Dank Tourque-Splitting auf der Hinterachse werden die Antriebsmomente an das passende Rad geleitet, was dem SUV eine gewisse Leichtfüßigkeit gibt. Mit Lastwechseln hat der Spanier keine großen Probleme. Auch schnelle Links-Rechts-Kombinationen mit Kuppen und darauffolgenden Kompressionen bringen ihn nicht in Verlegenheit.

Sein Gewicht kann der Wagen dabei nicht verstecken, denn ohne bestimmten Lenkeinsatz treibt es das Crossover zum Kurvenäußeren. Die Verzögerung der Bremsen ist gut, vor Haarnadelkurven ankert der Formentor pflichtbewusst, das Einlenkverhalten ist für ein SUV dieser Klasse wirklich gut.

Vom Sportwagen ist der Cupra Formentor aber dennoch ein gutes Stück entfernt. Zu schwer, zu kompromissbereit. Der Spanier ist ein Alltagsauto mit Sportgenen. Kurvige Landstraßen sind sein Revier, zum Tracktool macht ihn das allerdings nicht.

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Formentor VZ 2.0 TSI im ADAC Autotest

Im umfangreichen ADAC Autotest musste der Formentor als VZ 2.0 TSI die Testerinnen und Tester überzeugen. Der 265 PS starke Vierzylinder kann mit mehr als soliden Fahrleistungen punkten. Den Überholvorgang von 60 auf 100 km/h erledigt der Spanier in lediglich 3,0 Sekunden, von 80 auf 120 km/h dauert es mit 3,6 Sekunden kaum länger.

Der Benziner entfaltet seine Leistung homogen und über einen weiten Drehzahlbereich sehr nachdrücklich. Bereits ab rund 1.600 Touren sorgt der Zweiliter-Turbo für ordentlichen Vortrieb und lässt erst oberhalb von 6000 Umdrehungen in seinem Vorwärtsdrang nach. Auch das Ansprechverhalten gibt kaum Grund zur Klage, trotz Abgasturbolader spricht der Direkteinspritzer spontan an und setzt Beschleunigungswünsche zackig um.

Weniger begeistern kann der Verbrauch. Der Kraftstoffverbrauch des Cupra Formentor VZ 2.0 TSI liegt im ADAC Ecotest bei hohen 8,6 Liter Super pro 100 Kilometer. Damit verbunden ist eine CO₂-Bilanz von 228 g pro km, die ihm lediglich sieben der erreichbaren 60 Punkte in der der Verbrauchskategorie einbringt.

Im ADAC Ausweichtest gibt sich der VZ 2.0 TSI dynamisch. Während die Vorderachse äußerst gripstark agiert und erst spät ins Untersteuern übergeht, lässt die Hinterachse aber an Spurführung vermissen. In der Konsequenz kommt beim Ausweichen mit größeren Lenkwinkeln Unruhe in das SUV mit einer Tendenz zum Übersteuern. Für ambitionierte Personen am Lenkrad lässt sich diese Eigenschaft als fahraktiv interpretieren, für weniger versierte Pilotinnen und Piloten können diese Lastwechselreaktionen kritisch sein. Nichtsdestotrotz greift das ESP immer zielsicher und stabilisierend ein.

Formentor: Motoren und Preise

Das Motorenprogramm umfasst reine Benziner, Plug-in-Hybride und auch einen Diesel gibt es weiterhin. In Summe stehen acht Antriebsoptionen zwischen 150 und 333 PS zur Wahl.

Cupra Formentor: die MotorenVersionLeistungAkku, DC-Ladeleistung (bei Plug-in), ReichweitePreis ab

Benziner

1.5 TSI

150 PS


41.115 €


1.5 eTSI

150 PS


43.840 €


2.0 TSI 4Drive

204 PS


47.035 €


VZ 2.0 TSI

265 PS


50.890 €


VZ 2.0 TSI 4Drive

333 PS


57.040 €

Diesel

2.0 TDI

150 PS


45.735 €

Plug-in-Hybrid

1.5 e-Hybrid

204 PS

19,7 kWh, 50 kW, bis zu 100 km

49.290 €


VZ 1.5 e-Hybrid

272 PS

19,7 kWh, 50 kW, bis zu 100 km

53.850 €

Stand: 17.7.2025

Plug-in-Hybrid mit bis zu 272 PS

Aufnahme des Cupra Formentor
Das Facelift kann als Plug-in-Hybrid nun richtig schnell laden. Am Schnelllader sind bis zu 50 kW möglich© Cupra

Interessant ist der Formentor als Plug-in-Hybrid. Hier arbeiten die Spanier mit dem neuesten Antriebsstrang, den der VW-Konzern zu bieten hat. Das bedeutet, dass der Cupra mit bis zu 50 kW am Schnelllader aufgeladen werden kann. An der heimischen Wallbox oder der öffentlichen Ladesäule in der Stadt sind immerhin noch 11 kW möglich. Das Vorfacelift musste hier noch mit mickrigen 3,7 kW auskommen.

Der Akku ist 19,7 kWh groß und soll elektrische Reichweiten von bis zu 100 Kilometern nach WLTP ermöglichen. Zwei Leistungsstufen gibt es, einmal 204 PS Systemleistung und 272 PS. Der Antrieb besteht immer aus einem 1,5-Liter-Benziner und einem Elektromotor.

Lesen Sie hier den ausführlichen Test zum Cupra Formentor VZ 2.0 TSI DSG als PDF

Technische Daten und Kofferraumvolumen

Technische Daten (Herstellerangaben)

CUPRA Formentor VZ 2.0 TSI Extreme DSG (ab 11/24)

Motorart

Otto

Hubraum (Verbrennungsmotor)

1.984 ccm

Leistung maximal in kW (Systemleistung)

195

Leistung maximal in PS (Systemleistung)

265

Drehmoment (Systemleistung)

370 Nm

Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor)

5.600 U/min

Antriebsart

Vorderrad

Beschleunigung 0-100km/h

6,5 s

Höchstgeschwindigkeit

245 km/h

CO2-Wert kombiniert (WLTP)

177 g/km

Verbrauch kombiniert (WLTP)

7,8 l/100 km

Kofferraumvolumen normal

450 l

Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank

1.505 l

Leergewicht (EU)

1.540 kg

Zuladung

520 kg

Anhängelast ungebremst

750 kg

Anhängelast gebremst 12%

1.600 kg

Garantie (Fahrzeug)

5 Jahre bis max. 150.000 km (ersten zwei Jahre ohne km-Begrenzung)

Länge x Breite x Höhe

4.451 mm x 1.839 mm x 1.511 mm

Grundpreis

58.050 Euro

Im ADAC Autokatalog finden Sie alle weiteren technischen Daten zum Cupra Formentor

ADAC Messwerte

ADAC Messwerte (Auszug)Cupra Formentor VZ 2.0 TSI

Überholvorgang 60 – 100 km/h

3,0 s

Bremsweg aus 100 km/h

33,6 m

Wendekreis

11,0 m

Verbrauch/CO₂-Ausstoß ADAC Ecotest

8,6 l Super/100 km, 228 g CO₂/km (Well-to-Wheel)

Bewertung ADAC Ecotest (max. 5 Sterne)

***

Reichweite

580 km

Innengeräusch bei 130 km/h

68,9 dB(A)

Leergewicht / Zuladung

1512 / 548 kg

Kofferraumvolumen normal / geklappt / dachhoch

320 / 750 / 1185 l

ADAC Testergebnis

ADAC Testergebnis

CUPRA Formentor VZ 2.0 TSI Extreme DSG (ab 11/24)

Karosserie/Kofferraum

2,8

Innenraum

2,3

Komfort

2,2

Motor/Antrieb

1,5

Fahreigenschaften

2,3

Sicherheit

1,6

Umwelt/EcoTest

3,2

Gesamtnote

2,3
Sicherheit und Umwelt werden doppelt gewertet

sehr gut

0,6 - 1,5

gut

1,6 - 2,5

befriedigend

2,6 - 3,5

ausreichend

3,6 - 4,5

mangelhaft

4,6 - 5,5

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