Der Sommer ist die schönste Zeit für eine Fahrradtour mit Kindern. Ob Kindergarten- oder Grundschulalter: Mit diesen Tipps wird die Tour zum Vergnügen für die ganze Familie. Am Kinderrad Reifen, Bremsen, Sattel, Licht und Schrauben prüfen Streckenlänge und Schwierigkeit dem Kindesalter anpassen Unterwegs für Abwechslung sorgen Kinderräder sind zwar klein – zwischen zwölf Zoll für ca. Dreijährige und 24 Zoll für Zehn- bis Zwölfjährige –, die Betriebs- und Verkehrssicherheit muss dennoch gewährleistet sein. Überprüfen Sie daher vor dem Start des Ausflugs, ob die Reifen genügend Luft haben, der Sattel auf die richtige Höhe eingestellt ist, ob die Bremsen und – falls vorhanden – das Licht funktionieren und alle Schrauben fest angezogen sind. Lassen Sie Ihr Kind daran teilhaben, auch wenn es nur die Klingel checkt. Das stimmt bereits positiv auf das Abenteuer ein. Wenn Sie dann noch eine Halterung für die eigene Getränkeflasche sowie eine kleine Gepäcktasche anbringen, wird es sich gleich viel größer fühlen. Die Tasche dient nicht nur dazu, das Lieblingskuscheltier zu verstauen, sondern auch für eventuelle "Schätze", die unterwegs gefunden werden. Die Streckenlänge Entscheidend für die Auswahl der Strecke ist das Alter der Kinder und ihre Sicherheit auf dem Rad. Schon Vierjährige können recht flott unterwegs sein; allerdings sollten sie auch die Spur halten und bremsen können. Mit den komplexen Anforderungen des Straßenverkehrs sind sie aber oft noch überfordert. Am besten sind Wege mit wenig bis gar keinem Straßenverkehr. Welche Streckenlänge einem Vorschulkind zuzutrauen ist, lässt sich nicht pauschal, sondern nur individuell entscheiden. So mag das eine Kind schon nach einem Kilometer genug haben, ein anderes erst nach vier Kilometern. Wie auch immer: Überfordern Sie Ihren Nachwuchs nicht. Kinder bis zum Alter von zehn Jahren, die regelmäßig Rad fahren, bewältigen auch mal bis zu 30 Kilometer am Tag, ältere sogar noch längere Strecken. Doch egal ob Kindergarten- oder Grundschulkind: Gehen Sie nicht ans Limit, sonst wird die erste gemeinsame Radtour möglicherweise auch die letzte sein, da Ihr Kind beim nächsten Mal streikt. Am besten starten Sie bei Grundschulkindern mit Strecken von maximal zehn bis 15 Kilometern und bauen diese dann von Radtour zu Radtour etwas aus. Bei Kindergarten- und auch Grundschulkindern empfiehlt es sich dringend, an eine alternative Transportmöglichkeit zu denken (s. u.) , falls sie müde werden. Dies ist ebenfalls ratsam, wenn das Alter der teilnehmenden Kinder weit auseinander liegt und das Jüngste öfter mal eine Pause braucht. Tipps für eine gelungene Radtour Empfehlenswert sind verkehrsarme Routen auf reinen Fahrradwegen. Am schönsten sind Strecken durch Feld, Wald und Wiesen – sofern der Untergrund nicht zu holprig ist. Motivierend wirkt ein schönes Ziel wie zum Beispiel ein Spielplatz oder eine Eisdiele. Wenn möglich, fahren Sie die Tour schon mal ab, um potenzielle Risiken, unangenehme Überraschungen wie Sperrungen oder Umleitungen und nette Pausenplätze zu checken. Wählen Sie eine Strecke mit viel Abwechslung und Reizen für Kinderaugen, die das Erkunden der Natur mit einbezieht: ein Bach oder See zum Plantschen, Steine sammeln oder Fische beobachten, ein Baum zum Klettern, eine Blumenwiese zum Blüten sammeln für ein Album usw. Bleiben Sie geduldig und planen Sie reichlich Zeit ein: Ihre Kinder werden Ihnen vermutlich mehr Zwischenstopps abverlangen als gedacht, weil Attraktionen wie ein Eichhörnchen, ein hohler Baumstamm oder weidende Kühe für überraschende Bremsmanöver sorgen. Finden Sie die richtige Balance zwischen zu wenig und zu viel Herausforderung: Eine kleine Steigung zwischendurch können auch jüngere Kinder bewältigen, besonders wenn dies anschließend mit einem Eis belohnt wird. Anfang und Schlusslicht bilden Erwachsene; Kinder sollten – wenn überhaupt – nur auf ungefährlichem Terrain vorausfahren dürfen. Das Tempo bestimmt der schwächste Teilnehmer. Machen Sie je nach Alter der Kinder alle 30 bis 60 Minuten eine Trink- und Toilettenpause. Planen Sie an ein oder zwei zuvor ausgewählten Etappenzielen (Bach, Waldlichtung, Spielplatz etc.) etwas ausgedehntere Pausen ein. Seien Sie ein gutes Vorbild, halten Sie sich an die Verkehrsregeln und setzen Sie einen Fahrradhelm auf. Hier geht es zum ADAC Test von Fahrradhelmen für Kinder. Denken Sie an ausreichend Insekten- und Sonnenschutz, eventuell Regenbekleidung sowie ein Erste-Hilfe-Set etwa für aufgeschürfte Knie. Nehmen Sie sicherheitshalber eine Fahrradpumpe und -werkzeug mit. Das sollten Sie vermeiden Kinder unter acht Jahren dürfen nicht auf der Straße fahren. Falls sich das in Teilabschnitten nicht vermeiden lässt, empfiehlt sich die Mitnahme einer Tandemstange (s. o.) bzw. einer alternativen Transportmöglichkeit. zu hohes Tempo schwieriger Untergrund wie Sand, Wurzeln, Geröll zu viele und steile Steigungen steiles Gefälle längere Etappen in praller Sonne Transportsysteme für müde Kids Werden die Kinder quengelig und lustlos, steigt die Sturz- und Unfallgefahr stark an. Überlegen Sie daher vorab, wie Sie ein erschöpftes Kind entlasten könnten. Die Möglichkeiten hängen von Alter, Gewicht und der "Fahrradreife" des Kindes ab. Fahrrad-Kindersitz: Dort lassen sich Kinder von ein bis fünf Jahren befördern. Auf einem auf dem Gepäckträger angebrachten Kindersitz sollten maximal 25 kg, auf einem am Lenker montierten Sitz maximal 15 kg lasten. Problem: Wohin mit dem Kinderfahrrad? Fahrradanhänger: Erheblich teurer, aber sehr beliebt sind Fahrradanhänger für ein bis zwei Kinder bis zu sieben Jahren. Auch hier besteht das Problem mit dem Transport des Kinderfahrrads. Fall Sie Ihr müdes Kind im Fahrradsitz transportieren, könnte das Rad unter Umständen im Anhänger Platz finden. Tandemsystem/Nachläufer: Praktisch und preiswert ist eine Tandemstange. Mit ihr wird das Kinderfahrrad mit wenigen Handgriffen an das Erwachsenenrad gekoppelt bzw. entkoppelt, falls das Kind wieder selbstständig fahren möchte. Dabei kann es entscheiden, ob es durch Treten der Pedale das Zugfahrrad unterstützen möchte oder nicht. Das Nachläufer-System eignet sich für Kinder ab drei bis ca. neun Jahre. Beim Kauf ist auf die Qualität von Schrauben und Anschlüssen zu achten. Trailerbike: Dabei handelt es sich quasi um ein halbes Kinderfahrrad, das fest mit dem Zugfahrrad verbunden ist. Statt des Vorderrads besitzt das Rad eine Kupplungsstange, mit der es an den Gepäckträger des Elternfahrrads gekoppelt wird. Diese Zugvorrichtung ist für Kinder zwischen fünf und zehn Jahren geeignet, die noch wenig sicher sind und/oder längere Strecken nicht selbstständig radeln möchten.