Salmonellen-Ausbruch in Deutschland: Rucola könnte Ursache sein

Frischer Ruccolasalat auf einem Holzbrett
Im Verdacht: Verunreinigter Rucola könnte gehäufte Salmonellen-Infektionen auslösen© Shutterstock/Ermak Oksana

Das Robert Koch-Institut (RKI) vermeldet einen Salmonellen-Ausbruch in Deutschland sowie den Nachbarländern Österreich und Dänemark. Mögliche Ursache könnte verunreinigter Rucola sein.

  • Ungewöhnlich hohe Fallzahlen mit seltenem Erreger

  • Salmonellen-Infektion verursacht Brechdurchfall

  • Schwere Krankheitsverläufe bei Kindern und Älteren möglich

Schon Ende Juli wurden dem RKI erste Krankheitsfälle mit dem Bakterium Salmonella Umbilo gemeldet. Diese Unterform von Salmonella enterica kommt eher selten vor. Im August stiegen die Fallzahlen jedoch deutlich an. Während in der Vergangenheit nur je maximal sechs Fälle pro Jahr registriert wurden, sind es aktuell rund 100 – Tendenz steigend.

Betroffen seien laut RKI alle Bundesländer außer Bremen und dem Saarland. Man gehe von einer hohen Dunkelziffer aus. Salmonellen-Infektionen sind zwar meldepflichtig, allerdings gehen die meisten Menschen mit einer Magen-Darm-Infektion nicht direkt zum Arzt.

Hinweise auf kontaminierten Rucola

Der aktuelle Salmonellen-Ausbruch bezieht sich auch auf die Nachbarländer Österreich und Dänemark. Als Auslöser wird ein Lebensmittel vermutet, das in allen drei Ländern im Umlauf sein könnte. Laut RKI deute vieles darauf hin, dass verunreinigter Rucola die Ursache ist. Das ergaben auch Befragungen von Betroffenen. In Österreich sei Salmonella Umbilo bereits auf Rucola aus Italien gefunden worden. Das RKI arbeite eng mit den anderen Landesbehörden zusammen, um den Salmonellen-Ausbruch schnellstmöglich zu bremsen.

Sind Salmonellen gefährlich?

Ein Laborant untersucht einen Petrischale mit Salmonellen
Bei Verdacht auf Salmonellen kann eine Stuhlprobe Aufschluss geben© Shutterstock/Yayah_Ai

Wie andere Salmonellen-Arten verursacht Salmonella Umbilo Symptome einer Magen-Darm-Erkrankung: Durchfall, Erbrechen sowie Bauchkrämpfe und mitunter leichtes Fieber. Symptomfreie Verläufe sind ebenfalls möglich. Die Symptome können vier Tage bis eine Woche andauern. Schwere Erkrankungen sind selten. Im Zusammenhang mit dem derzeitigen Salmonellen-Ausbruch sind laut RKI keine Todesfälle bekannt.

Als Risikogruppen für einen schweren Verlauf gelten Babys und Kleinkinder, ältere Menschen sowie Immungeschwächte. Bei langanhaltenden Symptomen, blutigem Stuhl oder starkem Flüssigkeitsverlust sollten Erkrankte zum Arzt. Dort kann eine Infektion mit Salmonellen verlässlich mittels Stuhlprobe nachgewiesen werden.

Im Alltag helfen allgemeine Hygienemaßnahmen, das Ansteckungsrisiko für Salmonellen und andere Infektionskrankheiten zu reduzieren.

Mit Material von dpa