Corona: KP.3.1.1 und XEC dominieren im Winter 2024

Durch Tests nachgewiesen: Die Corona-Varianten KP.3.1.1 und XEC dominieren weiterhin
Durch Tests nachgewiesen: Die Corona-Varianten KP.3.1.1 und XEC dominieren weiterhin © ADAC/Martin Hangen

KP.3.1.1 und XEC: Diese Varianten des Corona-Virus sorgen auch im Winter 2024 in Deutschland für Neuinfektionen. Welche Varianten und Tests gibt es? Wann ist eine Impfung nötig?

  • Omikron-Varianten KP.3.1.1 und XEC dominieren

  • Alte Tests funktionieren auch bei neuen Corona-Varianten

  • Angepasster Corona-Impfstoff ist verfügbar

Der internationale Gesundheitsnotstand wegen Sars-CoV-2 ist seit gut eineinhalb Jahren beendet. Im Winter 2024 ist allerdings eine vergleichsweise hohe Virenaktivität in ganz Deutschland zu beobachten: Laut dem jüngsten Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind 7,2 Millionen Menschen in Deutschland von akuten Atemwegserkrankungen betroffen.

Proben aus jüngsten Untersuchungen wiesen am häufigsten Rhinoviren (26 Prozent), also die klassischen Erkältungsviren, Parainfluenzaviren (9 Prozent) und Sars-CoV-2, also Corona-Viren (7 Prozent) auf. Für Letztere sind auch die neue Omikron-Varianten verantwortlich, allerdings sinkt die Zahl der Corona-Infizierten leicht. Die Erkrankungen haben überwiegend keine schweren Verläufe.

Corona-Fallzahlen in Deutschland

Fachleute sehen weiterhin eine sehr breite Grundimmunität aus Impfungen und Infektionen in Deutschland. Laut Pandemie-Radar des Bundesgesundheitsministeriums ist die 7-Tage-Inzidenz (Fälle pro 100.000 Einwohner) derzeit in Sachsen-Anhalt (21,8) am höchsten und in Bremen sowie Niedersachsen (3,7) am niedrigsten. Allerdings sind die Zahlen nicht vergleichbar mit denen der Vorjahre, als deutlich mehr getestet wurde.

Omikron XEC und KP.3.1.1: Welches Virus ist aktiv?

Nachdem im Sommer noch die Corona-Variante JN.1 dominiert hatte, spielt sie inzwischen keine Rolle mehr. Derzeit zirkulieren in Deutschland verschiedene Varianten, die sich von JN.1 ableiten, darunter KP.3.1.1 und XEC. XEC wurde in Deutschland erstmals im Juni 2024 nachgewiesen und dominiert aktuell in Deutschland. Sie wurde bei den jüngsten Erhebungen des RKI mit einem Anteil von 46 Prozent an den Corona-Infektionen am häufigsten nachgewiesen. Der Anteil der Linie KP.3.1.1 hat wieder zugenommen und lag bei 45 Prozent.

Die Omikron-Varianten vermehren sich vor allem in den oberen Atemwegen und können sich dadurch schneller verbreiten. Außerdem könnten die Varianten die bestehende Immunität in der Bevölkerung leichter umgehen. Sowohl das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) als auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzten das Risiko für die öffentliche Gesundheit weiterhin als gering ein, hieß es vom RKI. Das heißt: XEC verursacht gewöhnlich keine besonders schweren Krankheitsverläufe.

Sind alte Corona-Tests noch brauchbar?

Antigentests (Schnelltests) auch aus dem letzten Jahr können weiterhin genutzt werden, solange ihr Haltbarkeitsdatum nicht überschritten ist und sie bei der empfohlenen Temperatur gelagert wurden. Es gibt bisher keine Hinweise, dass die Tests bei den neuen Varianten nicht funktionieren könnten.

Gut zu wissen: Es gibt schon seit Längerem mehr keinen Anspruch mehr auf kostenlose Schnelltests. Corona-Selbsttests sind aber in Apotheken, häufig auch in Drogerie- oder Supermärkten erhältlich. Ärztinnen und Ärzte können – unabhängig davon, ob ein positiver Schnelltest vorliegt – bei spezifischen Symptomen einen PCR-Test veranlassen.

Impfung: Gibt es einen neuen Impfstoff?

Seit Mitte August 2024 ist ein angepasster Impfstoff des Herstellers Biontech verfügbar. Mit einer Auffrischung impfen lassen sollten sich laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) Menschen ab 60 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen oder Beschäftigte, die im Gesundheitsbereich tätig sind. In der Regel sollten dann nach der letzten Impfung oder Infektion zwölf Monate vergangen sein. Der beste Zeitpunkt ist laut Stiko im Herbst.

Muss man jetzt Maske tragen?

Maskenpflichten für öffentliche Verkehrsmittel oder andere öffentliche Bereiche gibt es in Deutschland nicht. Für immungeschwächte Personen kann die Maske ein sinnvoller Schutz sein. Wer sich und andere schützen möchte, bleibt bei einer akuten Atemwegsinfektion drei bis fünf Tage zu Hause, reduziert Kontakte, niest bzw. hustet in die Armbeuge und wäscht regelmäßig die Hände.

Was bedeutet Corona fürs Reisen?

Innerhalb Europas sind keine Urlaubsländer bekannt, für die bei der Einreise noch ein aktueller Covid-19-Test oder eine Impfung benötigt werden. Für gängige weltweite Reiseziele gibt es aktuell ebenfalls keine speziellen Corona-Einreisebestimmungen. Auch sind keine Reiseländer als Corona-Risikogebiete ausgewiesen.

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Mit Material von dpa