Corona im Winter 2023: Alles zu Tests, Maske, Impfung

Corona nimmt zum Winter 2023 in ganz Deutschland Fahrt auf. Welche Varianten sind im Umlauf? Wo gibt es Tests, wann und für wen ist eine Impfung nötig? Kommt die Maske zurück? Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Update: Neue Variante HV.1 verbreitet sich in den USA rasant
Omikron-Variante Eris ist weiterhin dominierend
Alte Tests funktionieren auch bei neuen Corona-Varianten
Neue Impfstoffe jetzt erhältlich
Der internationale Gesundheitsnotstand wegen Sars-CoV-2 ist seit Monaten beendet. Allerdings steigen im Herbst und zum Winter 2023 die gemeldeten Corona-Fallzahlen in Deutschland wieder an, und es sind neue Virusvarianten unterwegs.
Corona-Fallzahlen in Deutschland
Die gute Nachricht: Fachleute sehen immer noch eine sehr breite Grundimmunität aus Impfungen und Infektionen in Deutschland. Das heißt aber nicht, dass man sich nicht mehr anstecken kann. Laut Pandemie-Radar des Bundesgesundheitsministeriums ist die 7-Tage-Inzidenz (Fälle pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner) derzeit in Sachsen-Anhalt (65,3) am höchsten, in Baden-Württemberg (16,7) am niedrigsten. Allerdings sind die Zahlen nicht vergleichbar mit denen des Vorjahrs, als deutlich mehr getestet wurde.
Eris & Pirola: Welches Virus ist gerade aktiv?
In der Corona-Welle im Winter 2022/2023 hatte die Virusvariante Omikron für hohe Ansteckungsraten gesorgt. Laut Robert Koch Institut (RKI) dominieren aktuell mehrere Varianten, die alle Abkömmlinge von Omikron sind:
Eris (EG.5): 43 Prozent
Die derzeit dominierende Variante wurde erstmals im Februar 2023 in Indonesien festgestellt und hat sich weltweit ausgebreitet. Sie ist ansteckender als andere Versionen, es gibt aber keine Hinweise darauf, dass sie auch zu schwereren Krankheitsverläufen führt.Pirola (BA.2.86): 7,0 Prozent
Pirola ist zuerst im Juli 2023 in Dänemark aufgetreten. Aufgrund ihrer genetischen Vielfalt kann sie einen bestehenden Immunschutz (Impfung oder Genesung) leichter umgehen. Sie bereitet daher Experten die größte Sorge, Hinweis auf schwerere Verläufe gibt es aber auch hier nicht.Arcturus (XBB.1.16): 5,7 Prozent
Arcturus sorgte Anfang 2023 in Indien für Schlagzeilen, als dort die Zahl der Corona-Infektionen stark anstieg. Die Befürchtung, dass sie in Deutschland zur führenden Variante werden würde, hat sich indessen nicht bestätigt.Acrux (XBB.2.3): 7,6 Prozent
Acrux folgte im Frühjahr 2023 auf Arcturus und gilt ebenfalls als hoch ansteckend. Anzeichen für stärkere Symptome als bei den anderen Varianten lassen sich aber nicht finden.
HV.1: Neue Corona-Variante verbreitet sich in den USA
In den USA breitet sich derzeit laut einem Bericht des „Centers for Disease Control and Prevention“ die neue Corona-Variante HV.1 aus. Mitte November verursachte HV.1 knapp 30 Prozent der Infektionsfälle und ist inzwischen ist HV.1 die dominierende Form in den Vereinigten Staaten.
HV.1 ist eine weitere Untervariante von Omikron. Die Symptome sind ähnlich zu denen, die die anderen neueren Varianten mit sich bringen: Halsentzündung, verstopfte Nase, Fließschnupfen, Husten, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Fieber und Schüttelfrost. Einiges deutet darauf hin, dass HV.1 die Bronchien stärker angreift. Bislang ist HV.1 aber noch nicht in Deutschland angekommen.
Sind alte Corona-Tests noch gültig?
Antigentests (Schnelltests) auch aus dem letzten Jahr können weiterhin genutzt werden, solange ihr Haltbarkeitsdatum nicht überschritten ist und sie bei der empfohlenen Temperatur gelagert wurden. Es gibt bisher keine Hinweise, dass die Tests bei den neuen Varianten nicht funktionieren könnten.
Gut zu wissen: Es gibt keinen Anspruch mehr auf kostenlose Schnelltests. Corona-Selbsttests sind in Apotheken, häufig auch in Drogerie- oder Supermärkten erhältlich. Ärztinnen und Ärzte können – unabhängig davon, ob ein positiver Schnelltest vorliegt – bei spezifischen Symptomen einen PCR-Test veranlassen.
An diesen Flughäfen gibt es noch Corona-PCR- und Antigenschnelltests
Impfung: Wann ist sie sinnvoll?
Mit einer Auffrischung impfen lassen sollten sich laut der Ständigen Impfkommission (Stiko) nur Menschen ab 60 Jahren, Personen mit Vorerkrankungen oder Beschäftigte, die im Gesundheitsbereich tätig sind. In der Regel sollten dann nach der letzten Impfung oder Infektion zwölf Monate vergangen sein.
Die an die neuen Virusvarianten angepassten Corona-Impfstoffe sind jetzt in den Arztpraxen. Nach Ansicht von Immunologen wäre es gut, wenn die Eris-Variante EG.5 vorherrschend bliebe, da das Spike-Protein dem von der Omikron-Untervariante XBB.1.5 sehr ähnlich sei. XBB.1.5 ist die Variante, an die etwa der Pfizer/Biontech-Impfstoff angepasst wurde. Auch der Impfstoff von Moderna ist mittlerweile zugelassen. Das Bundesgesundheitsministerium übernimmt für diesen Impfstoff die Kosten nicht Personen, die sich mit dem Spikevax XBB.1.5-Impfstoff impfen lassen wollen, können bei ihrer Krankenkasse nachfragen, ob sie die Kosten übernehmen. .
Muss man jetzt wieder Maske tragen?
Fachleute gehen davon aus, dass es zu einer erneuten Maskenpflicht in Kliniken und Pflegeeinrichtungen kommen könnte, wenn die Fallzahlen steigen. Das Universitätsklinikum Tübingen und die Uniklinik in Marburg haben bereits wieder eine vorübergehende Maskenpflicht eingeführt.
Neue Maskenpflichten für öffentliche Verkehrsmittel oder andere öffentliche Bereiche gibt es derzeit in Deutschland nicht.
Für immungeschwächte Personen kann die Maske ein sinnvoller Schutz sein. Wer sich und andere schützen möchte, bleibt bei einer akuten Atemwegsinfektion drei bis fünf Tage zu Hause, reduziert Kontakte, niest bzw. hustet in die Armbeuge und wäscht regelmäßig die Hände.
Was bedeutet Corona fürs Reisen im Herbst?
Innerhalb Europas sind derzeit keine Urlaubsländer bekannt, für die bei der Einreise ein aktueller Covid-19-Test oder eine Impfung benötigt werden. Für gängige weltweite Reiseziele gibt es aktuell ebenfalls keine speziellen Corona-Einreisebestimmungen. Auch sind keine Reiseländer als Corona-Risikogebiete ausgewiesen.
Mit Material von dpa.