Nova Motors Inoa Sli7 max Elektroroller: Ganz schön flott

Die Inoa Ali7 max seitlich stehend
Ungewöhnlich für einen E-Roller ist ein klassisches Getriebe© SP-X/Mario Hommen

Der Elektroroller Nova Motors Inoa Sli7 max ist gut 85 km/h schnell und kommt 75 km weit. Reicht das, um im Stadt- und Umlandverkehr zu punkten? Fahrbericht, Bilder, Daten, Preis.

  • 125er-Elektroroller ohne Schnickschnack

  • Gute Preis-Leistung

  • Ordentliche Reichweite

45 km/h ist im urbanen Alltag einfach nicht genug. Auch deshalb bietet der Elektroroller Inoa Sli7 max mehr Tempo. Der in China gefertigte und von Nova Motors in Deutschland vertriebene Großradroller kommt mit 4 kW/5,4 PS Dauer- sowie 5,6 kW/7,6 PS Spitzenleistung und gehört daher zur Klasse der 125er-Leichtkrafträder. Dieses Segment boomt seit geraumer Zeit, weil auch Autoführerschein-Inhaber mit wenig Aufwand diese Modelle fahren können.

Die Kraft liefert ein in der Hinterradschwinge samt Getriebe integrierter E-Motor, der bis 85 km/h beschleunigt und so entspanntes Mitschwimmen im Stadtverkehr und darüber hinaus erlaubt. Der Sli7 max gibt dem Fahrer die Freiheit, vorneweg zu fahren, ohne Angst haben zu müssen, von Paketboten oder Pflegediensten angeschoben zu werden. Weil man die Kraft dazu hat.

Schlichtes Design, keine Connectivity

Das LC-Display der Inoa Ali7 max
Schnee von gestern: Der Roller bietet keine neue Display-Technik© SP-X/Mario Hommen

Rund 4500 Euro muss man für diesen Performance-Komfort investieren. Im Gegenzug gibt es ein schlankes und mit 117 Kilogramm leichtes Alltagsmobil, dass trotz leicht sportlicher Linienführung und schnittigen LED-Leuchten optisch eher unauffällig bleibt. Die Verarbeitung macht einen guten Eindruck, sogar schick wirken der genarbte Sitzbankbezug oder der breite LED-Rücklichtstreifen.

Auf eine bei E-Rollern derzeit angesagte Farbdisplayanzeige oder smarte Konnektivitätslösungen verzichtet das neue Inoa-Modell. Es gibt noch ein klassisches Zündschloss, das altbackene LC-Display zeigt lediglich einige wenige fahrrelevante Informationen an.

Elektroroller mit guten Fahreigenschaften

Die Inoa Ali7 max seitlich stehend
Der Sli7 max hat ein ordentliches Fahrwerk© SP-X/Mario Hommen

Der Sli7 schert sich nicht so sehr um Gimmicks, bietet dafür aber brauchbare Fahreigenschaften. Die verdankt er unter anderem seinem konventionellen Fahrwerk mit Telegabel vorne und Zweiarmschwinge mit zwei Federbeinen hinten. Dank der 16-Zoll-Räder fährt der Einspurstromer angenehm stabil geradeaus und durch langgezogene Kurven. Er bietet ein CBS-Bremssystem mit zwei kräftig zupackenden Scheibenbremsen.

Der Federungskomfort ist ordentlich, auf Unebenheiten reagiert der Roller allerdings etwas hibbelig. Trotz schmaler Reifen sind gewagtere Schräglagen in engen Kurven möglich. Links setzt allerdings der Hauptständer recht früh auf. Die Knieschleiferfraktion wird um den Inoa-Roller also eher einen Bogen machen.

Bilder: Nova Motors Inoa Sli7 max

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Ausreichende Motorisierung

Als reichweitenstarker Stadtflitzer macht der Sli7 dennoch eine gute Figur. Gut dosierbar und feinfühlig reagiert der Antrieb auf Gasbefehle. Zügig, aber nicht übermütig nimmt er Fahrt auf. Auch bei spontanen Zwischensprints ist ausreichend Durchzug vorhanden. Anders als mit einem E-Roller der 50er-Klasse wird man mit dem Inoa also nirgends als Hindernis wahrgenommen.

Auch Überlandfahrten muss man nicht scheuen, denn mit gut gefüllten Akkus sind 80 km/h über längere Zeit kein Problem. Theoretisch dürfte man sogar auf die Autobahn. Ungewöhnlich für einen E-Roller: In der Hinterradschwinge steckt neben dem Motor auch ein Getriebe. Einen besonderen Eindruck macht das nicht. Der Antrieb arbeitet stets geschmeidig und geräuscharm.

Reichweite ca. 75 Kilometer

Die Akkus der Inoa Ali7 max
Zwei Batterien sorgen gleichzeitig für Leistung© SP-X/Mario Hommen

Für Entspannung sorgt auch die Reichweitenanzeige. Die beiden zusammen 4,3 kWh großen Akkus sollen rund 100 Kilometer Reichweite erlauben. Praktisch waren es in unserem Fall rund 75 Kilometer. Sinkt der Füllstand der Akkus allerdings unter 20 Prozent, wird Leistung gedrosselt. Auf den letzten 15 Kilometern fährt der Sli7 nicht schneller als 50 km/h. Die herausnehmbaren Batteriepakete stecken unter der Sitzbank und sind parallel verkabelt. Strom wird also aus beiden Akkus gleichzeitig entnommen.

Man kann bei Bedarf auch mit nur einer Batterie fahren, während die andere lädt. Rund fünf Stunden dauert der Ladevorgang. Unfein: Dabei läuft beim Ladegerät die meiste Zeit ziemlich geräuschvoll ein Kühlventilator. Im Office sollte man also eine Steckdose suchen, an der das Rauschen niemanden stört.

Inoa Sli7 max: Technische Daten, Preis

Herstellerangaben


Motor/Getriebe

72-Volt-Elektromotor mit Getriebe, 4 kW/5,4 PS Dauer- und 5,6 kW/7,6 PS Spitzenleistung, Batterie: Zwei Lithium-Ionen-Akkupacks mit 4,3 kWh, Reichweite laut Hersteller: 100 km, Reichweite im Test: 75 km

Fahrleistungen

Höchstgeschwindigkeit 85 km/h, Verbrauch: 3,9 kWh/100 km; Testverbrauch: über 5 kWh/100 km

Fahrwerk

Telegabel vorne, Zweiarmschwinge hinten, Gussräder; Reifen 110/70-16 vorne und hinten, jeweils Einscheibenbremse vorne und hinten

Maße und Gewichte

Länge 1970 mm, Höhe 1130 mm, Breite 760 mm, Fahrzeuggewicht inkl. Akkus 117 kg, zul. Gesamtgewicht 261 kg

Ausstattung

2 Zündschlüssel, Haupt- und Seitenständer, 3 Fahrmodi, Voll-LED-Beleuchtung, LC-Display im Cockpit

Preis

4500 Euro

Ausstattung, Preis, THG-Bonus

Ansonsten eignet sich der Sli7 max für den Zweipersonenbetrieb, bietet zwei Ständer, drei Fahrmodi, USB-Port, Taschenhaken und ein anständiges Scheinwerferlicht. Die Sitzposition eignet sich auch für größere Fahrer. In den 4500 Euro sind beide Batterien sowie die Anlieferung bis vor die Haustür des Kunden enthalten. Außerdem sind die Energiekosten mit rund zwei Euro pro 100 Kilometer sehr niedrig.

Da sich der Sli7 als Leichtkraftrad für die THG-Quote qualifiziert, kann der Fahrzeugscheininhaber pro Jahr mehrere hundert Euro einstreichen.

Hier finden Sie Informationen zum ADAC THG Bonus.

Fazit: Günstiges E-Leichtkraftrad

Unterm Strich ist der Nova Motors Inoa Sli7 max trotz gehobener Leistung ein in jeder Hinsicht günstiges Elektrofahrzeug.

Text: Mario Hommen/SP-X

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