Sechs Elektroroller im ADAC Test

E-Roller im Test, Roller fährt auf der STrasse
© Uwe Rattay

Der ADAC hat Elektroroller der Führerscheinklasse A1 (Leichtkrafträder) zwischen 3700 und 7000 Euro getestet. Am Ende lag kein etablierter Hersteller vorn, sondern ein Newcomer aus Spanien.

  • Testsieger mit innovativem Akku-Konzept

  • Autofahrer können dank Führerschein B196 umsteigen

  • Große Unterschiede bei Reichweite und Ladedauer

Die Elektromobilität in Deutschland kommt immer mehr in Schwung, und eine Fahrzeugklasse boomt derzeit besonders: die der elektrischen Motorroller. Sie bieten genug Reichweite für den urbanen Nah- und Pendelverkehr, viele Modelle lassen sich dank entnehmbarer Akkus auch in der Wohnung aufladen. Nachdem der ADAC im Herbst 2019 bereits sieben Elektroroller der Führerscheinklasse AM (Kleinkrafträder bis 45 km/h) getestet hat, wurden nun sechs verschiedene elektrische Leichtkrafträder der Führerscheinklasse A1 unter die Lupe genommen.

Spanischer Roller mit Akku-Trolley vorn

Dabei landeten die drei teuersten Produkte auf den ersten drei Rängen. Platz eins geht an den spanischen Hersteller Silence und sein Modell S01. Der futuristisch gestylte Roller löst den Konflikt zwischen großer Batterie, die für eine entsprechend gute Reichweite (90 Kilometer) sorgt, und der Transportfähigkeit des schweren Akkus. Und das mit einer simplen, aber genialen Idee: Der Akku wird nach dem Entnehmen schlicht zum Trolley und bietet dem Fahrer damit die Möglichkeit, die 40 Kilo schwere Batterie in die Wohnung zu ziehen und dort zu laden.


Zusätzlich lässt sich der Akku des Silence auch als Powerbank für Laptops, Handys oder Elektrogrills betreiben. Da der S01 auch das mit Abstand größte Staufach unter der Sitzbank hat und mit einem kurzen Bremsweg überzeugt, sichert er sich den Sieg in der Gesamtwertung. Negativ fielen die lange Ladezeit von 8,7 Stunden auf und das auch auf Wunsch nicht lieferbare ABS sowie der große Wendekreis des S01.

Hersteller/ModellPreis in EuroADAC UrteilAlltagstauglichkeitErgonomieAntriebFahreigenschaftenzum Vergleich hinzufügen
Silence S01
6490
2,2
2,2
2,1
2,0
2,3
Govecs Schwalbe L3e
6990
2,5
2,7
2,3
2,5
2,5
Piaggio Vespa Elettrica 70
6690
2,5
2,3
2,2
3,3
2,2
Panther-S (früher Futura Robo-S)
3699
2,7
2,4
3,4
2,6
2,5
NIU NQi GT
4599
2,7
2,5
3,0
2,4
2,8
Trinity Uranus R
3999
3,3
3,2
3,5
3,3
3,1

    sehr gut

    0,6 - 1,5

    gut

    1,6 - 2,5

    befriedigend

    2,6 - 3,5

    ausreichend

    3,6 - 4,5

    mangelhaft

    4,6 - 5,5

    © ADAC e.V.

    Der günstigste im Test: Futura Robo-S

    Ein Mann fährt mit einem Roller auf einer Strasse.
    Die entnehmbaren Akkus des Futura Robo-S sitzen im Trittbrett


    © ADAC/Tobi Hümmler

    Bereits im Sommer 2020 sollte der in China gefertigte Futura Robo-S zum Testfeld der E-Roller zählen, doch aufgrund von Lieferproblemen infolge der Beeinträchtigungen durch das Corona-Virus konnte der Importeur das Fahrzeug nicht rechtzeitig zum Test zur Verfügung stellen. Die Roller kamen erst mit mehrmonatiger Verspätung in Deutschland an, inzwischen hat aber auch der Futura Robo-S einen separaten Einzeltest unter den gleichen Bedingungen wie die Konkurrenten absolviert.

    Dabei hat der Robo-S insgesamt die Test-Note 2,7 erreicht. Positiv überrascht hat die Tester nicht nur der im Vergleich günstigste Anschaffungspreis von 3.699 Euro, sondern dass der Robo-S in punkto Verarbeitung oder Reichweite auch mit etablierten Konkurrenten wie dem NIU NQI GT mithalten kann. Der Robo-S wird in China von Sunra (Jiangsu Xinri E-Vehicle Co., Ltd.) gefertigt. In Deutschland vertreibt die Firma Dr. Ferrari GmbH den E-Roller als Futura Robo-S. Der Roller überzeugt mit cleveren Details wie einem Fingerabdruckscanner, einer Rückenlehne für Mitfahrer/innen und der Möglichkeit, Wartungen und Reparaturen auch zuhause durchführen zu lassen. Insgesamt macht der E-Roller einen durchdachten Eindruck: Er bietet praktische Ablagemöglichkeiten, ist angenehm leicht und ordentlich verarbeitet.

    Beim Antrieb herrscht Licht und Schatten: Der Robo-S punktet mit einem niedrigen Stromverbrauchkurzen Ladezeiten und der Möglichkeit, die beiden Akkus zum Laden zu entnehmen. Negativ fielen neben einer fehlenden Reichweitenanzeige und der mit abnehmendem Akkustand abfallenden Höchstgeschwindigkeit vor allem die sehr schlechte Dosierbarkeit des Elektromotors auf. Dem Hersteller ist dieser Kritikpunkt inzwischen bekannt, seit November 2020 wird beim Robo-S ein neuer Gasgriff mit besserer Dosiermöglichkeit verbaut.

    Wer öfter zu zweit unterwegs ist, sollte die Zuladung im Auge behalten. Diese fällt mit insgesamt 147 Kilogramm eher gering aus, das zulässige Gesamtgewicht wird dadurch schnell überschritten. Die Bremsen packen ordentlich zu und sorgen für recht kurze Bremswege, ein optionales Antiblockiersystem ist wie bei den meisten Konkurrenten im Feld leider auch beim Futura Robo-S nicht lieferbar.

    Flügellahme „Wespe“ punktet mit kurzer Ladezeit

    Die chromefarbene Vespa Elettrica 70 mit blauen Zierleisten von Piaggio fotografiert im Studio
    Schafft nur 67 km/h Spitze: Vespa Elettrica 70© ADAC Test und Technik

    Die Vespa Elettrica des Traditionsherstellers Piaggio teilt sich den zweiten Platz mit der elektrischen Schwalbe von Govecs. Während die Schwalbe gegenüber ihrer auf 45 km/h begrenzten Version (Kleinkraftrad) deutlich stärker ist (8 statt 4 kWh), bekam die Vespa Elettrica 70 lediglich eine längere Antriebsübersetzung spendiert, um die höhere Endgeschwindigkeit zu erreichen.

    Diese beträgt allerdings nur 67 km/h, obwohl Piaggio selbst von der Vespa Elettrica 70 (km/h) spricht. Die „Wespe“ ist formschön, aber etwas flügellahm. Weitere Minuspunkte der kultigen Italienerin sind die allenfalls durchschnittliche Reichweite von 68 Kilometern und der fest im Fahrzeug verbaute Akku, was das Laden der Batterie im Haus oder in der Wohnung unmöglich macht. Abgesehen davon überzeugt die Vespa mit guten Fahreigenschaften, tollem Fahrkomfort und einer Ladezeit des 4,2 kWh großen Akkus von nur 4 Stunden.

    Elektrische Schwalbe mit Licht und Schatten

    Die optisch eng an den DDR-Roller Simson KR51 angelehnte Neuauflage Schwalbe von Govecs überzeugt mit dem kraftvollsten Motor im Feld, kurzen Ladezeiten, guter Verarbeitung und ausgewogenen Fahreigenschaften. Sie ist mit knapp 7000 Euro jedoch der teuerste Roller im Test. Negativ fiel den Testern der mangelnde Stauraum, der fest mit dem Fahrzeug verbundene Akku und das hohe Gewicht auf.

    Damit wird das Rangieren des Rollers zur Schwerstarbeit. Auch die Bremse dürfte besser zupacken, denn die der Govecs-Roller hat den längsten Bremsweg im Vergleich. Immerhin ist für die Schwalbe als einziges Leichtkraftrad im Test gegen Aufpreis ein Antiblockiersystem (ABS) erhältlich.

    Chinesischer Bestseller auf Rang vier

    Platz vier geht an Deutschlands meistverkauften E-Roller, den NIU NQi GT. Die Beliebtheit des Leichtkraftrads aus China ist schnell erklärt: Der NIU ist hat ein attraktives Design und punktet darüber hinaus mit der besten Konnektivität, einem ausgewogenen Fahrwerk, guter Reichweite und einem attraktiven Preis. Kritikwürdig sind die unbequeme Sitzposition für größere Fahrer, die lange Ladedauer sowie der geringe Stauraum. Dieser ist dem Umstand geschuldet, dass der zweite Akku des NIU unter der Sitzbank verstaut ist – der andere Akku befindet sich wie bei der 45km/h-Variante unter dem Trittbrett.

    Zweitgünstigster Roller schneidet am schlechtesten ab

    Der E-Roller Uranus Trinity beim Elektrorollertest, hier beim Schlangenlinie fahren
    Das unterdämpfte Fahrwerk des Trinity Uranus R sorgte für Punktabzug© ADAC/Uwe Rattay

    Der Trinity Uranus R ist mit einem Basispreis von 3999 Euro hinter dem nachgetesteten Futura Robo S das zweitgünstigste Fahrzeug im Test, hat aber lediglich einen kleinen Akku. Erst mit dem optionalen zweiten Akku für 950 Euro wird die Reichweite alltagstauglich (92 Kilometer). Der geringe Grundpreis des Trinity schlägt sich jedoch im LED-Scheinwerfer mit der schwächsten Ausleuchtung im Vergleich nieder, die Ladezeiten (für beide Akkus) sind die längsten im Test. 

    Da der Uranus R auch ein unterdämpftes Fahrwerk hat und für großgewachsene Fahrer wenig Platz bietet, landet er auf dem letzten Platz. Positiv fiel der in China produzierte E-Roller im Vespa-Look dagegen durch sein geringes Fahrzeuggewicht, die hohe Zuladung und den niedrigsten Stromverbrauch im Test auf.

    E-Roller-Kauf: Tipps für Verbraucher

    • Bislang durften Leichtkrafträder nur mit dem Führerschein der Klasse A1 (bzw. ehemals 1b) oder dem Pkw-Führerschein der Klasse 3 gefahren werden, sofern dieser vor dem 1. 4. 1980 ausgestellt wurde. Seit 2020 ermöglicht auch die Erweiterung der Klasse mit der Schlüsselziffer 196 zum Führen eines Leichtkraftrads, zumindest in Deutschland (der Führerschein gilt nicht im Ausland). Dafür muss der Fahrer in der Fahrschule mindestens vier theoretische und fünf praktische Unterrichtseinheiten zu jeweils 90 Minuten nehmen, die Klasse B seit mindestens fünf Jahren besitzen und mindestens 25 Jahre alt sein. Hier finden Sie alle Infos zum Thema A1-Zweiräder mit Autoführerschein fahren.

    • Wer sich für einen E-Roller interessiert, sollte vor dem Kauf unbedingt eine Probefahrt machen. Die Roller fallen unterschiedlich groß aus; wer lange Beine hat, behindert womöglich mit seinen Knien den Lenkeinschlag. Bei großen Rollern wiederum kommen kleinere Menschen nicht mit beiden Füßen auf den Boden.

    • Einige Roller sind nur im Internet bestellbar. Diese Scooter werden geliefert, die Endmontage (z.B. Montage der Spiegel) ist Sache des Kunden. Heißt: Eine Probefahrt ist hier nicht möglich. Servicepartner findet man oftmals nur in Großstädten.

    • Unbedingt überprüfen, wo der E-Roller aufgeladen werden kann: Modelle mit fest verbautem Akku lassen sich nur per Kabel an der Steckdose oder an Ladestationen aufladen. Dagegen können herausnehmbare Akkus bequem in der Wohnung Strom tanken und bieten so mehr Flexibilität.

    • Gut überlegen, welche Fahrstrecken tatsächlich anfallen: Wer mit der Reichweite in der Basisversion auskommt, kann auf Zusatzakkus verzichten und so eventuell viel Geld sparen.

    • Einige Städte bieten eine finanzielle Förderung beim Kauf eines E-Rollers an. Interessenten sollten sich vor dem Kauf bei ihrer Stadt informieren.

    • Man sollte die Wartungs- und Stilllegungshinweise der Hersteller befolgen, da der Akku bei mehrwöchiger Nichtnutzung (etwa über den Winter) und falscher Behandlung Schaden nehmen kann, was den Kauf eines teuren Ersatzakkus zur Folge haben kann. Bei einigen Herstellern erlöschen bei Nichteinhaltung zudem die Garantie bzw. Gewährleistung.

    • Hat der Roller eine eingetragene Höchstgeschwindigkeit von mindestens 60 km/h, darf man damit auch die Autobahn befahren. Allerdings sollte man dies nur in Ausnahmefällen machen, da die meisten Roller weniger als 90 km/h erreichen und man mit ihnen schnell zum Verkehrshindernis wird.

    Tipp: Hier finden Sie mehr Informationen und Tests zum Thema Roller.

    Bei der Alltagstauglichkeit wurden die Abmessungen und das Gewicht der jeweiligen Fahrzeuge ermittelt. Die Verarbeitung (Ausführung von Innen- und Außenverkleidung, Bremsleitungen und Kabel) wurde subjektiv beurteilt. Bezüglich ihrer Dichtigkeit wurden die Roller auch einem Beregnungstest unterzogen, bei dem die Roller 20 Minuten lang mithilfe eines Fahrtwindgebläses beregnet wurden. Somit wurde eine Fahrt bei Regen simuliert. Beim Kriterium Handhabung stand das Rangieren des Rollers im Vordergrund, sowie die Abstellmöglichkeiten mittels Seiten- und/oder Hauptständer. Beim Punkt Gepäckunterbringung wurde die Größe und Nutzbarkeit der Staufächer in der Verkleidung und unter der Sitzbank subjektiv beurteilt.

    Die Bewertung im Bereich Wartung erfolgte subjektiv. Bewertet wurde, wie verständlich und umfangreich die Bedienungsanleitung ist und ob sie in Papierform dem Roller beiliegt oder lediglich in digitaler Form verfügbar ist. Des Weiteren wurde geprüft, welche Wartungsarbeiten der Kunde selbst durchführen kann. Auch das mitgelieferte Bordwerkzeug, eine genaue Beschreibung sowie der Aufwand zur Stilllegung des Rollers wurde bewertet. Der Beleuchtungstest wurde in einer dunklen Halle sowie im Rahmen einer Nachtfahrt auf öffentlichen Straßen durchgeführt. Die Bewertung der Ausleuchtung, Leuchtweite und Helligkeit von Abblend- und Fernlicht erfolgten subjektiv.

    Im Hauptkriterium Ergonomie ist der Sitzkomfort des Fahrers von zentraler Bedeutung. In die subjektive Bewertung flossen der Komfort der Sitzbank, die Beinhaltung, die Form des Lenkers, der Sitzkomfort mit Sozius sowie die Gestaltung der Rückspiegel ein. In puncto Sitzkomfort Beifahrer wurden der Komfort der Sitzbank für den Sozius, die Position der Fußrasten, die Haltemöglichkeiten sowie das Auf- und Absteigen bewertet.
    Bei der Beurteilung des Cockpits wurden die Ablesbarkeit der Instrumente bzw. des Instrumentendisplays bewertet.

    Zudem wurde beurteilt, wie einfach sich der E-Roller starten lässt sowie der Umfang des Bordcomputers. Eine Abwertung erfolgte bei nicht vorhandenen Anzeigen für die Restreichweite und die Restladezeit. Als Letztes wurde die Genauigkeit des Tachos bewertet. Als Grundlage diente die Abweichung der Tachoanzeige, von der auf dem geeichten Fahrleistungsprüfstand ermittelten Fahrzeuggeschwindigkeit. Das Kriterium Windschutz wurde subjektiv im Fahrbetrieb bewertet.

    Im Hauptkapitel Antrieb wurden die Dosierbarkeit des Gasgriffs, das Ansprechverhalten des Motors sowie das Motorgeräusch subjektiv bewertet. Einen Bonus gab es für das Vorhandensein verschiedener Fahrmodi sowie eines Rangiermodus. Im Kapitel Fahrleistungen wurde die Beschleunigung aus dem Stand auf 60 km/h gemessen. Besaß ein Fahrzeug verschiedene Fahrmodi, wurde der Modus mit der größten Motorleistung verwendet.

    Es wurden jeweils zehn Messungen pro Fahrzeug durchgeführt. Die Messung erfolgte mittels einer V-Box von Racelogic. Die Steigfähigkeit der Roller wurde an einer 16-prozentigen Steigung durchgeführt. Der mit 135 Kilo beladene Roller stand hierbei am Hang und musste eine Strecke von 10 Metern schnellstmöglich zurücklegen. Konnte ein Roller die Höchstgeschwindigkeit nicht bis zum SOC 25 Prozent halten, gab es dafür einen Malus.

    Die Reichweite wurde auf dem Testgelände in Penzing ermittelt. Die vollgeladenen E-Roller befuhren einen acht Kilometer langen Kurs mit acht definierten Haltepunkten so lange, bis der Akku so weit geleert war, dass die Geschwindigkeit unter 30 km/h fiel. Die zurückgelegte Strecke wurde mittels GPS-Messsystem aufgezeichnet. Der Roller wurde mit einer Person (80 Kilo) an Bord gefahren, Gewichtsunterschiede zwischen den Fahrern wurden mit Sandsäcken ausgeglichen.

    Verfügte ein Roller über mehrere Fahrmodi mit unterschiedlichen Endgeschwindigkeiten, wurde der Modus mit der geringsten Motorleistung gewählt, mit dem das Fahrzeug die maximale Geschwindigkeit von 70 km/h erreichte. Nach dem Reichweitentest erfolgte bei jedem Fahrzeug die Vollladung an einer haushaltsüblichen Steckdose. Die nachgeladene Strommenge sowie die Dauer für die Vollladung wurden mit einem Strommessgerät aufgezeichnet. Bewertet wurden die durchschnittliche Ladeleistung sowie die Ladedauer für eine Kilowattstunde.

    Einen Bonus gab es für herausnehmbare Akkus, das Vorhandensein von mehr als einem Akku und für einen Ladeanschluss außen am Fahrzeug. Ein Malus wurde vergeben, wenn bei herausgenommenen Akkus diese nicht gleichzeitig, sondern nur nacheinander geladen werden konnten. Ebenfalls einen Malus gab es für ein Ladegerät mit deutlich hörbarem Lüftergeräusch, für ein Ladekabel, das kürzer als 3,5 Meter war, sowie für den Fall, dass im Staufach kein Platz für das Ladegerät vorhanden war.

    Im Kapitel Fahreigenschaften wurde die Fahrstabilität subjektiv beurteilt. Hier flossen neben der Spurstabilität auch die dynamische Stabilität beim Bremsen und Beschleunigen ein. Das Handling der Roller wurde beim Durchfahren eines Slalomparcours sowie beim Befahren eines Handlingkurses subjektiv bewertet. Beim Kriterium Kurvenfahrt wurde das Lenkverhalten in Schräglage sowie die Lenkpräzision subjektiv bewertet.

    Ein Malus wurde für einen in Kurven frühzeitig aufsetzenden Seiten- oder Hauptständer vergeben. Der Bremsweg wurde mittels GPS-Messsystem ermittelt, die Bremsung erfolgte aus 50 km/h. Es wurden je zehn Messungen in beide Fahrtrichtungen durchgeführt.
    Einen Bonus gab es bei serienmäßigem oder optionalem CBS und ABS. Einen Malus gab es für die E-Roller, bei denen beim Betätigen der Bremse und gleichzeitigem Gasgeben der Vortrieb nicht gekappt wird.

    Die Bewertung des Federungskomforts erfolgte subjektiv auf öffentlichen Straßen. Es wurde sowohl der Komfort nur mit dem Fahrer als auch mit Fahrer und Sozius subjektiv bewertet. Einen Bonus gab es für ein in der Vorspannung verstellbares Federbein; einen Malus, falls die Federung beim Fahren mit zwei Personen auf Block geht.

    Die Qualitätssicherung wurde durch folgende Maßnahmen sichergestellt:

    • Abarbeitung der Testinhalte erfolgt nach festgelegten Prozessen des Qualitätsmanagements im ADAC-Projektmanagementtool (Zertifiziert nach DIN 9001)

    • Durchführung von Testinhalten in zertifizierten ADAC-Testlaboren (nach ISO 17025)

    • Durchgängiges Vier-Augen-Prinzip bei allen Testinhalten

    • Einbindung eines auf Zweiräder spezialisierten Journalisten bei der Produktauswahl sowie bei der subjektiven Beurteilung und den Fahrdynamikmessungen

    • Schriftliche, transparente Dokumentation jedes einzelnen Testkriteriums sowie jeder Ergebnisinterpretation

    • Ausführliche Dokumentation durch Bilder und Videos

    • Abteilungsübergreifende, enge Zusammenarbeit zwischen Projektleiter und Öffentlichkeitsarbeit in allen Teilbereichen des Tests

    Fachliche Beratung: Alexander Werner, ADAC Technik Zentrum