Kawasaki Ninja 650: Testfahrt, Daten, Preis
Die Kawasaki Ninja 650 ist ein Mittelklasse-Sportbike mit aggressivem Look und dynamischer Linienführung. Fahrbericht aus der Zeitschrift Motorrad, Heft 4/2017, mit aktuellen Bildern, technischen Daten und Preis.
Geringes Gewicht
Motor könnte sportlicher sein
Gutes Fahrwerk
Die Liste der Ninja getauften Sportbikes bei Kawasaki fällt lang aus – angefangen von der 125er über die 400 und die ZX-10R bis hin zu den H2-Speedbolzen. Im Mittelfeld liegt die Ninja 650 (die gleiche Motorisierung kommt übrigens bei der Naked-Bike-Schwester, der Kawasaki Z650, zum Einsatz).
Die Ninja 650 ist ein leichtes Bike
Wie bei der Z650 hängt der Motor tragend im Gitterrohr-Rahmenkorsett, die Schwinge reicht ihre Bewegung über eine Umlenkung ans Federbein weiter. Das Rahmen-Layout und die Schwinge sorgen für wenig Gewicht. Dazu wurden leichte Räder montiert, das Heck verschlankt, dem Motor zwei Kilo abgerungen: Das macht laut Kawasaki 18 Kilogramm weniger als beim Vorgängermodell ER-6f für die Ninja 650. Bei diesem Minus an Gewicht fällt die leicht reduzierte Leistung nicht allzu sehr auf. 72 Pferde mobilisierte die ER-6f bei 8500/min, die Ninja 650 lässt bei 8000 Umdrehungen 68 Gäule antraben.
Mäßig sportliche Fahrleistungen
Wobei besonders das geringere Drehvermögen – schon beim Erreichen der Nenndrehzahl flackert der Schaltblitz wild im Cockpit – für dezentes Stirnrunzeln bei den Testfahrten sorgt. Zwar dreht der Paralleltwin bis gut 9500 Touren weiter, es kommt oben raus aber nur noch ein laues Lüftchen. Kawasaki hat den Antrieb der Ninja 650 bis zur Drehzahlmitte einer kleinen Kraftkur unterzogen, dafür gleichzeitig ein paar Körner oben raus geopfert.
Allerdings rotiert die Kurbelwelle des Twins bei 100 km/h im sechsten Gang schon fast 5000-mal. Wer sich in den Getriebestufen darunter austobt, dreht fast immer höher und damit oft über dem Zenit der Leistungskurve. Die Gleichung, Ninja ist Sportlichkeit, will so nicht richtig aufgehen.
Gute Bedienbarkeit
Und, ehrlich gesagt: Das hätte auch gewundert. Schließlich fällt schon die Sitzposition auf dem Midsize-Kämpfer locker-lässig aus. Gut liegen die über der oberen Gabelbrücke angebrachten Stummel in der Hand. Die freuen sich zudem über einstellbare Handhebel links wie rechts. Wobei besonders die Kupplungsfinger ein ums andere Mal jubilieren. Dank Servo-Unterstützung samt Anti-Hopping-Funktion genügt schon zartes Ziehen für Gangwechsel – bei feiner Dosierbarkeit. Und da das Schaltgestänge eine Umlenkung zur Betätigung hat, flutschen die Gänge nur so durch die sechs Stufen.
Bilder: Die Kawasaki Ninja 650 im Detail
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Im Test: Fahrwerk, Bremsen, Sitz
In der Realität sieht das Fahren so aus: vorm nächsten Knick flugs runterschalten, mit der gut dosierbaren, angemessen kräftig zupackenden Bremse Speed abbauen und dank verlorenem Hüftspeck schön eng ums Eck zwirbeln – das macht die Ninja 650 lehrbuchmäßig. Bei diesem Hin und Her im Winkelwerk spielt das Fahrwerk gut mit. Sensibel spricht die Gabel an, sackt nur bei forschen Stopps zu schnell zu tief ein. Und dem Federbein könnte man vorwerfen, dass ihm ein Plus an Druckstufe und etwas mehr Feinfühligkeit guttun würden.
Verstellmöglichkeiten zur Linderung gibt es nicht, nur die Federbasis hinten lässt sich anpassen. Dafür bietet sie immerhin einen einstellbaren Windschild. Was zudem gefällt, ist das bequeme, straffe Fahrerpolster. Nur beim Kniewinkel wird's ein wenig eng für Menschen über 190 Zentimeter. Die optional erhältliche 35 Millimeter höhere Bank, die bei den Testfahrten ebenfalls zur Verfügung stand, entspannt den Kniewinkel merklich. Dann sitzen sogar Lulatsche wie der Autor richtig gut auf der 650er-Ninja.
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Kawasaki Ninja 650: Technische Daten, Preis
Herstellerangaben | Kawasaki Ninja 650 |
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Motor | 2 Zylinder, Reihenmotor, 649 ccm Hubraum, 50,2 kW bei /min, max.Drehmoment 64,0 bei 6700 U/min, 4 Ventile/Zylinder, Einspritzanlage, Flüssigkeitskühlung |
Assistenzsysteme | Preise abhängig von Lackierung |
Fahrwerk | Gitterrohrrahmen/Stahl; 41 mm Teleskopgabel, 125 mm Federweg; Zweiarmschwinge hinten, 130 mm Federweg; |
Maße | Leergewicht ca. 195 kg, zul. Gesamtgewicht 393 kg; Länge/Breite/Höhe 2055 / 740 / 1145 mm, Sitzhöhe 790 mm; Tankinhalt 15,0 l |
Bremsen | einzeln betätigt, vorne Scheibe, 300 mm, hinten Scheibe, 220 mm |
Fahrleistungen / Verbrauch | Höchstgeschwindigkeit ca. 195 km/h, 4,5 l/100 km |
Preis | 7945 Euro |