Alufelgen reinigen – in fünf Schritten zum perfekten Glanz
Gepflegte Alufelgen sind glänzende Visitenkarten, die Ihr Fahrzeug nicht nur optisch aufwerten. Felgen richtig zu reinigen, ist kein Hexenwerk. Hier sind die Tipps der ADAC Experten.
Knapp ein Drittel aller Autobesitzer in Deutschland wäscht seinen Wagen mindestens einmal im Monat. Macht zwölf Autowäschen im Jahr und viele blitzblanke Fahrzeuge auf den Straßen. Doch die Felgen kommen beim Reinigen oft zu kurz.
Dabei sind es insbesondere diese Fahrzeugteile, die bei jeder Fahrt verschmutzen und mitunter arg strapaziert werden. Staub, Schotter, Matsch, Streusalz – Felgen müssen im Alltag so einiges aushalten. Und bei einem ansonsten picobello gepflegten Auto fallen verdreckte Alufelgen besonders stark auf.
Aber nicht nur der optische Eindruck zählt. Insbesondere bei den vorderen Felgen kann sich feiner, schwarzer Bremsstaub zunächst ablagern, um dann bei großer Hitze durch das Bremsen dauerhaft in die Felgenoberfläche eingebrannt zu werden.
Verschmutzte Felgen regelmäßig reinigen
Die ADAC Experten empfehlen daher, Alufelgen einer regelmäßigen und vor allem gründlichen Reinigung zu unterziehen. Nur so gelingt es, Verschmutzungen und Bremsstaub rechtzeitig zu entfernen, bevor die Felgenreinigung zur Schwerstarbeit und das Material im schlimmsten Fall beschädigt wird.
Nicht vergessen!
Tragen Sie auf jeden Fall Einmalschutzhandschuhe, um Ihre Hände vor den Felgenreinigern zu schützen. Auch unter dem Waschhandschuh.
Der optimale Zeitpunkt zur Felgenreinigung
Zweimal im Jahr wechseln Sie ohnehin die Bereifung Ihres Fahrzeugs. Nutzen Sie also den Wechsel von Sommer- auf Winterreifen und umgekehrt, um Ihre Felgen zweimal jährlich gründlich reinigen zu lassen.
Viele Reifenhändler bieten im Rahmen des Radwechsels einen Reinigungsservice an. Mit den Waschmaschinen können die Räder innen und außen üblicherweise ausreichend intensiv gesäubert werden. Der Vorteil: Die Räder werden im demontierten Zustand behandelt. Damit kommen keine Mittel auf Bremsscheiben, -beläge und -zangen.
Gleiches gilt natürlich, wenn Sie den Reifenwechsel selbst vornehmen. Nutzen Sie die Gelegenheit zur Reinigung und nehmen Sie sich auch die besonders stark verschmutzten Innenseiten der demontierten Räder vor. Die Räder sollten abgekühlt sein, bevor Sie mit der Reinigung beginnen.
Welche Felgenreiniger verwenden?
Die Auswahl an Felgenreinigern ist groß. Prüfen Sie vor dem Kauf eines Produktes, ob es für Ihre Felgen geeignet ist. Insbesondere bei empfindlichen Alufelgen sollten Sie ausschließlich Spezialreiniger verwenden. Sparen Sie hier nicht an den Kosten, denn das passende Mittel erleichtert das Säubern deutlich. Lesen Sie vor dem ersten Einsatz des Reinigers die Anleitung sorgfältig durch. Verwenden Sie bei Alufelgen ebenso wie bei lackierten Felgen auf keinen Fall säurehaltige oder alkalische Felgenreiniger, da diese die Oberfläche angreifen können.
Besser geeignet sind ph-neutrale Produkte oder aber normale Allzweckreiniger mit hoher Fettlösekraft. Hier wirkt dann weniger Chemie, dafür dominiert die mechanische Kraft der Handarbeit.
In fünf Schritten zur sauberen Alufelge
Schritt 1: Die Vorreinigung
Fahren Sie mit Ihrem Auto in die Waschstraße. Dort werden die Felgen in der Regel mit einem Hochdruckreiniger vom groben Schmutz befreit. Einige Anbieter haben auch ein spezielles Felgenreinigungsprogramm im Angebot.
Alternativ machen Sie sich selbst an einem SB-Waschplatz mit einem Hochdruckreiniger an die Arbeit. Auch die folgenden Schritte der Felgenreinigung sollten Sie unbedingt an einem Waschplatz durchführen.
Schritt 2: Der Felgenreiniger
Trocknen Sie die Alufelgen mit einem Lappen oder mit Papiertüchern ab. Sprühen Sie nun den passenden Felgenreiniger entsprechend der Gebrauchsanweisung auf und lassen Sie ihn einwirken. Nur so können die Wirkstoffe des Reinigers ihre chemische Kraft entfalten. Vergessen Sie nicht die Innenseiten, wenn Sie einen abmontierten Reifensatz reinigen.
Schritt 3: Die Hauptreinigung
Greifen Sie jetzt zu einer Waschbürste und schrubben Sie die Alufelgen ordentlich ab. Alternativ verwenden Sie einen Waschhandschuh. Arbeiten Sie immer in eine Richtung und vermeiden Sie kreisende Bewegungen beim Wischen.
Bei sehr starken Verschmutzungen wiederholen Sie die Schritte 2 und 3.
Schritt 4: Felgenreiniger entfernen
Dreck in Vertiefungen oder an schwer zugänglichen Stellen können Sie z.B. mit einer Zahnbürste oder einem harten Pinsel effektiv entfernen. Wischen Sie danach die Reste des Felgenreinigers mit einem Tuch (z.B. Mikrofaser oder Baumwolle) und reichlich warmem Wasser weg. Lassen Sie die Felgen trocknen.
Schritt 5: Die Versiegelung
Tragen Sie abschließend zum Schutz der Felgen eine Versiegelung auf – diese werden je nach Anbieter entweder aufgesprüht oder mit einem Lappen aufgetragen. So konservieren Sie die blitzblanken Felgen bis zur nächsten Reinigung.
ADAC Tipp: Sollten Sie nach der Reinigung Beschädigungen wie Beulen oder Kratzer an den Alufelgen feststellen, ist eine Untersuchung der betroffenen Felge(n) in einer Fachwerkstatt ratsam. Es können Haarrisse entstehen, die die Stabilität der Felge beeinflussen. Reparaturen sind nur bis zu einer Tiefe von unter einem Millimeter erlaubt. Hier finden Sie weitere Informationen zur Reparatur von Alufelgen.
Stahlfelgen reinigen: Das gilt
Im Wesentlichen gibt es bei der Reinigung von Stahlfelgen keine Besonderheiten. Auch für diese werden spezielle Felgenreiniger angeboten, die die Schutzschicht besonders schonend behandeln. Eine Versiegelung ist nicht unbedingt nötig.
Was taugen Hausmittel zur Felgenreinigung?
Immer wieder tauchen angeblich perfekte Hausmittel zur Felgenreinigung in Foren und Empfehlungsvideos auf. Einige Nutzer schwören auf herkömmliches Backofenspray, andere auf mit Wasser verdünnte Essigessenz, wieder andere auf Coca-Cola. Diese Hausmittel sollen den professionellen Felgenreiniger ersetzen.
Die ADAC Experten sehen das eher skeptisch. Oberflächliche Verschmutzungen lassen sich auf diesem Wege zwar entfernen, hartnäckigem Dreck und vor allem Bremsstaub rückt man damit nicht wirklich effektiv zu Leibe. Außerdem kann Essig in der falschen Konzentration die Alufelgen angreifen.
Je häufiger Sie die Alufelgen reinigen, desto leichter geht es von der Hand, mit vergleichsweise harmlosen Mitteln und geringem Aufwand die Räder optisch wieder auf Vordermann zu bringen.
Grundsätzlich sollten Sie alle Reinigungsmittel und Waschmaterialien vermeiden, die schleifen oder kratzen. Diese beschädigen die Oberfläche der Felgen oder rauen sie auf. Die Folge: Schmutz setzt sich noch stärker fest. Vielfach wird bei mechanisch zu aggressiven Mitteln auch der Lack geschädigt oder sogar abgetragen. Deswegen ist eine abschließende Versiegelung überaus wichtig.
Text: Jörg Peter Urbach. Fachliche Beratung: Ruprecht Müller