Umfrage: Radfahren im Winter – Besserer Winterdienst notwendig

Auf einem gut geräumten Weg ist Radfahren auch im Winter kein Problem
Auf einem gut geräumten Weg ist Radfahren auch im Winter kein Problem© imago images/Eibner Europa

Bei Kälte, auf Schnee und Eis unterwegs mit dem Rad – der ADAC hat über 4000 Personen befragt, ob und wie sie auch im Winter ihr Zweirad nutzen: Nur jeder Zwölfte tut das regelmäßig. Ein besserer Winterdienst könnte das steigern.

  • Im Winter verzichten die meisten darauf, Rad zu fahren

  • Kälte und schlechte Witterung sind die wichtigsten Gründe

  • Winterradler fürchten am meisten einen Sturz auf glattem Untergrund

  • Der ADAC empfiehlt besseres Räumen und gezieltes Streuen

Die Online-Umfrage des ADAC ergab, dass 61 Prozent der Bevölkerung ihr Rad im Winter gar nicht benutzen. Nur acht Prozent radeln an mindestens drei Tagen pro Woche länger als eine Viertelstunde. Nach der Studie Mobilität in Deutschland* des Bundesverkehrsministeriums nimmt der Radverkehr im Winter um etwa 50 Prozent ab.

Angst vor Sturzgefahr und Kälte

Rund 70 Prozent der Befragten informieren sich über die vorhergesagten Temperaturen und entscheiden sich dann für oder gegen die Radbenutzung. Je ein Drittel der Befragten, die im Winter nie oder selten Rad fahren, verzichtet darauf wegen der Kälte und wegen der Witterungsverhältnisse. Das restliche Drittel gibt andere Gründe an.
Jeden zweiten der "Abgehärteten", also der Winterradler, stört am meisten die Sturzgefahr wegen Glätte und Rollsplitt.

Je nach Wohnumfeld fallen die Ergebnisse der Befragung anders aus: So gibt es im Winter in Städten mehr regelmäßige Radfahrer als am Stadtrand und dort mehr als auf dem Land. Wer im Winter das Radfahren einstellt, benutzt als Städter ersatzweise mehr öffentliche Verkehrsmittel. Landbewohner weichen in der kalten Jahreszeit eher auf das Auto aus.

Was der ADAC den Kommunen empfiehlt

Auf diesem Radweg gibt es beim Winterdienst Nachholbedarf © iStock.com/David_Sch

Der Winterdienst ist Aufgabe der Kommunen. Eine Streupflicht gilt aber nur für städtische Hauptradwege, Radschnellwege und Fahrradstraßen. Auf den übrigen Radwegen wird nur nachrangig und nach Bedarf geräumt.
"Unsere Umfrage zeigt ein großes Potenzial für mehr Radverkehr im Winter", sagt Stefan Gerwens, Leiter des Ressorts Verkehr im ADAC. "Voraussetzung dafür ist allerdings ein verstärkter Winterdienst." Die Empfehlungen des Verkehrsexperten:

  • Die Radwege möglichst gut räumen, damit minimale Streumengen ausreichen, um Glätte zu bekämpfen

  • Den Winterdienst für das Hauptradwegenetz lückenlos durchführen

  • Die Hauptradwege danach nicht wieder mit Schnee zuschieben

  • Restglätte mit Salzlösung bekämpfen

Worauf Radfahrer im Winter achten sollten, ist in diesen Tipps zusammengestellt.

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