Ringautobahn in Paris: Tempo 50 und reservierte Fahrspur

Wer auf der Pariser Ringautobahn unterwegs ist, muss sich auf zwei Neuerungen einstellen: Die Höchstgeschwindigkeit auf der viel befahrenen "Périphérique" wurde auf 50 km/h gesenkt. Und seit März ist eine Spur für Fahrgemeinschaften reserviert.
Seit Oktober 2024: Tempo 50 statt 70
Seit März 2025: Fahrgemeinschaft-Spur im Berufsverkehr
Verstöße in Frankreich können teuer werden
Seit August 2021 gilt auf den meisten innerstädtischen Straßen von Paris ein Tempolimit von 30 km/h. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hatte sich mit ihren Plänen für eine Absenkung der Höchstgeschwindigkeit auf der Pariser Ringautobahn durchgesetzt. Nun wurde eine weitere Maßnahme beschlossen, die der Umwelt zugute kommen soll.
Paris: Tempo 50 auf der Autobahn
Seit Donnerstag, 10. Oktober, 2024, gilt auf der vielbefahrenen Strecke Tempo 50 statt Tempo 70. Das neue Tempolimit dient den Angaben Hidalgos zufolge vor allem der Gesundheit der etwa 500.000 Anwohnenden der Stadtautobahn, die zugleich die Grenze zwischen Paris und den Vorstädten markiert.
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Fahrgemeinschaft-Spur seit März 2025
Nach Informationen der Stadt sind bislang 80 Prozent der Fahrerinnen und Fahrer alleine auf der Périphérique unterwegs. Das soll sich ändern. Wenn mehr Menschen eine Fahrgemeinschaft bildeten, reduziere dies Staus, Lärm und Umweltbelastungen.
Seit 1. März wird eine Fahrspur im Berufsverkehr für Fahrgemeinschaften, Taxis und Busse reserviert. Jeweils die äußerste linke Spur von montags bis freitags zwischen 7.00 und 10.20 Uhr sowie von 16.00 bis 20.00 Uhr bleibt Personenwagen mit mindestens zwei Insassen, Taxis, Busse und Menschen mit einem Behindertenausweis vorbehalten.
In einer Übergangsphase kommen Fahrer, die das Verbot missachten, ohne Bußgeld davon. Sie werden per Leuchttafeln darauf hingewiesen, die Spuren zu wechseln. Ab 1. Mai werden dann 135 Euro fällig, wenn die KI-gestützte Überwachung einen Verstoß registriert. Bei Staus und Unfällen kann die Spur kurzfristig wieder freigegeben werden.
Die Ringautobahn – viel befahren und staureich
Die 35 Kilometer lange "Périphérique" ist eine der am meisten befahrenen Straßen Europas. Fast alle wichtigen französischen Autobahnen führen auf Paris zu und münden aus allen Richtungen in die Ringautobahn. Sie wird im Schnitt täglich von rund 1,5 Millionen Fahrzeugen genutzt. Vor allem am frühen Vor- und am Spätnachmittag bilden sich insbesondere im Süden und Osten lange Staus, nicht nur vor den Ein- und Ausfahrten.
Verstöße können teuer werden
Urlauberinnen und Urlauber, die mit dem Auto in Frankreich unterwegs sind, sollten ihren Tacho stets im Blick haben und sich auch sonst strikt an alle Verkehrsregeln halten. Verstöße können teuer werden. Wer beispielsweise 20 km/h zu schnell dran ist und erwischt wird, dem droht eine Geldbuße von mindestens 135 Euro.
Service der ADAC Clubjuristen und -juristinnen: ADAC Bußgeldrechner für das europäische Ausland und ein Überblick über Tempolimits in Europa.
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Umweltspur auch im Pariser Umland
Außer auf der Stadtautobahn ist eine sogenannte Umweltspur auch auf den Autobahnen A13 und A1 im Pariser Umland in Betrieb. Die A13 führt von Paris Richtung Normandie, die A1 Richtung Belgien und Nordrhein-Westfalen. Damit werden auch aus Deutschland kommende Frankreich-Reisende mit der neuen Regelung konfrontiert.
Proteste gegen die Umweltspur
Gegen die neue Regelung hat die Autofahrervereinigung "40 Millions d'Automobilistes" eine Petition gestartet. Das, was als Maßnahme gegen Umweltverschmutzung und Staus deklariert werde, sei eine weitere Bestrafung von Autofahrern, teilte die Vereinigung mit. "Die Einrichtung einer Spur für Fahrgemeinschaften wird nur zu noch mehr Staus auf den anderen Spuren führen und die ohnehin schon dramatische Situation auf der Ringstraße mit Sicherheit noch verschärfen."
Mit Material von dpa.