Sind neuartige Starthilfe-Booster mit Lithium-Technik die Ablösung für das altbekannte Starthilfekabel bei leerer Autobatterie? Die Anbieter der kleinen – etwa im Volumen von drei Zigarettenschachteln – und sehr leichten Booster versprechen grandiose Stromabgabe bei einfachstem Gebrauch.
Doch so schön und einfach, wie in der Werbung angepriesen, sieht die praktische Anwendung nicht aus. Größtes Problem: Bei Kälte kommt aus Lithium-Batterien prinzipiell wenig Energie. Nur der Booster von Afendo schafft bei null Grad noch die versprochene Nennleistung. Immerhin gewinnen fast alle Geräte nach moderatem Erwärmen ihre Leistungsfähigkeit zurück. Die Ausnahme: Beim GB 30 von Noco nützt auch Aufwärmen wenig, denn es enttäuschte insgesamt mit einer schwächlichen Stromabgabe und erreicht die Herstellerangabe bei vielen Prüftemperaturen nicht.
Alle getesteten Booster eignen sich grundsätzlich nur zur Starthilfe für kleinere Motoren und nicht vollständig entladene oder nicht defekte Starterbatterien. Viele Sicherheitssysteme in modernen Autos – etwa ABS und ESP – sind indes auf eine funktionierende Stromversorgung angewiesen, weshalb unbedingt nach einer Starthilfe und unmittelbar vor dem Fahrtantritt der Zustand von Starterbatterie und Generator geprüft werden sollte.
Beim wichtigen Thema Sicherheit zeigten zudem einige Starthilfe-Booster erheblichen Verbesserungsbedarf. Bei der Kurzschlussprüfung fielen die Produkte von Xlayer, APA und Kunzer negativ auf. Die Gehäuse schmolzen jeweils unter starker Wärme- und Rauchentwicklung auf. Immerhin: Zu offenem Feuer kam es in keinem Fall.