Diesel und Benziner im Kostenvergleich: Was ist günstiger?
Von Jochen Wieler

Diesel oder Benziner? Vor dieser Kaufentscheidung sollten Anschaffungs- und Betriebskosten verglichen werden: Rund 290 Modellpaare im Gesamtkostenvergleich.
- Anschaffung eines Diesels meist teurer 
- ADAC Kostenrechnung mit allen anfallenden Kosten 
- Bei jedem Modell individuell checken, was sich eher rechnet 
Diesel und Benziner im Kostenvergleich
Fährt man mit einem Diesel insgesamt günstiger oder mit einem Benziner? Der ADAC hat die Kosten der wichtigsten Neuwagenmodelle berechnet und jeweils zwei vergleichbare Benzin- und Dieselmodelle gegenübergestellt. Bei den Modellpaarungen fällt es leichter, die richtige Kaufentscheidung zu treffen. Oft kommt es dabei auf die jährliche Kilometerleistung an. Die Ergebnisse zeigt der ADAC Kostenvergleich.
Als Trend zeigt sich, dass es immer weniger Modelle mit Dieselmotor gibt. Der ADAC hat in einer separaten Veröffentlichung ausgewertet, welche Fahrzeuge überhaupt noch mit Dieselmotor angeboten werden: Alle aktuellen Modelle mit Dieselmotor.
Der ADAC hat in seinen Berechnungen daher die durchschnittlichen Kraftstoffpreise der letzten drei Monate als Grundlage genommen. Im Kostenvergleich über fünf Jahre Haltedauer sind unter anderem auch der voraussichtliche Wertverlust, der Aufwand für Inspektionen sowie Kosten für den Reifenersatz und die Versicherung berücksichtigt. Hier finden Sie alle Annahmen, die den Berechnungen zugrunde liegen (PDF).
Die detaillierten Ergebnisse zum PDF-Download
Unterschiede innerhalb von Fahrzeugklassen
Wer sich schon auf eine bestimmte Fahrzeugklasse festgelegt hat und innerhalb dieser eine Entscheidungshilfe sucht, findet sie in folgenden kompakten Auflistungen als PDF.
- Untere Mittelklasse (Kompaktklasse) mit Diesel oder Benziner im ADAC Kostenvergleich 
- Mittelklasse mit Diesel oder Benziner im ADAC Kostenvergleich 
- Obere Klassen mit Diesel oder Benziner im ADAC Kostenvergleich 
Diesel oder Benzin: Es hängt vom Modell ab
Wichtigstes Ergebnis des Kostenvergleichs: Es gibt keine allgemeine Regel, mit welcher Motorisierung man am günstigsten fährt. Vielmehr kommt es auf das gewünschte Modell, die jährliche Fahrleistung, die Anschaffungs- und laufenden Kosten sowie den Wertverlust an. Letzterer ist immer noch der Hauptkostentreiber.
Welche Auswirkungen Änderungen beim Spritpreis auf die gesamten Kosten eines Autos haben, lässt sich mit dieser Faustregel einschätzen: Sowohl für Benziner als auch für Diesel schlägt sich eine Verteuerung um 10 Cent pro Liter bei einem Verbrauch von 5 Litern pro 100 Kilometer mit genau 0,5 Cent je Kilometer (50 Cent auf 100 Kilometer) nieder. Bei einem Fahrzeug mit 7,5 Liter Verbrauch sind es also Mehrkosten von 75 Cent auf 100 Kilometer.
Die folgenden Beispiele verdeutlichen, dass im Kostenvergleich teils der Benziner vorn liegt, teils der Diesel und manchmal beide Varianten ähnliche Kosten verursachen. Der ADAC hat dabei eine jährliche Fahrleistung von 15.000 Kilometern und eine Haltedauer von fünf Jahren zugrunde gelegt. Im vollständigen Kostenvergleich in den PDFs finden Sie auch die Werte für 10.000, 20.000 und 30.000 gefahrene Kilometer pro Jahr.
Vorteil für den Benziner: Beispiele

Manchmal ist das Ergebnis eindeutig, etwa bei der Mercedes E-Klasse. Der dieselgetriebene E 220 d verursacht bei 15.000 Kilometern Fahrleistung pro Jahr Gesamtkosten von 106,5 Cent pro Kilometer. Beim E 200 mit Benzinmotor sind es 103,3 Cent. In der unten stehenden Tabelle finden Sie zwei weitere Modellpaarungen mit Vorteil für den Benziner.
| Modell | Benziner-Variante | Kosten in Cent/km | Diesel-Variante | Kosten in Cent/km | 
|---|---|---|---|---|
| Audi A3 Limousine | 1.5 TFSI (85 kW) | 60,3 | 2.0 TDI (85 kW) | 62,7 | 
| BMW X3 | 20 xDrive Steptronic | 92,5 | 20d xDrive Steptronic | 94,9 | 
| Mercedes E-Klasse | 200 Avantgarde Advanced 9G-TRONIC | 103,3 | 220 d Avantgarde Advanced 9G-TRONIC | 106,5 | 
Vorteil für den Diesel: Beispiele

In anderen Fällen hat der Diesel mehr oder weniger deutliche Kostenvorteile. Am Beispiel des Škoda Octavia zeigt sich, dass es sehr auf die Version ankommt. Vergleicht man den 1.5 TSI (110 kW) mit dem TDI (85 kW), liegt der Diesel vorn. Schaut man sich dagegen den 85-kW-Benziner und den 85-kW-Diesel an, gewinnt der Benziner den Kostenvergleich. In der Tabelle finden Sie weitere Beispiele.
| Modell | Benziner-Variante | Kosten in Cent/km | Diesel-Variante | Kosten in Cent/km | 
|---|---|---|---|---|
| Range Rover Velar | P400 Dynamic SE Automatik | 134,0 | D200 S Automatik | 109,7 | 
| Mercedes GLA | 250 Progressive Line Advanced 4Matic 8G-DCT | 88,2 | 220 d 4Matic 8G-DCT | 82,4 | 
| Škoda Octavia | 1.5 TSI ACT Selection (110 kW) | 61,7 | 2.0 TDI Essence | 55,5 | 
Diesel und Benziner gleichauf: Beispiele

Es kann aber auch sein, dass der Kostenunterschied gering ausfällt, wie zum Beispiel beim Renault Kangoo. Hier kostet ein gefahrener Kilometer mit dem Benziner TCe 130 Equilibre 56,4 Cent und mit dem etwas schwächer motorisierten Diesel Blue dCi 95 Equilibre 56,8 Cent. In der Tabelle finden Sie zwei weitere Modellpaare, bei denen der Kostenunterschied gering ist.
| Modell | Benziner-Variante | Kosten in Cent/km | Diesel-Variante | Kosten in Cent/km | 
|---|---|---|---|---|
| BMW 2er Active Tourer | 223i xDrive Steptronic | 76,9 | 223d xDrive Steptronic | 76,6 | 
| Renault Kangoo | TCe 130 Equilibre | 56,4 | Blue dCi 95 Equilibre | 56,8 | 
| Mercedes T-Klasse | T 160 Standard | 61,5 | T 180 d Standard | 61,4 | 
Welche Pkw sind die sparsamsten?
Wem die Gesamtkosten einerlei sind und wer besonders spritsparend fahren will – aus ökologischen Gründen etwa –, für den könnte die ADAC Aufstellung der sparsamsten Diesel- und Benziner-Modelle interessant sein. Hier geht es zu den Links:
Und welche Elektroautos rechnen sich im Vergleich zum Benziner oder Diesel? Auch hier hat der ADAC nachgerechnet:
Hier finden Sie weitere Kostenaufstellungen und hier viele Neuvorstellungen, Fahr- und Testberichte.