ADAC Jahresrückblick: So war 2021

ADAC Pannenhelfer im Katastrophengebiet
Einsatz in Bad Neuenahr nach der Flutkatastrophe im Juli © ADAC Mittelrhein e.V./Tom Frey

2021 geht zu Ende. Es war ein aufregendes, manchmal erschütterndes, oft bewegendes Jahr. Auch beim ADAC: Pannenhelfer waren im Ahrtal im Einsatz, Corona-Patienten wurden verlegt und im Hubschrauber kam ein Baby zur Welt.

Januar: Geburt in der Luft

Familie Lammers mit Sohn Martin Timotheus vor dem Rettungshubschrauber Christoph Europa 2
© ADAC Luftrettung

Das Jahr beginnt mit einem ganz besonderen Höhenflug: Baby Martin Timotheus kommt im ADAC Hubschrauber in rund 150 Metern Höhe über Osnabrück zur Welt. Die Rettungsleitstelle Rheine hatte Christoph Europa 2 zur Mutter geschickt, nachdem bei ihr einige Tage vor dem errechneten Termin Wehen eingesetzt hatten. Die Geburt bei 200 Kilometern pro Stunde überstehen Mutter und Säugling gut. Minuten später landet Christoph Europa 2 am Klinikum Osnabrück, wo bereits das Hebammenteam wartet.

Februar: Schneechaos in Deutschland

Im Schneechaos schlecht ein Traktor ein ADAC Straßenwachtauto ab
Hängepartie: Im Schneechaos schleppt ein Traktor ein ADAC Straßenwachtfahrzeug ab © ADAC Westfalen

Eine heftige Kältewelle schwappt über weite Teile des Landes – inklusive Eisregen, Sturmböen und Schneeverwehungen. Auf den Straßen kommt es zu zahlreichen Unfällen, kilometerlangen Staus und Batterieproblemen. Die ADAC Pannenhelfer und -helferinnen sind im Dauereinsatz. Manchmal brauchen die Gelben Engel aber auch selbst Hilfe – so wie in Westfalen, wo ein ADAC Straßenwachtfahrzeug von einem Traktor abgeschleppt wird.

März: Schilder gegen Motorradlärm

Mit dem Motorrad durch das Gelbachtal
Fahrspaß ohne Krach: Hinweisschild im Gelbachtal © ADAC/Zimpfer Photography

Die ersten Schilder der ADAC Aktion "Leise kommt an" werden im Gelbachtal im Westerwald aufgestellt. Mit den gelben Hinweistafeln appelliert der ADAC an Motorradfahrende, mehr Rücksicht auf lärmgeplagte Anwohner zu nehmen. Das Projekt soll Biker sensibilisieren und gleichzeitig Motorradfahrverboten vorbeugen. 20 verschiedene Motive hat der ADAC entwickelt. Interessierte Kommunen können diese kostenlos für entsprechende Schilder verwenden.

April: Ein Kleinkind-Dummy für das Technikzentrum

Kleinkind Dummy auf einem Bobbycar
© ADAC/Test und Technik

Seit 2020 wird beim ADAC Test mit Notbremsassistenten auch der Schutz von Fußgängerinnen und Fußgängern beim Rückwärtsfahren berücksichtigt. Dafür wurde bisher allerdings ein Erwachsenen-Dummy verwendet. Mit dem neuen Kleinkind-Dummy, der im Frühjahr zur ADAC Dummy-Familie im Technikzentrum Landsberg stößt, können die ADAC Fachleute jetzt auch untersuchen, ob kleinere Verkehrsteilnehmer erkannt und geschützt werden.

Mai: Christian Reinicke ist neuer ADAC Präsident

Portrait von ADAC Präsident Christian Reinicke
Christian Reinicke auf der ADAC Hauptversammlung © ADAC/Stefanie Aumiller

Auf der virtuellen Hauptversammlung am 15. Mai wird Christian Reinicke zum neuen ADAC Präsidenten gewählt. Der Rechtsanwalt und Notar aus Hannover tritt die Nachfolge von Dr. August Markl an, der sieben Jahre lang an der Spitze des Clubs stand. Die Veranstaltung findet aufgrund der Corona-Pandemie erstmals als Videokonferenz statt. Rund 300 Delegierte und Gäste nehmen via Microsoft Teams per Laptop, Smartphone oder Tablet daran teil. In der ADAC Zentrale versammeln sich einzig das Präsidium und der geschäftsführende Vorstand des ADAC e.V.

Juni: Amselnachwuchs im Autowrack

Amsel im Fahrzeugwrack auf der ADAC Crashanlage
Hier piept's: Amsel im Fahrzeugwrack auf der ADAC Crashanlage © ADAC/Andreas Rigling

Eine tierische Überraschung gibt es für Testingenieur Markus Niesel, der im Wrack eines chinesischen E-Autos im Landsberger Technikzentrum zufällig ein Amselnest entdeckt. Schnell informiert er seine Kolleginnen und Kollegen, druckt ein "Vogelschutzgebiet"-Schild aus und bringt es gut sichtbar an der Fahrertür des Suda SA01 an. Zwar ist der Wagen eigentlich für weitere Tests vorgesehen, kann aber vorläufig hinter der Crashhalle stehen bleiben – so lange, bis drei Amselküken schlüpfen und wenig später flügge werden.

Juli: Der ADAC hilft im Hochwassergebiet

ADAC Pannenhelfer im Katastrophengebiet
ADAC Pannenhelfer Christian Gross bei einem Einsatz im Zentrum von Bad Neuenahr im Juli 2021© ADAC Mittelrhein e.V./Tom Frey

Sintflutartige Regenfälle verursachen am 14. Juli eine der verheerendsten Naturkatastrophen der deutschen Geschichte. Mindestens 180 Menschen sterben, das Wasser reißt Häuser, Straßen und Brücken mit. Noch während die Wassermassen durch das Ahrtal rasen, werden mehrere Hubschrauber der ADAC Luftrettung in die Region verlegt, um eingeschlossene Menschen aus den Fluten zu retten. Und auch nachdem sich das Wasser zurückgezogen hat, unterstützen ADAC Mitarbeitende die Menschen in der Region, machen Autos wieder flott oder schleppen Fahrzeuge ab.

August: Die Pläne der Spitzenpolitiker

Stellvertretender Chefredakteur Thomas Paulsen und Redakteurin Katja Fastrich im Interview mit SPD Politiker Olaf Scholz
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz stellt sich im August den Fragen des ADAC. Anfang Dezember wird er zum Kanzler gewählt © ADAC/Christoph Michaelis

Nach 16 Jahren endet 2021 die Amtszeit von Kanzlerin Angela Merkel. Vor der Bundestagswahl im September befragt die ADAC Redaktion den inzwischen zum Kanzler gewählten Finanzminister Olaf Scholz (SPD), seinen Konkurrenten, den damaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Armin Laschet von der CDU und den Grünen-Co-Parteivorsitzenden Robert Habeck, mittlerweile Bundeswirtschafts- und Klimaminister, zu ihren Plänen in Sachen Verkehrspolitik. Ausführlich erläutern alle drei, wie sie Klimaschutz und Mobilität miteinander verbinden würden – und was die Bürgerinnen und Bürger von ihnen zu erwarten hätten.

September: Der ADAC auf der IAA

Am Königsplatz in München präsentiert der ADAC während der IAA sein Vorteilsprogramm für Mitglieder © ADAC/Theo Klein

2021 beginnt für die Internationale Automobilausstellung (IAA) mit dem Umzug von Frankfurt nach München eine neue Zeitrechnung. Fortan nennt sie sich IAA Mobility, neben den großen Autoherstellern und Zulieferern präsentieren sich in der Münchner Innenstadt und in den Messehallen auch viele andere Mobilitätsdienstleister – natürlich auch der ADAC. An mehreren Standorten stellt der Club seine vielfältigen Leistungen und Angebote vor: von der Pannenhilfe über den Motorsport bis zum Verbraucherschutz.

Oktober: Fahrrad-Pannenhilfe vom ADAC

Straßenwachtfaher hilft bei einer Fahrradpanne im Zuge der ADAC Fahrradpannenhilfe
© ADAC/Christoph Michaelis

Auch wenn das zweite A in ADAC für Automobil steht: Die ADAC Pannenhelferinnen und Pannenhelfer können nicht nur Autos wieder flott machen, sondern auch Fahrräder reparieren. Das beweisen sie seit 2021 bei einem Pilotversuch in Berlin und Brandenburg – und das mit großem Erfolg. Hunderten Radfahrenden konnten sie schon helfen, am häufigsten müssen sie Reifen flicken oder Schläuche austauschen.

November: Finale beim ADAC GT Masters

Rennszene der ADAC GT Masters am Nürburgring
© ADAC Motorsport

Großes Finale, viel Drama und eine Zitterpartie auf dem Weg zum Titel, doch am Ende hat es gereicht: Ricardo Feller (21/CH) und Christopher Mies (32/Düsseldorf, beide Montaplast by Land-Motorsport) sichern sich im Finalrennen auf dem Nürburgring die Deutsche GT-Meisterschaft.

Dezember: Verlegung von Corona-Patienten

Ein Corona Patient wird am Flughafen Hannover in ein ADAC Ambulanz-Flugzeug geladen
Ein Covid-19-Patient wird auf dem Flughafen Hannover aus einem ADAC Flugzeug entladen © dpa/Hauke-Christian Dittrich

Die vierte Corona-Welle ist die schlimmste seit Beginn der Pandemie. In Sachsen und Bayern stoßen die Intensivstationen an ihre Kapazitätsgrenzen: Patienten müssen in andere Bundesländer verlegt werden. Ende November beauftragen Bundesregierung und Bundesländer den Aero Dienst in Nürnberg, ein Tochterunternehmen des ADAC, mit der Durchführung von Verlegungsflügen. Im Dezember beginnt auch ein Hubschrauber der ADAC Luftrettung damit, Schwerkranke aus Krankenhäusern im Süden und Osten auszufliegen.