Der neue VW T-Roc (2026): So viel besser ist er tatsächlich

• Lesezeit: 7 Min.

Von Wolfgang Rudschies, Andreas Huber

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ADAC Redakteur Andreas Huber stützt sich an einem VW T-Roc ab
Erste Ausfahrt mit dem neuen VW T-Roc: ADAC Redakteur Andreas Huber ist das Kompakt-SUV schon gefahren© Volkswagen

Der VW T-Roc 2026 bekommt hybridisierte Motoren, mehr Platz sowie eine Ausstattung, die sonst nur in der Mittelklasse üblich ist. Ist die Neuauflage wirklich so viel besser? Der Fahrbericht mit einer ersten Einschätzung.

  • Komplett neuer VW T-Roc 2026

  • Motoren: 48-Volt-Mildhybride, Vollhybrid-Antrieb folgt

  • Mehr Platz als der Vorgänger, hochwertigere Ausstattung

Als der VW T-Roc im Jahr 2017 auf den Markt kam, war er sofort in aller Munde. 2021, im vierten vollständigen Zulassungsjahr, hat er den Bestseller VW Tiguan nach Verkaufszahlen eingeholt und inzwischen klar überholt. Wenn das keine Erfolgsgeschichte ist.

Grund: Das Wolfsburger Kompakt-SUV präsentierte auf 4,23 Metern Länge eine ordentliche Portion Charme und überraschte mit einem vergleichsweise guten Platzangebot. Wer das Plus an Platz des rund 30 Zentimeter längeren und etliche Tausend Euro teureren Tiguan nicht gebraucht hat, kam mit dem T-Roc bestens klar.

Und wie sieht die neue Generation für 2026 aus? Ist es bei den alten Tugenden geblieben?

Galerie: Der Neue VW T-Roc

T-Roc deutlich größer als zuvor

Kofferraum des VW T-Roc
In den Kofferraum passen 465 Liter, 20 Liter mehr als bisher© Volkswagen

"Alles eine Klasse besser", sagt VW zum neuen Modell, und das nicht ohne Stolz. Explizit genannt werden die Motoren, die Platzverhältnisse und die Ausstattung – Bereiche, die im Vergleich zum Vorgänger deutlich verbessert worden seien. Ist das auch so? Bei vielen Aspekten hält VW hier Wort.

Zunächst zu den Platzverhältnissen. Der T-Roc ist größer geworden. Das ist zwar absolut üblich bei neuen Modellen. An Länge hat der T-Roc aber bemerkenswerte 12,2 Zentimeter zugelegt, der Radstand hat sich um 2,8 Zentimeter vergrößert.

Ob das Mehr an Blech eher den Passagieren oder dem Gepäckraum zugutekommt, muss sich noch anhand der kommenden Messwerte im ADAC Autotest zeigen. VW spricht von 465 Litern Kofferraumvolumen – das wären 20 Liter mehr als zuvor. Auf der Rückbank sitzen durchschnittlich große Menschen bequem, so die erste Einschätzung.

Sichtbar viel Mühe hat sich Volkswagen beim Design gegeben. Der neue T-Roc wirkt äußerst gefällig. Auch wurde der Luftwiderstandsbeiwert auf einen cW-Wert von 0,29 gesenkt. Damit ist der T-Roc zehn Prozent besser als der Vorgänger.

Heck- und Seitenansicht eines stehenden VW T-Roc
Die LED-Lichtleiste am Heck mit beleuchtetem Logo gibts optional © Volkswagen

Besonders stolz ist Volkswagen auf die neuen Lichteinheiten an Front und Heck. Serienmäßig sind LED-Scheinwerfer an Bord, gegen Aufpreis gibt es LED-Plus-Scheinwerfer mit dynamischem Kurvenlicht. Top-Option sind LED-Matrix-Scheinwerfer, die dann mit einer quer über die Front und das Markenemblem verlaufenden LED-Leiste verbunden sind. Letztere Option ist darüber hinaus mit einem beleuchteten VW-Logo verbunden.

Am Heck kommt eine glasüberbaute Querspange zum Einsatz, die ab der mittleren Ausbaustufe ebenfalls beleuchtet ist. Das VW-Logo hinten ist dann rot illuminiert.

Zumindest in gehobener Ausstattungslinie sind die Rückscheinwerfer mehr als nur eine Design-Spielerei. Denn sie sollen bei Dunkelheit einen außergewöhnlich weiten Bereich hinter dem Fahrzeug ausleuchten. Das massiv wirkende Lüftungsgitter an der Front enthält dagegen überhaupt keine Lichtelemente mehr. Das hilft, die Reparaturkosten von leichten Unfallschäden zu begrenzen.

VW T-Roc (2026): Qualität und Bedienbarkeit

Cockpit eines VW T-Roc
Neues Digital-Cockpit, kein Gangwahlhebel mehr auf der Mittelkonsole, dafür ein Multifunktions-Dreh-Drück-Steller© Volkswagen

Sehr positiv sind die soliden äußeren Türöffner des VW T-Roc zu werten. Andere Hersteller vekünsteln sich hier, aber VW bleibt bei Bewährtem. Im Innenraum des T-Roc setzen die Wolfsburger stark auf Qualität und Nachhaltigkeit. So ist der obere Bereich des Armaturenbretts mit haptisch angenehmem Recyclingstoff überzogen.

Die Sitzbezüge im Fahrzeug sind aus recycelten PET-Flaschen gefertigt. Rund 20 Prozent der gesamten Kunststoffmaterialien bestünden aus Rezyklaten, was einem Gewicht von bis zu 40 Kilogramm entspreche, erklärt Volkswagen.

Zu den weiteren technischen Neuigkeiten zählen:

  • das neue Digital Cockpit, das neben den üblichen Ansichtsvariationen ("Views") eine stark reduzierte Darstellung bietet, weil nicht immer das gesamte Spektrum von Informationen benötigt wird

  • Türöffner innen, die nun in die Armauflagen integriert sind und zum Türöffnen nicht heran-, sondern nach oben gezogen werden

  • ein Head-up-Display (optional), das wichtige Fahrinformationen in der Windschutzscheibe und damit im direkten Blickfeld des Fahrers bzw. der Fahrerin anzeigt

  • ein Druckknopf auf der Mittelkonsole, mit dem man wahlweise die Lautstärke regeln, ein Fahrprofil wechseln oder gegen Aufpreis eine spezielle Innenraum-Licht-Stimmung ("Atmospheres") einstellen kann

  • eine gekühlte Induktionsschale für das Handy

  • eine Sprachbedienung, die auf ChatGTP zugreift

  • ein Gangwahlhebel an der Lenksäule rechts, mit dem die Fahrstufen (Vorwärts, Rückwärts oder Parken) eingelegt werden

  • ein kombinierter Blinker-Scheibenwischer-Hebel an der Lenksäule links

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So fährt sich der neue T-Roc (Update!)

ADAC Redakteur Andreas Huber am Steuer eines VW T-Roc
Der neue T-Roc zeigt sich auf der ersten Testfahrt als Begleiter für alle Lebenslagen. Er fährt sich neutral, was als Lob zu verstehen ist© Volkswagen

Auf einer ersten Testrunde konnte die ADAC Redaktion bereits beide vorerst verfügbaren Mildhybrid-Motorisierungen fahren. Dabei wirkt der T-Roc selbst mit dem 85 kW (116 PS) Basismotor keinesfalls untermotorisiert.

Sogar im unteren Drehzahlbereich hat der Motor Druck und zieht das frontgetriebene SUV angemessen auf Tempo. Hier nimmt sich das kleinste Aggregat subjektiv nicht viel im Vergleich mit der stärkeren Ausbaustufe mit 110 kW (150 PS). Selbstverständlich ist dieser Motor etwas selbstbewusster, vom Wesen her ähneln sich die Motorisierungen aber.

Etwas enttäuschend ist der Zwischenspurt von 80 auf 120 km/h beim stärkeren Motor, der nicht nur auf der Landstraße, sondern auch ein Stück auf der Autobahn bewegt werden konnte. Zwar schaltet das Getriebe bei Betätigung des Gaspedals zeitnah herunter, die Kraftentfaltung im oberen Drehzahlbereich ist dabei aber etwas müde.

Die Schaltpunkte des Doppelkupplungsgetriebes passen oft gut: Wer mehr Kontrolle über die Drehzahl des Motors behalten möchte, kann die Schaltwippen am Lenkrad nutzen. Beim Thema Geräuschdämmung hat sich Volkswagen offenbar viel Mühe gegeben: Wind- und Motorengeräusche sind im Innenraum nur dezent wahrnehmbar.

Seitenansicht eines stehenden VW T-Roc
Ja nach Felgengröße ist der T-Roc mehr oder weniger bequem. Die hier gezeigten 20-Zoll-Räder schmälern den Komfort© Volkswagen

Die Lenkung passt hervorragend zum kompakten SUV. Je nach Fahrmodus verändert sich die Lenk-Charakteristik des Testwagens dezent, was im Alltag eine angenehme Direktheit mit sich bringt und sich im Sportmodus durch eine spitzere Ansprache aus der Mittellage heraus äußert. Dabei schafft es VW, nicht zu viel von der Person am Steuer zu verlangen und die Lenkung nicht unnötig hart werden zu lassen.

Auch das Basis-Fahrwerk ist bereits harmonisch auf den Alltag abgestimmt und bietet eine angenehme Spreizung zwischen Komfort und Sportlichkeit. Lediglich bei großen Felgendurchmessern neigt der T-Roc hier zum Poltern; Querfugen und kurze, spontane Anregungen sind stets spürbar, aber nicht aufdringlich.

Noch besser wird das Fahrgefühl mit den optionalen, elektronisch geregelten Dämpfern. Sie bieten im Komfort-Modus einen spürbaren Gewinn an Bequemlichkeit, der über die Individual-Einstellung in den Fahrprofilen nochmals gesteigert werden kann. Ähnliches gilt für den Sportmodus, der bereits eine straffe Auslegung hat. Diese kann auf Wunsch aber noch härter abgestimmt werden.

Heckansicht eines fahrenden VW T-Roc
Ob in der Stadt oder über Land – der T-Roc fühlt sich in beiden Umgebungen wohl© Volkswagen

Tadel muss sich der T-Roc beim Bremsgefühl gefallen lassen. Die Mildhybrid-Motoren speisen ihren kleinen Akku über die Energierückgewinnung beim Bremsen, dem sogenannten Rekuperieren. Bei leichter Verzögerung reicht das völlig aus; wird aber trotz Rekuperation stärker über das Pedal gebremst, ist das Bremsgefühl in beiden Testwagen sehr teigig.

Ist der Akku des Antriebs voll und das Fahrzeug versucht nicht über die Energierückgewinnung zu bremsen, fühlt sich die Bremse wieder direkter an. Eine Abstimmungsfrage des sogenannten Blending, also des Zusammenspiels aus klassischer Stahlbremse und der Rekuperation.

Motoren: Nur noch Hybridantriebe

Auf der Antriebsseite hat VW eine Grundsatzentscheidung getroffen: Dieselmotoren und Handschaltgetriebe sollen nicht mehr angeboten werden. Im T-Roc gibt es anfangs zwei Mildhybride mit 48-Volt-Generator (MHEV) und 1,5 Litern Hubraum, später wird ein Vollhybrid (HEV) mit 2,0 Litern Hubraum hinzukommen.

Frontansicht eines stehenden VW T-Roc
Vorerst ist der T-Roc nur mit Mildhybrid-Antrieben versehen, Vollhybrid-Versionen folgen noch© Volkswagen

Die beiden Mildhybride haben selbstverständlich Turboaufladung und Direkteinspritzung, leisten 85 kW (116 PS) oder 110 kW (150 PS) und übertragen ihre Kraft über ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe an die Vorderräder. An Drehmoment stehen 220 oder 250 Nm zur Verfügung.

Die elektrische Zusatzleistung des 48-Volt-Systems ermöglicht beim Rollen das komplette Ausschalten des Verbrennungsmotors, das sogenannte Segeln ohne Kraftstoffzufuhr. Bei niedrigen sowie mittleren Lasten und Drehzahlen werden zwecks Kraftstoffeinsparung zwei der vier Zylinder abgeschaltet.

Neue Assistenzsysteme

Assistenzsysteme werden immer wichtiger im Auto. Zum Umfang an aktiver Sicherheitstechnik (z.B. Spurhalter, Einparkhilfe und Notbremsassistenten) hat VW dem T-Roc zwei neue Assistenzsysteme spendiert, auf Seiten des Komforts gibt es ebenfalls zwei neue Technik-Komponenten. Im Einzelnen:

  • eine weiterentwickelte Version des optionalen Travel Assist, der assistierte Autobahnspurwechsel ermöglicht sowie (bei einem Fahrerausfall) einen automatischen Nothalt auf der Standspur durchführen kann

  • Parken per Smartphone (optional): Mit der Remote-Funktion kann der neue T-Roc per Smartphone ein- und ausgeparkt werden, zum Beispiel aus einer zu engen Garage oder einer engen Parklücke

  • vollautomatisches Ein- und Ausparken (optional): Per Memory-Funktion lernt bzw. speichert der T-Roc die letzten 50 Meter Weg zu einem häufig genutzten Parkplatz – zu Hause oder auch beim Arbeitgeber – und parkt fortan selbstständig

  • ein Warnsystem, das die Insassen vor dem Öffnen der Türen bewahren kann, wenn sich Autos oder Fahrräder von hinten nähern

Fazit: Rundes Gesamtpaket

Front und Seitenansicht eines stehenden VW T-Roc
VW T-Roc 2026: Im zweifarbigen R-Design sehr sportliche Erscheinung© ADAC/Wolfgang Rudschies

Wie nun ist die zweite Generation des VW T-Roc zu bewerten? Nach den ersten Live-Eindrücken darf man sicher sein, ein technisch besseres und hochwertiger ausgestattetes Fahrzeug zu bekommen. Zudem fährt sich der T-Roc, wie es von einem Volkswagen zu erwarten war: souverän, solide und ohne Überraschungen. Kurzum: ein gelungenes Gesamtpaket.

VW T-Roc 2026: Technische Daten & Preise

Technische Daten (Herstellerangaben)

VW T-Roc 1.5 eTSI Trend DSG (ab 11/25)

VW T-Roc 1.5 eTSI Life DSG (ab 11/25)

VW T-Roc 1.5 eTSI R-Line DSG (ab 11/25)

Motorart

Otto (Mild-Hybrid)
Otto (Mild-Hybrid)
Otto (Mild-Hybrid)

Hubraum (Verbrennungsmotor)

1.498 ccm
1.498 ccm
1.498 ccm

Leistung maximal in kW (Systemleistung)

85
110
110

Leistung maximal in PS (Systemleistung)

116
150
150

Drehmoment (Systemleistung)

220 Nm
250 Nm
250 Nm

Leistung maximal bei U/min. (Verbrennungsmotor)

5.000 U/min
5.000 U/min
5.000 U/min

Antriebsart

Vorderrad
Vorderrad
Vorderrad

Beschleunigung 0-100km/h

10,6 s
8,9 s
8,9 s

Höchstgeschwindigkeit

196 km/h
212 km/h
212 km/h

CO2-Wert kombiniert (WLTP)

126 g/km
126 g/km
128 g/km

Verbrauch kombiniert (WLTP)

5,5 l/100 km
5,5 l/100 km
5,6 l/100 km

Kofferraumvolumen normal

475 l
475 l
475 l

Kofferraumvolumen dachhoch mit umgeklappter Rücksitzbank

1.350 l
1.350 l
1.350 l

Leergewicht (EU)

1.465 kg
1.474 kg
1.474 kg

Zuladung

515 kg
506 kg
506 kg

Anhängelast ungebremst

730 kg
730 kg
730 kg

Anhängelast gebremst 12%

1.300 kg
1.500 kg
1.500 kg

Garantie (Fahrzeug)

2 Jahre
2 Jahre
2 Jahre

Länge x Breite x Höhe

4.373 mm x 1.828 mm x 1.573 mm
4.373 mm x 1.828 mm x 1.573 mm
4.373 mm x 1.828 mm x 1.573 mm

Grundpreis

30.845 Euro
36.755 Euro
42.460 Euro

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