Lohnt sich eine Wärmepumpe? Alles zu Kosten und Förderung

• Lesezeit: 8 Min.

Von André Gieße

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Eine Wärmepumpe in einem Garten eines Familienhauses
Wärmepumpe gelten als Heizung der Zukunft, weil sie effizient und nachhaltig arbeiten© Shutterstock/Nancy Pauwels

Wärmepumpen gelten als effiziente und klimafreundliche Heiztechnik. Mit welchen Kosten bei der Anschaffung zu rechnen ist und wie viel Förderung im Jahr 2025 noch drin ist.

  • Liefern bis zu fünfmal so viel Wärmeenergie wie sie Strom benötigen

  • Investitionskosten höher, Betriebskosten niedriger als bei anderen Heizungen

  • Bis zu 70 Prozent staatliche Förderung bei Anschaffung möglich

Wie funktioniert eine Wärmepumpe?

Wärmepumpen nutzen erneuerbare Energiequellen aus der Umwelt, um Gebäude vergleichsweise effizient und nachhaltig zu beheizen. Ob im Sommer oder Winter – die Natur liefert fast immer Wärme: Tief unter der Erde herrschen konstant warme Temperaturen, das Grundwasser und sogar die Umgebungsluft haben, selbst wenn es kalt ist, noch nutzbare Wärmeenergie abzugeben.

Eine Wärmepumpe leitet diese Umweltwärme mithilfe von Kältemitteln und Kompression über einen geschlossenen Kreislauf in die Heizungsanlage im Haus. Das passiert nach einem ähnlichen Prinzip wie bei Klimaanlagen. Für die Energieumwandlung benötigt die Wärmepumpe zusätzlich Strom. Kommt dieser aus der eigenen Photovoltaik-Anlage, arbeitet sie nahezu CO₂-neutral.

Funktionsprinzip-Wärmepumpe
Wärmepumpen enthalten ein Kältemittel, das bei niedrigen Temperaturen verdampft und Wärme aus der Umwelt aufnimmt, die auf ein höheres Temperaturniveau gebracht wird© ADAC e.V.

Arten von Wärmepumpen

Es gibt unterschiedliche Bauweisen von Wärmepumpen – je nachdem, aus welcher Quelle sie die Umweltwärme nehmen und in welches Medium sie diese übertragen. Hier die bekanntesten Arten.

  • Luftwärmepumpe, auch als Luft-Wasser-Wärmepumpe bekannt: Nutzt die Energie aus der Umgebungsluft.

  • Grundwasserwärmepumpe, auch Wasser-Wasser-Wärmepumpe genannt: Nutzt die Energie aus dem Grundwasser.

  • Erdwärmepumpe, auch Solewärmepumpe oder Sole-Wasser-Wärmepumpe genannt: Nutzt die Energie aus dem Erdreich.

Was kostet eine Wärmepumpe aktuell?

Die digitale Anzeige einer Heizung
Die Kosten einer Wärmepumpe hängen von vielen externen Faktoren und dem eigenen Heizbedarf ab© iStock.com/Daniel Balakov

Kauf und Installation einer Wärmepumpe sind meist teurer als bei Heizsystemen, die mit Öl oder Gas betrieben werden. Die Anschaffungskosten inklusive Montage betragen 15.000 bis 50.000 Euro – in Einzelfällen auch mehr. Wie viel man zahlen muss, hängt von vielen Faktoren ab: neben der Art und Leistung der Wärmepumpe auch von lokalen Begebenheiten, dem energetischen Gebäudezustand und eigenen Heizbedarf. Außerdem von den Preisen für Roh- und Baustoffe sowie für die Arbeiten des Fachunternehmens.

Im Gegenzug sind aktuell die Wartungs- und Betriebskosten günstiger. Mit einem hohen Wirkungsgrad bei der Energieumwandlung (JAZ ab 3), einem speziellen Heizstromtarif (oft nur 20 bis 30 Cent/kWh) und dem neuen Netzentgelt-Rabatt für Wärmepumpen, die der Netzbetreiber bei Überlastung steuern kann, fallen vergleichsweise geringe Energiekosten an. Der Staat verlangt auch keine CO₂-Steuer, weil das Gerät keine fossilen Brennstoffe verbraucht.

Verbraucherzentrale holt Angebote für Wärmepumpen ein

Die Verbraucherzentrale in Rheinland-Pfalz hat zwischen Oktober 2024 und Mai 2025 insgesamt 160 Angebote für Luft-Wasser-Wärmepumpen (pdf) für Ein- und Zweifamilienhäuser in Rheinland-Pfalz eingeholt, die noch vorwiegend mit Gas oder Öl heizen. Die Angebote unterschieden sich enorm und waren oft unvollständig.

  • Die Gesamtkosten lagen zwischen 20.000 und 63.000 Euro, der Mittelwert lag bei 36.300 Euro.

  • Nur 26 Prozent enthielten alle wichtigen Punkte, ein Drittel wies keine Kosten für die Elektroinstallation aus.

  • In etwa der Hälfte der Angebote fehlte ein Hinweis auf die Kosten für das Fundament der Außeneinheit.

Diese Kosten fallen insgesamt bei einer Wärmepumpe an

  • Anschaffungskosten der Pumpentechnik

  • Kosten für die Installation aller Geräte

  • Kosten für die Erschließung der Wärmequelle (z.B. Tiefenbohrung)

  • Wartungskosten (in der Regel einmal jährlich)

  • Betriebskosten (hauptsächlich Stromkosten)

  • Kosten für Tausch der Heizkörper und Installation von Flächen- und Fußbodenheizungen

Welche Betriebskosten verursacht eine Wärmepumpe?

Die laufenden Kosten sind abhängig von der Art der Wärmepumpe, deren Jahresarbeitszahl (JAZ), dem Wärmebedarf im Haushalt und dem Strompreis. Als recht grober Richtwert lässt sich sagen, dass die Betriebskosten in Einfamilienhäusern inklusive Wartung bei circa 1000 bis 2000 Euro jährlich liegen. Luftwärmepumpen verbrauchen mehr Strom als Erd- und Wasserwärmepumpen. Mit eigener PV-Anlage oder einem Wärmepumpenstromtarif können die Kosten deutlich sinken.

Im Vergleich zu Gasheizungen sind die Betriebskosten neue Wärmepumpen rund 41 Prozent günstiger. Das zeigt eine Analyse von Verivox. Ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden mit Erdgas zu beheizen, kostet derzeit im Schnitt 2262 Euro (also 11,3 ct/kWh).

Eine effiziente Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 4 benötigt für die gleiche Heizleistung nur 5000 kWh Strom. Das kostet aktuell durchschnittlich 1337 Euro (bei 26,7 ct/kWh). Weniger leistungsfähige Geräte (JAZ: 2,7) bringen noch einen Kostenvorteil von rund 13 Prozent.

Stromverbrauch einer Wärmepumpe

Der jährliche Stromverbrauch einer Wärmepumpe beträgt je nach Modell und Jahresarbeitszahl (JAZ) zwischen 27 und 42 Kilowattstunden pro Quadratmeter. Bei einem normal gedämmten Haus mit einer Wohnfläche von 120 Quadratmetern entspricht das 3240 bis 5040 Kilowattstunden. Im unsanierten Altbau verbraucht eine Wärmepumpe im schlechtesten Fall doppelt so viel Strom.

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe hat im Vergleich zur Sole-Wasser- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe einen höheren Stromverbrauch. Die Erstgenannte erreicht in puncto Effizienz der Energieumwandlung eine JAZ von 3 bis 4, die anderen eine JAZ von 4 bis 5. Eine Wärmepumpe mit JAZ 4 verbraucht bei gleichem Wärmebedarf rund 20 Prozent weniger Strom als eine mit JAZ 3,2.

Beispiele: Gesamtkosten je nach Wärmepumpe

Diese Übersicht zeigt die gesamten Investitionskosten für verschiedene Wärmepumpentypen – inklusive Zubehör, Umfeldarbeiten und ohne Förderung. Erdwärmepumpen mit Kollektoren sind in der Installation und Erschließung generell günstiger als Erdwärmepumpen ohne Kollektoren. Für eine genauere Einschätzung können Fachbetriebe detailliertere Kostenvoranschläge machen.

Luftwärmepumpe (Luft-Wasser-Wärmepumpe)

  • Anschaffungskosten: 12.000–20.000 Euro

  • Installationskosten: 3000–7500 Euro

  • Erschließungskosten: 0 Euro

Erdwärmepumpe (Sole-Wasser-Wärmepume)

  • Anschaffungskosten: 12.000–20.000 Euro

  • Installationskosten: 3500–7500 Euro

  • Erschließungskosten: 4500–15.000 Euro

Grundwasserwärmepumpe (Wasser-Wasser-Wärmepumpe)

  • Anschaffungskosten: 10.000–22.000 Euro

  • Installationskosten: 4000–6000 Euro

  • Erschließungskosten: 5500–15.000 Euro

Wo gibt es Förderung für Wärmepumpen?

Ein Heizungsintallateur installiert die Wärmepumpe
Der Staat hilft mit Investitionszuschüssen und Krediten bei der Anschaffung und Installation einer Wärmepumpe© Shutterstock/Virrage Images

Im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gibt es Geld für die Anschaffung und Optimierung von Wärmepumpen. Diese Heizungsförderung läuft trotz Diskussionen innerhalb der Bundesregierung über Änderungen und Kürzungen auch im Jahr 2025 erst einmal ohne Einschränkungen weiter.

Für den Austausch der alten Heizung gegen eine Wärmepumpe können Hausbesitzer und -besitzerinnen einen Zuschuss von bis zu 70 Prozent bekommen. Die zuständige KfW-Bank berücksichtigt Investitionskosten bis 30.000 Euro.

Zusätzlich zur Basisförderung von 30 Prozent für die Anschaffung einer klimafreundlichen Heizung gibt es in dem KfW-Programm 458 kombinierbare Bonusförderungen: etwa für Wärmepumpen, die das Erdreich oder Grundwasser als Wärmequelle oder natürliches Kältemittel einsetzen. Der maximale KfW-Zuschuss pro Wärmepumpe beim Höchstfördersatz beträgt 21.000 Euro.

Wichtige Voraussetzung für den KfW-Zuschuss: Das gesamte Wärmepumpensystem muss eine Jahresarbeitszahl von mindestens 3,0 aufweisen. Mit einer solchen Wärmepumpe wird die Vorgabe von mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie, die beim Heizungstausch gemäß dem aktuellen Gebäudeenergiegesetz stufenweise Pflicht wird, vollständig erfüllt.

KfW-Förderung für Heizungstausch, Neubau und Sanierung

Bei der KfW gibt es auch einen Ergänzungskredit zur Finanzierung des Heizungstauschs und weiterer Effizienzmaßnahmen. Für einige Antragstellende ist er vergünstigt: Haushalte bis zu einem Jahreseinkommen von 90.000 Euro, die ein Haus haben und selbst bewohnen, können ihn zum effektiven Zins von 0,01 bis 1,53 Prozent erhalten. Insgesamt sind bis 120.000 Euro je Wohneinheit bei Laufzeiten bis zu 35 Jahren beim Ergänzungskredit möglich.

Wer sich im Neubau für eine Wärmepumpenheizung entscheidet, bekommt ebenfalls von der KfW eine Förderung im Rahmen des BEG-Programms. Hierfür sind zinsgünstige Kredite bis 150.000 Euro verfügbar, wenn das Wohnhaus nach Effizienzhausstandard 40 oder besser gebaut wird und nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt wird. Bei der Finanzierung werden die Kosten für den Bau oder Kauf, die Nebenkosten sowie Planung und Be­gleitung durch Energie­berater berücksichtigt.

KfW-Kredit für Sanierung und BAFA-Zuschuss zur Optimierung

Man kann die neue Wärmepumpe auch anteilig mit den Gesamtkosten einer Komplettsanierung zum Effizienzhaus fördern lassen. Bei der KfW gibt es einen Kredit bis zu 150.000 Euro. Von diesem Förderkredit müssen Antragstellende nur einen Teil zurückzahlen, denn die KfW gewährt Tilgungszuschüsse. Bestenfalls müssen bis zu 45 Prozent, also 67.500 Euro, nicht zurückgezahlt werden. Je besser die Effizienzhaus-Stufe nach der Sanierung, desto höher der Tilgungszuschuss.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert außerdem eine Optimierung der Heizung, sofern diese nicht älter als 20 Jahre ist. Von den Maßnahmen übernimmt sie 15 beziehungsweise 20 Prozent der Kosten, wenn ein individueller Sanierungsfahrplan vorliegt. Bei den Investitionszuschüssen für Effizienz-Einzelmaßnahmen in Wohngebäuden, zu denen auch die Optimierung einer Wärmepumpe gehört, erkennt das BAFA Ausgaben von bis zu 60.000 Euro an.

Weitere regionale Förderprogramme

Neben den Förderprogrammen des Bundes bei KfW und BAFA bieten auch viele Bundesländer, Kommunen oder Energieversorger eine Förderung für effiziente Wärmepumpen an. Zum Beispiel Bremen, Nordrhein-Westfalen und Hamburg. In dieser Förderdatenbank können Sie nach einer Wärmepumpen-Förderung für in Ihrer Region suchen. Auch die Bundesprogramme werden angezeigt.

Wann rechnet sich eine Wärmepumpe?

Abhängig von der Höhe der Förderung und der Art der Wärmepumpe amortisieren sich die Anschaffungskosten meistens innerhalb von 7 bis 15 Jahren. In Kombination mit einer PV-Anlage rechnet sich eine Wärmepumpe schneller, weil ein Teil des Stroms selbst erzeugt wird und weniger für Strom vom Energieversorger bezahlt werden muss.

Die Amortisationszeit hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Investitionskosten

  • Fördergelder

  • Wirkungsgrad und Effizienz der Wärmepumpe

  • Individueller Wärmebedarf

  • Strompreis

Mit diesen Faktoren lässt sich die Amortisationsrate berechnen. Man teilt die Investitionskosten abzüglich der Fördersumme durch die Differenz der Heizkosten vor und nach dem Austausch: Investition / (alte Jahresheizkostenneue Jahresheizkosten) = Amortisationszeit in Jahren.

Wofür steht die Jahresarbeitszahl (JAZ) bei Wärmepumpen?

Ein Heizungsintallateur überprüft die Heizung
Bei der Anschaffung einer Wärmepumpe sollte man auf die Energieeffizienz achten, weil sie maßgeblich für die laufenden Kosten ist© Shutterstock/Skylines

Die Jahresarbeitszahl (JAZ) gibt das Verhältnis von erzeugter Wärme zu eingesetztem Strom über ein Jahr an. Ab einer JAZ von 3 sind elektrische Wärmepumpen wirtschaftlich und sparen in der Gesamtbilanz CO₂ ein. Damit ist garantiert, dass sie eine Kilowattstunde Strom in das Dreifache an Wärmeenergie umwandeln.

Moderne Wärmepumpen erreichen Wirkungsgrade bis zu 500 Prozent. Fossil betriebene Heizungen haben nur Wirkungsgrade von 80 bis 90 Prozent. Wärmepumpen können also drei- bis viermal energieeffizienter als Öl- und Gasheizungen sein.

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Was sagt der COP über eine Wärmepumpe aus?

COP steht für Coefficient of Performance: Die Kennzahl gibt den momentanen Wirkungsgrad der Wärmepumpe unter bestimmten Betriebsbedingungen an. Er beschreibt das Verhältnis von erzeugter Wärme zu aufgewendeter elektrischer Energie. Zum Beispiel bedeutet COP 4, dass aus die Wärmepumpe 4 kWh Wärme aus 1 kWh Strom erzeugt. Ein höherer COP-Wert bedeutet eine höhere Effizienz und geringere Betriebskosten.

Fazit: Lohnt sich eine Wärmepumpe?

Wärmepumpen sind zwar teuer in der Anschaffung, haben aber eine deutliche höhere Effizienz und geringere Betriebskosten als andere Heizungen. Um die Klimaziele zu erreichen, fördert der Staat die Wärmewende in Wohngebäuden. Anders als bei fossilen Energieträgern wie Öl und Gas müssen Sie sich auch keine Sorgen über steigende Kosten aufgrund der CO₂-Bepreisung machen. Mit Ökostrom oder einer PV-Anlage auf dem Dach läuft eine Wärmepumpe nahezu klimaneutral.

Sowohl Neubauten als auch Altbauten können mit Wärmepumpen beheizt werden. Wichtig ist, dass das Haus gut gedämmt ist und es eine ausreichend große Heizfläche gibt. Bei der Gerätewahl sollten Sie auf einen hohen Wirkungsgrad achten, die Jahresarbeitszahl gibt dazu Aufschluss. Die Amortisationszeit einer Wärmepumpe – also der Zeitraum, bis sich die Investition durch eingesparte Heizkosten refinanziert hat – liegt typischerweise zwischen 7 und 15 Jahren.

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