Energieeffizienzklassen von A bis G einfach erklärt
Energieeffizienzklassen zeigen, wie viel Strom ein Haushaltsgerät verbraucht. Dank Energielabels können Sie vergleichen, dauerhaft Geld sparen und die Umwelt schonen.
Energieeffizienzklassen helfen, sparsamere Haushaltsgeräte anzuschaffen
Für immer mehr Haushaltsgeräte werden Energielabels EU-weit Pflicht
Umstieg auf energieeffiziente Elektrogeräte senkt die Energiekosten
Was sind Energieeffizienzklassen?
Energieeffizienzklassen helfen, sparsamere Haushaltsgeräte von Stromfressern zu unterscheiden. Um vergleichen zu können, müssen die Produkte gut sichtbar mit Energielabels gekennzeichnet sein. Auf einer Skala von A bis G zeigt ein Pfeil die jeweilige Effizienzklasse neuer Geräte an.
Dank zusätzlicher farblicher Einteilung lässt sich das Energielabel auf einen Blick lesen: je grüner, desto effizienter; je roter, desto verschwenderischer. Je nach Gerätegruppe gibt es weitere Informationen: beispielsweise zum Energiebedarf in Kilowattstunden, zur Lautstärke oder zum Wasserverbrauch.
So können Verbraucherinnen und Verbraucher erkennen, wie der Stromverbrauch einzuordnen ist und die voraussichtlichen Betriebskosten vergleichen. Dadurch ist es leichter, bei der Anschaffung Produkte auszuwählen, die Strom und Geld sparen. Mehr Energieeffizienz ist auch gut für den Klimaschutz. Deshalb gibt es für bestimmte Gerätegruppen eine EU-weite Kennzeichnungspflicht.
Welche Energieeffizienzklassen gibt es?
Die Energieeffizienzklassen für Haushaltsgeräte reichen von A (beste Effizienz) bis G (schlechteste Effizienz). Je nach Gerätegruppen können die Skalen unterschiedlich sein.
Zum Beispiel weisen Wäschetrockner oder Backöfen noch die alte Skala auf, bevor die EU im Jahr 2021 die Regeln für Energielabels reformiert hat. Hier gibt es zum A noch zusätzliche Pluszeichen (A+, A++, A+++). Diese Einteilung ist jedoch sehr unübersichtlich und wird zunehmend ersetzt.
Bis 2030 soll die alte Skala ganz aus dem Markt verschwunden sein. Dann gibt es nur noch die Effizienzklassen A bis G.
Mit der Einteilung wurde auch das Design der Labels überarbeitet. Das ist nun einheitlich und zeigt nicht nur die jeweilige Energieklasse, sondern auch Hersteller, Produktname und Zusatzinfos etwa zu Fassungsvolumen, Bildschirmdiagonale, Lautstärke oder Wasserverbrauch.
Außerdem gibt es auf jedem Energielabel einen QR-Code, der zur europäischen Produktdatenbank (EPREL) führt. Die EU-Datenbank wiederum liefert zusätzliche Informationen zu den jeweiligen Geräten.
Welche Geräte haben ein Energielabel?
Nicht jedes Haushaltsgerät, das im Handel erhältlich ist, unterliegt der Kennzeichnungspflicht mit dem EU-Energielabel. Diese Gerätegruppen müssen derzeit mit einem Energielabel versehen sein. In Klammern stehen die aktuell geltenden Energieeffizienzklassen für die jeweiligen Gerätegruppen.
Kühlschränke (A bis G)
Gefriergeräte (A bis G)
Geschirrspüler (A bis G)
Lampen und Leuchtmittel (A bis G)
Waschmaschinen (A bis G)
Waschtrockner (A bis G)
Fernseher (A bis G)
Lüftungsanlagen (A+ bis D)
Heizungen (A+++ bis D)
Backöfen (A+++ bis A+)
Raumklimageräte (A+++ bis D)
Dunstabzugshauben (A+++ bis D)
Wäschetrockner (A+++ bis D)
Warmwasserbereiter (A+++ bis F)
Auch für Staubsauger gab es ein Energielabel. Doch es wurde vom Europäischen Gerichtshof für nichtig erklärt und darf seither nicht mehr verwendet werden. Obwohl das Gerichtsurteil bereits im Jahr 2019 gefällt wurde, gibt es bis heute kein neues Label, das die Effizienzklassen von Staubsaugern festlegt.
Energieeffizienzklassen für Häuser und Reifen
Neben vielen Haushaltsgeräten werden auch Immobilien in Energieeffizienzklassen unterteilt. Diese werden dann im Energieausweis des Hauses festgelegt. Auch Reifen sind mit Effizienzlabeln versehen. Sie alle dienen dem gleichen Zweck wie bei den Elektrogeräten und helfen dabei, energieeffiziente Kaufentscheidungen zu treffen.
Wie entstehen Energieeffizienzklassen?
Die Energieeffizienzklassen werden durch einheitliche Tests ermittelt. Denn nur so lassen sich die Stromverbräuche vergleichen. In Testlaboren werden Kennzahlen wie der Energiebedarf und die Leistung eines Elektrogeräts unter definierten Bedingungen gemessen. Je nach Produktart gibt es unterschiedliche Kriterien und Referenzgeräte.
Auf Grundlage der Daten erfolgt anschließend die Einordung in den sogenannten Energieeffizienzindex, der wiederum die gröbere Einteilung in die verschiedenen Energieeffizienzklassen ermöglicht.
Umweltverbände kritisieren, dass die Verbräuche in der Praxis oft höher ausfallen als angegeben. Spätestens, wenn der Energiebedarf im Haushalt stark vom üblichen Durchschnitt abweicht, lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Wer dabei wissen möchte, wie viel Strom ein Gerät verbraucht, kann den Verbrauch auch selbst ermitteln – zum Beispiel mit einem speziellen Strommessgerät.
Energieeffizienz vergleichen spart Strom
Wer sein altes Elektrogerät gegen ein neueres mit besserer Effizienzklasse eintauscht, kann dadurch Geld sparen. Denn die laufenden Kosten für den Betrieb sinken mit dem niedrigen Energiebedarf. Und die Strompreise könnten künftig eher steigen.
Über die Nutzungsdauer eines Geräts summiert sich die Ersparnis, sodass sich die Investition in ein effizienteres Gerät oft schnell auszahlt – vor allem, wenn es um die Anschaffung größerer Geräte wie Wäschetrockner, Kühlschränke oder Gefriergeräte geht. Diese zwei Beispiele zeigen, was möglich ist:
Beispielrechnung für Kühlschrank
Altes Gerät mit Effizienzklasse D
Energieverbrauch: 200 kWh/Jahr x durchschnittlicher Strompreis: 42,22 Cent/kWh = Kosten: 84,44 Euro/JahrNeues Gerät mit Effizienzklasse A
Energieverbrauch: 100 kWh/Jahr x durchschnittlicher Strompreis: 42,22 Cent/kWh = Kosten: 42,22 Euro/Jahr
Beim Umstieg von Klasse D auf A ließe sich die Hälfte der Energie sparen. Umgerechnet wären das 42,22 Euro im Jahr. Bliebe es bei dem aktuellen Strompreis über die durchschnittliche Lebensdauer eines Kühlschranks von 15 Jahre, würden sich die Betriebskosten um rund 630 Euro reduzieren.
Beispielrechnung für Waschmaschine
Altes Gerät mit Effizienzklasse D
Energieverbrauch (250 Waschzyklen): 172,5 kWh/Jahr x durchschnittlicher Strompreis: 42,22 Cent/kWh = Kosten: 72,83 Euro/JahrNeues Gerät mit Effizienzklasse A
Energieverbrauch (250 Waschzyklen): 112,5 kWh/Jahr x durchschnittlicher Strompreis: 42,22 Cent/kWh = Kosten: 42,22 Euro/Jahr
Mit der Energieeinsparung beim Umstieg von einer Waschmaschine der Klasse D zu A lassen sich jährlich 25,33 Euro sparen. Rechnet man den Betrag auf Basis des aktuellen Strompreises wieder auf die übliche Lebensdauer von 15 Jahren um, wären die Betriebskosten knapp 380 Euro niedriger.