Elektroheizung: Wie viel die verschiedenen Typen kosten und verbrauchen

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Von Hilda Arnold

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Vier verschiedene Heizgeräte stehen nebeneinander auf einem Holzfußboden vor einer pfirsichfarbenen Wand.
Ob Infrarotheizung, Öl-Radiator, Konvektor oder Heizlüfter – die Auswahl an mobilen Elektroheizungen ist groß© iStock.com/AlexLMX

Wie unterscheiden sich Öl-Radiator, Infrarotheizung, Konvektor und Co. – vor allem in puncto Kosten und Stromverbrauch? Ein Vergleich der gängigen Elektroheizungen.

  • Diese Modelle von Elektroheizungen gibt es am Markt

  • Anschaffungs- und Stromkosten: Welches Modell ist das sparsamste?

  • Für welchen Einsatz lohnt sich welcher Elektroheizkörper?

Aufgrund politischer Vorgaben und der steigenden die CO₂-Bepreisung suchen immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher nach Alternativen zu fossilen Brennstoffen für ihre Heizung. Eine Möglichkeit: Elektroheizungen, die mit Strom laufen. Es gibt sie als mobile Geräte, die sich einfach im Hobbykeller, Wintergarten und in der Garage an die Steckdose anschließen lassen, oder fest installiert als Zusatzheizung für Wohnräume.

Sie sind in der Anschaffung meist günstig und wandeln elektrische Energie unmittelbar in Heizwärme um, ohne dass es spezielle Anschlüsse oder neue Leitungen im Haus braucht. Allerdings ist ihr Stromverbrauch hoch und daher auf Dauer teuer. Die Auswahl ist groß. So unterscheiden sich Öl-Radiator, Konvektor, Infrarotheizung, Flächenspeicherheizung, elektrische Fußbodenheizung und Heizlüfter.

Stromkosten machen Elektroheizungen oft teuer

Person sitzt in Pyjama auf dem Boden und wärmt die Hände am Elektroheizer
Mobile Elektroheizkörper sind platzsparend und flexibel einsetzbar© iStock.com/Maryviolet

Aufgrund vergleichsweise hoher Betriebskosten eignen sich Elektroheizungen meist nicht als Hauptheizung in schlecht gedämmten Wohngebäuden. Je nach Ihrem vereinbarten Tarif kann eine Kilowattstunde Strom dreimal so teuer sein wie eine Kilowattstunde Gas.

Besonders energieeffiziente Ausnahmen sind Wärmepumpen: Sie erzeugen aus dem Strom, der sie antreibt, das Drei- bis Fünffache an Heizwärme. Zudem kann die Verknüpfung einer Elektroheizung mit einer Solaranlage wirtschaftlich sinnvoll sein.

Typen von Elektroheizungen

Diese Übersicht stellt die wichtigsten Arten von Elektroheizungen vor, ihre Vor- und Nachteile sowie Empfehlungen, für welche Räume sie sich am besten eignen.

Direktheizung versus Speicherheizung

Bei Elektroheizungen unterscheidet man zwischen zwei Funktionsweisen:

  • Direktheizungen wie Konvektoren, Infrarotheizungen und Heizlüfter liefern schnelle Wärme auf Knopfdruck, die allerdings auch nur kurzfristig im Raum verbleibt.

  • Speicherheizungen wie Flächen- oder auch Nachtspeicherheizungen geben die Wärme über einen eingebauten Speicherkern zeitversetzt und gleichmäßig ab. Auch nach dem Abschalten der Stromzufuhr sorgen sie noch längere Zeit für Wärme.

Öl-Radiator: Funktion, Kosten und Verbrauch

Öl-Radiator-Heizung steht auf einem Teppich vor einem Sofa.
Öl-Radiatoren geben Strahlungswärme gleichmäßig und langfristig ab© Shutterstock/BearFotos

Öl-Radiatoren sind mobile Heizkörper, die im Inneren Öl als Speichermedium mit elektrischer Energie erhitzen und zum Zirkulieren bringen. Über ihre Metalloberfläche geben sie durch dieses Prinzip Strahlungswärme an den Raum ab, sodass es nach und nach gleichmäßig warm wird. Auch nach dem Abschalten bleiben diese Elektroheizkörper noch eine Zeit lang warm.

Öl-Radiatoren eignen sich gut für Räume wie Hobbykeller oder selten genutzte Gästezimmer, in denen keine Zentralheizung vorhanden ist und wo über längere Zeiten gleichmäßige Wärme gebraucht wird.

Kennzahlen für mobilen Öl-Radiator mit 2000 Watt Leistung

  • Anschaffungskosten: 50 bis 200 Euro

  • Stromerbrauch: 2 Kilowattstunden (kWh) pro Stunde

  • Betriebskosten bei Tarif mit 39,6 Cent/Stunde (ct/h): etwa 0,79 Euro pro Stunde

Infrarotheizung: Funktion, Kosten und Verbrauch

Ein Infrarot-Heizpaneel lehnt gegen einer weißen Wand
Infrarotheizungen gibt es als flexible Wandpaneele, Bilder und Spiegel© Shutterstock/PhotoSGH

Infrarotheizungen sind kompakt und in vielen Designs erhältlich, beispielsweise als Spiegel oder Bild. Sie geben Strahlungswärme direkt an Wände, Möbel und Personen ab, ohne die Luft zu erwärmen. Dadurch wird kein Staub aufgewirbelt – ein Vorteil für Allergiker. Die Wärme wird schnell spürbar und viele Menschen empfinden sie als angenehm. Richtig platziert, genügt oft eine niedrigere Raumtemperatur. Da sich auch Wände aufwärmen, kann eine Infrarotheizung Schimmel vorbeugen.

Infrarotheizungen eignen sich für kleinere Räume, die nicht ständig geheizt werden müssen, oder auch großflächiger in gut gedämmten Neubauten.

Kennzahlen für mobile Infrarotheizung mit 1000 Watt Leistung

  • Anschaffungskosten: ab 100 Euro

  • Stromverbrauch: 1 kWh pro Stunde

  • Betriebskosten bei Tarif mit 39,6 ct/h: etwa 0,40 Euro pro Stunde

Konvektor-Heizkörper: Funktion, Kosten und Verbrauch

Hände werden vor einem Elektroheizer gewärmt, Möbel im Hintergrund unscharf.
Konvektoren sind kompakt, wirbeln aber Staub auf und gehen mit Geräuschen einher© Shutterstock/Dragana Gordic

Ein Konvektor (auch Elektro-Heizkörper genannt) verfügt im Inneren über elektrische Heizdrähte oder Heizplatten, die die Raumluft schnell aufheizen – oft unterstützt durch einen integrierten Ventilator. Das kann Geräusche verursachen und Staub aufwirbeln, was den Konvektor für Allergiker eher ungeeignet macht. Der Aufheizvorgang dauert zwar etwas, danach sorgt das Gerät aber für gleichmäßige Raumtemperaturen.

Diese kompakten Elektro-Heizkörper eignen sich als temporäre Zusatzheizung für kleine, selten genutzte Räume wie Gästezimmer. Denn sie geben keine Strahlungswärme ab und die Luftzirkulation empfinden manche Menschen als unbehaglich.

Kennzahlen für mobilen Konvektors mit 2000 Watt Leistung

  • Anschaffungskosten: 50 bis 150 Euro

  • Stromverbrauch: 2 kWh pro Stunde

  • Betriebskosten bei Tarif mit 39,6 ct/h: etwa 0,79 Euro pro Stunde

Heizlüfter: Funktion, Kosten und Verbrauch

Person liest auf dem Sofa, daneben steht ein aufrechter Elektroheizer.
Heizlüfter sind die ineffizientesten mobilen Elektroheizungen© Shutterstock/Pixel-Shot

Heizlüfter erzeugen über Heizdrähte und Ventilatoren sehr schnell warme Luft und verteilen diese sofort im Raum. Sie bieten die schnellste Wärmeentwicklung aller Elektroheizungen, sind aber auch am ineffizientesten.

Heizlüfter sind sehr günstig und aufgrund ihrer kompakten Größe leicht zu transportieren. Die Luftzirkulation ist allerdings oft laut und für Allergiker problematisch.

Aufgrund hoher Betriebskosten und des lauten Gebläses eignen sich Heizlüfter nur zum kurzfristigen Aufheizen in kleinen Räumen wie in Bädern oder Gäste-WCs. Bei längerem Betrieb ist ein Überhitzungsschutz wichtig, um Brandgefahren zu vermeiden.

Kennzahlen für eines Heizlüfters mit 1500 Watt Leistung

  • Anschaffungskosten: 30 bis 100 Euro

  • Stromverbrauch: 1,5 kWh pro Stunde

  • Betriebskosten bei Tarif mit 39,6 ct/h: etwa 0,59 Euro pro Stunde

Heizleistung pro Quadratmeter überschlagen

Es gibt Orientierungshilfen, um grob zu überschlagen, wie viel Watt eine Elektroheizung für eine bestimmte Raumgröße haben sollte.

Übliche Richtwerte für die benötigte Heizleistung gehen im Altbau von 100 bis 150 Watt pro Quadratmeter aus.

Bei gut gedämmten Gebäuden ist mit 50 bis 70 Watt pro Quadratmeter zu rechnen.

Elektrische Fußbodenheizung: Funktion, Kosten und Verbrauch

Ein Handwerker verlegt eine elektrische Fußbodenheizung
Mit ein wenig Übung gelingt die Verlegung der Heizmatten einer elektrischen Fußbodenheizung auch Laien© iStock.com/Evgen_Prozhyrko

Elektrische Fußbodenheizungen aus dünnen Heizmatten oder -folien lassen sich direkt unter Laminat, Parkett oder Vinyl verlegen – ohne Estricharbeiten. Einmal vom Elektriker angeschlossen, wärmen sie den Boden schnell auf (Vorlaufzeit von 20 bis 30 Minuten) und lassen sich bequem per Thermostat steuern. Mit nur circa zehn Millimetern Höhe sind sie einfach selbst zu verlegen.

Die Strahlungswärme sorgt für ein angenehmes Raumklima ohne Luftzirkulation – ideal für Allergiker. Sie eignen sich als Hauptheizung in einzelnen Räumen, etwa in Bad, Schlafzimmer und Hobbyraum oder gut gedämmten Neubauten, sind aber stromkostenintensiver als zentrale Systeme.

Kennzahlen für elektrische Fußbodenheizung mit 120 Watt

  • Anschaffungskosten: 20 bis 300 Euro pro Quadratmeter (Heizmatten: 30 bis 300 Euro, Heizfolien: 20 bis 60 Euro); zusätzlich für Thermostate und Installation rund 14 bis 40 Euro pro Quadratmeter

  • Stromverbrauch: 0,12 kWh pro Stunde und Quadratmeter

  • Betriebskosten bei Tarif mit 39,6 ct/h: 0,05 Euro pro Stunde und Quadratmeter

Flächenspeicherheizung: Funktion, Kosten und Verbrauch

Elektrische Speicherheizungen mit mineralischem Kern (z.B. Schamotte oder Keramik) geben Wärme zeitverzögert und gleichmäßig ab. Anders als klassische Nachtspeicherheizungen arbeiten sie flexibel und schalten sich bei erreichter Temperatur automatisch ab. Dank Speicherfunktion halten sie die Wärme lange und benötigen nur circa 15 Minuten Betriebszeit pro Stunde. Daher verbraucht ein Modell mit 2000 Watt pro Stunde nur etwa 375 Watt.

Flächenspeicherheizungen eignen sich als dauerhafte Zusatzheizung auch für größere Räume und sind sparsamer als Direktheizungen. Die Kombination aus Strahlung und sanfter Luftzirkulation ist auch für Allergiker geeignet.

Kennzahlen für Flächenspeicherheizung mit 2000 Watt Leistung

  • Anschaffungskosten: 450 bis 1000 Euro pro mobilem Gerät

  • Stromverbrauch: 0,375 kWh pro Stunde

  • Betriebskosten bei Tarif mit 39,6 ct/h: etwa 0,15 Euro pro Stunde

Vor- und Nachteile von Elektroheizungen

Vorteile

  • Einfache Installation: Kein Heizkreislauf, keine Rohre – oft einfach an die Steckdose anschließbar.

  • Geringe Anschaffungskosten: Zum Beispiel im Vergleich zu Gas- oder Ölheizungen (Ausnahme: Wärmepumpen).

  • Wartungsarm: Keine Brennstoffe, keine beweglichen Teile, keine regelmäßige Wartung nötig.

  • Flexibel einsetzbar: Ideal für einzelne Räume, Ferienhäuser oder als Zusatzheizung.

  • Schnelle Wärmebereitstellung: Besonders bei Direktheizungen wie Heizlüftern oder Infrarot.

Nachteile

  • Hohe Betriebskosten: Strom ist meist teurer als Gas oder Fernwärme – besonders bei Dauerbetrieb.

  • Umweltbilanz abhängig vom Strommix: Bei Strom aus Kohle oder Gas ist die CO₂-Bilanz schlecht.

  • Begrenzte Heizleistung: Eher für kleine Flächen geeignet. Für ganze Häuser oft zu ineffizient.

  • Warmwasserbereitung fehlt: Die Erwärmung des Brauchwassers muss meist separat gelöst werden.

  • Nicht immer angenehm: Gebläse in den Geräten können Geräusche verursachen und Staub aufwirbeln.

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Welche Elektroheizung ist am sparsamsten?

Für einen längerfristigen Einsatz eignen sich effiziente Flächenspeicherheizungen oder elektrische Fußbodenheizungen am besten, weil sie meist weniger Strom verbrauchen als die mobilen Direktheizungen. Für kleine, punktuell zu beheizende Räume in gut gedämmten Gebäuden mit geringem Wärmebedarf können auch Infrarotheizkörper wirtschaftlich sinnvoll sein.

Ist Heizen mit Strom umweltfreundlich?

Aus Klimasicht sind Elektroheizungen nur sinnvoll, wenn sie mit Ökostrom oder mit selbst produziertem Strom von der eigenen PV-Anlage betrieben werden, da sie nur dann emissionsfrei arbeiten. Dadurch lassen sich auch die Betriebskosten von Elektroheizungen stark reduzieren – besonders in Kombination mit Stromspeichern. Betreibt man sie mit Strom aus fossilen Quellen, ist das erheblich teurer und verursacht relativ hohe CO₂-Emissionen.