Motorradhelm reinigen: Mit diesen 7 Tipps klappt's perfekt
In der kalten Jahreszeit schicken viele Motorradfahrer ihre Fahrzeuge perfekt gereinigt in den Winterschlaf. Motorradhelm und Schutzkleidung kommen allerdings oft zu kurz.
Motorradhelm und -kleidung erfüllen eine wichtige Schutzaufgabe. Damit Sie im nächsten Frühjahr keine böse Überraschung erleben, sollte die Ausrüstung nach Saisonende sorgfältig gereinigt und eingelagert werden. Grundsätzlich gilt: Beachten Sie immer die Hinweise in der Bedienungsanleitung. Sie haben Vorrang vor den folgenden Tipps der ADAC Experten.
Tipp 1: Das Visier – ausbauen, dann reinigen
Zur jährlichen Generalreinigung des Helms sollten Sie auf jeden Fall zunächst das kratzempfindliche Visier vorsichtig ausbauen. Anschließend können Sie dessen Außen- und Innenseite behutsam reinigen und auch die Mechanik des Visiers oder die eines Klapphelms mit einem Pinsel von Schmutzpartikeln befreien.
Bei neueren Helmmodellen ist es nicht mehr nötig, die Visiermechanik zu ölen oder zu fetten. In anderen Fällen helfen bei Bedarf jedoch einige Tropfen Silikonöl oder Vaseline aus der Drogerie, um die Gängigkeit der Mechanik zu verbessern.
Verwenden Sie zur Reinigung der Visier-Außenseite einen weichen Lappen und eine milde Seifenlauge, zum Trocknen des Visiers ein fusselfreies Tuch
Reinigen Sie das Visier falls nötig unter fließendem Wasser bzw. weichen Sie es ein
Reinigen Sie die Visier-Innenseite ausschließlich mit einem weichen Tuch (empfohlen: Mikrofasertuch). Verwenden Sie dabei keine Reinigungsmittel
Vermeiden Sie unbedingt starkes Rubbeln oder Reiben
In Zeiten, in denen Sie den Helm nicht nutzen, sollte das Visier nicht komplett geschlossen werden, da sonst die im Innenraum enthaltene Feuchtigkeit nicht entweichen kann
Lagern Sie den Helm in einem trockenen Raum – idealerweise bei Zimmertemperatur – mit halb geöffnetem Visier sowie heruntergefahrener Sonnenblende
Tipp 2: Pinlock reinigen – so geht's
Pinlock-Innenvisiere bieten bei niedrigen Außentemperaturen und nassem Wetter den besten Schutz vor Sichtbehinderungen auf Grund einer beschlagenen Innenseite. Die Pinlock-Innenvisiere haben eine relative weiche Beschichtung, die bei falscher Pflege leicht beschädigt werden kann.
Pinlock reinigen: Nehmen Sie das Innenvisier entsprechend der Bedienungsanleitung vorsichtig aus der Fixierung im Hauptvisier heraus. Berühren Sie dabei die beschichteten Flächen möglichst nicht mit bloßen Fingern. Spülen Sie beide Seiten der Visierscheiben mit lauwarmem Wasser ohne Reinigungsmittel ab. Tupfen Sie beide Visiere mit einem weichen Tuch so trocken, dass keine Restfeuchte mehr vorhanden ist.
Das Innenvisier wird mit dem Silikon-Rand zur Innenseite des Hauptvisiers montiert. Dabei positionieren Sie das Innenvisier so, dass der Silikon-Rand gleichmäßig auf dem gesamten Umfang anliegt. Die Kontaktstellen zwischen Silikon und Visierscheibe erkennen Sie an einem schmalen Streifen, der ohne Unterbrechung auf der gesamten Dichtlippe erkennbar sein muss.
So wird gewährleistet, dass der Raum zwischen des Visierscheiben vollkommen dicht ist. Die seitlichen Positionsstifte im Hauptvisier lassen sich meist so verdrehen, dass das Innenvisier in der korrekten Lage (die Dichtlippe liegt durchgehend gleichmäßig an!) in dem gebogenen Hauptvisier stabil eingespannt wird. Beachten Sie hierzu die Montageanleitung.
Tipp 3: Helmschale nicht zerkratzen!
Straßenschmutz, Öl- oder Kraftstoffrückstände sowie Insektenreste auf der Helmschale können Sie am leichtesten mit warmer Seifenlauge und einem Handtuch oder Küchenpapier bekämpfen. Wenn die Schmutzrückstände eingetrocknet sind und sich nicht durch sanftes Wischen entfernen lassen, greifen Sie keinesfalls zu einem harten Schwamm oder gar einem Topfreiniger.
Am besten wickeln Sie den Helm in ein nasses Tuch ein oder legen auf die betroffenen Partien ein mit Spülmittel angefeuchtetes Papier. Nach rund einer halben Stunde lösen sich so selbst hartnäckige Verkrustungen und Sie können sie leicht abwischen oder abspülen.
Tipp 4: Keine Lösungsmittel verwenden
Vom Einsatz von Lösungsmitteln ist dringend abzuraten. Sie greifen Helmschalen aus thermoplastischen Kunststoffen wie Polycarbonat, ABS, Lexan oder Ronfalin an und können sie aufweichen. Helme aus Duroplasten wie Carbon, Fiberglas, Kevlar oder Dyneema sind in diesem Punkt zwar wesentlich widerstandsfähiger, sollten aber ebenfalls nicht mit Lösungsmitteln behandelt werden.
Tipp 5: Helmpolster mit Schaum reinigen
Bei den meisten Helmmodellen können Sie die Innenpolster herausnehmen und im Schonwaschgang bei 30 Grad in der Waschmaschine waschen. Auf den Schleudergang sollten Sie allerdings verzichten. Bei Helmen mit festem Innenpolster sollten Sie zuerst Haar- und Schuppenreste mit dem Staubsauger oder einer weichen Bürste entfernen, ehe es an die eigentliche Polsterreinigung geht.
Im Fachhandel werden spezielle Reinigungsmittel, -sprays und -schäume, teilweise sogar mit Duftnoten, für Motorradhelme angeboten. Allerdings kosten diese in der Regel zwischen 7,50 und fast 30 Euro. Günstiger und nicht weniger gut sind eine reine Seifenlauge oder ein mildes Haarshampoo.
Wer sein Innenfutter seltener reinigen will, dem empfehlen die ADAC Experten, unter dem Helm eine Sturmhaube zu tragen. Diese lassen sich leichter von Schweiß, Haarspray oder -gel und Make-up-Resten reinigen. Und eine neue Sturmhaube ist auf jeden Fall günstiger als ein neues Helm-Innenpolster.
Tipp 6: Belüftung des Helms kontrollieren
Kontrollieren und säubern Sie auch das Belüftungssystem des Helms. Denn Insekten oder Schmutzpartikel können die Kanäle verstopfen und damit die Frischluftzufuhr behindern. Eine Reinigung der Dichtung mit lauwarmem Wasser und einem weichen Tuch verhindert das Verkleben des Gummis am Visier. Die Gummidichtung hält länger und wird weniger spröde, wenn Sie etwas Talkumpuder benutzen.
Tipp 7: Helmteile sorgfältig trocknen
Besonders wichtig bei der kompletten Helmreinigung ist, dass alle gesäuberten Teile vor der Wintereinlagerung oder einer erneuten Benutzung vollständig trocken sind. Für einen sicheren Winterschlaf packen Sie den Motorradhelm am besten in einen entsprechenden Beutel und bewahren ihn an einem trockenen Platz mit möglichst konstanter Temperatur auf.
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Auch Motorradbekleidung reinigen
Textil-Anzüge mit Funktionsmembran dürfen in die Waschmaschine, für sie gibt es passende Reinigungsmittel. Eine gute Lederkombi verträgt auch eine gründliche Reinigung in der Badewanne. Das Trocknen (hängend, in einem nicht zu warmen Raum) dauert dann einige Tage. Am besten reiben Sie das Leder im nicht ganz getrockneten Zustand mit Pflegeöl oder -fett ein. Motorradhandschuhe und Stiefel freuen sich natürlich ebenso über ein bisschen Zuwendung.