KTM 390 Duke im Fahrbericht: Stark beim Start
Gerade noch so schafft es die KTM 390 Duke, die Limits für den Führerschein A2 einzuhalten. Mehr Fahrdynamik ist in dieser Klasse nicht leicht zu finden. Fahrbericht, technische Daten, Bilder, Preis.
Top-Motorleistungen
Ordentliche Ausstattung
Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Nicht nur die großen Dukes mit Zweizylindermotoren gehen gestählt ins 30. Geburtstagsjahr, auch die 390er erhielt eine umfangreiche Überarbeitung. In der Folge fährt sich der ab 6300 Euro lieferbare Single dank niedrigerer Sitzposition, leichteren Rädern und vielen Detailmodifikationen ein ganzes Stück leichter als sein gleichnamiger Vorgänger. Optisch ist die 390 Duke ganz dicht bei ihren starken Schwestern, die Launch-Control für Raketenstarts bringt sie im Gegensatz zu diesen sogar serienmäßig mit. Ein Novum auf dem Motorradmarkt und in der 45-PS-A2-Kategorie sowieso.
Die Änderungen an der 390er Duke, die beim Kooperationspartner Bajaj in Indien in die Produktion einfließen, sind zahlreich. Am tiefgreifendsten fallen sie beim weiterhin stählernen Gitterrohrrahmen aus. Der ermöglicht dank neuer Konstruktion die Absenkung der Sitzhöhe um volle zwei Zentimeter. Dazu wurde das einzelne Federbein aus der Mitte auf die rechte Seite des zierlichen Motorrads gerückt.
Im Test: 45-PS-Motor
Weil auch hier der Motor den Charakter des Motorrads prägt, hat KTM alles versucht, den Einzylinder des Typs LC4c auf den modernsten Stand zu bringen. Mit einem optimierten Zylinderkopf und verbessertem Sechsganggetriebe schafft die 390 Duke jetzt die Abgasnorm Euro 5.2. Den kräftigsten Vorwärtsdrang bringt der Fahrmodus Street, Rain ist mit stärkeren Eingriffen der schräglagenfähigen Traktionskontrolle auf schwierige Straßenbedingungen hin optimiert.
Einzigartig ist die zusätzliche Launch-Control. Auf diese Weise sind besonders zügige Starts möglich. Dazu muss am 5-Zoll-TFT-Display der Track-Modus angewählt werden. Nun präsentiert sich der Drehzahlmesser vergrößert und es wird ein Rundenzeitmesser eingeblendet. Auch die bevorzugten Fahrassistenz-Einstellungen sind dann zu sehen. Fast könnte man glauben, mehr als 400 Kubikzentimeter zur Verfügung zu haben.
Bilder: Die KTM 390 Duke im Detail
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Schräglagentaugliches ABS
Die Räder sind leichtgewichtiger, die Bremsen (vorne eine 320er-Scheibe mit Radialbremssattel, hinten eine 240er-Scheibe) sorgen in Verbindung mit einem schräglagentauglichen ABS für optimale Verzögerung. Eine Supermoto-Funktion des ABS (Deaktivierung hinten) gehört ebenfalls zum serienmäßigen Lieferumfang.
Neu ist auch die nun gebogene Schwinge aus Aluminiumguss, die über das jetzt außermittige Federbein gestützt wird. Die USD-Gabel ist vom Typ Open-Cartridge, Zug- und Druckstufe sind in jeweils fünf Klicks werkzeuglos wählbar. Für gewichtsmäßig unauffällige "Normalos" bietet aber schon die Grundeinstellung einen guten Mix aus Fahrstabilität und Komfort.
Die etwas unwillige Gasannahme früherer Modelle bei Drehzahlen unter 4000 Touren ist vollkommen verschwunden. Neuerdings lässt sich der kleine Einzylinder fast schon schaltfaul fahren, ohne dass der Antrieb Kette und Fahrernerven malträtiert. Dabei ist der Durchzug als Folge der gesteigerten Elastizität des Triebwerks deutlich verbessert.
Leistungsfähig erscheint auch die neue Beleuchtungsanlage, die selbstredend rundum LED-Leuchtmittel bietet. Da eine Fahrt im Dunkeln nicht möglich war, bleibt die KTM-Aussage verbesserter Straßenausleuchtung noch ungeprüft. Im Gegensatz zu den großen Dukes muss die Blinkerrückstellung vom Fahrer oder der Fahrerin selbst aktiviert werden.
Weil das Fahren leicht von der Hand geht und die Ergonomie gelungen erscheint, gehört die 390er in die Kategorie der Spaßmacher: Richtungswechsel fallen bei langsamer Fahrt in der Stadt ebenso leicht wie das Abwinkeln bei engen Bergauf- oder Bergab-Kurven. Und das für die Hubraumgröße breite Leistungsband macht es ebenfalls leicht, mit dem zweirädrigen Springinsfeld spritzig unterwegs zu sein.
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KTM 390 Duke: Technische Daten, Preis
Herstellerangaben | KTM 390 Duke |
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Motor | 1 Zylinder, 1-Zylinder, 399 ccm Hubraum, 33,0 kW bei /min, max.Drehmoment 39,0 bei U/min, 4 Ventile/Zylinder, Einspritzanlage, Flüssigkeitskühlung |
Assistenzsysteme | BOSCH 9.3 MP Zweikanal-Supermoto-ABS |
Fahrwerk | Gitterrohrrahmen/Stahl; 43 mm Up-Side-Down-Telegabel, 150 mm Federweg; Zweiarmschwinge hinten, 150 mm Federweg; |
Maße | Leergewicht ca. 165 kg, zul. Gesamtgewicht 355 kg; Länge/Breite/Höhe 2048 / 810 / 1117 mm, Sitzhöhe 800/820 mm; Tankinhalt 15,0 l |
Bremsen | einzeln betätigt, vorne Scheibe, 320 mm, hinten Scheibe, 230 mm |
Fahrleistungen / Verbrauch | Höchstgeschwindigkeit ca. 160 km/h, k.A. l/100 km |
Preis | 6299 Euro |
Fazit: Ein markantes Motorrad
Unterm Strich gibt sich die KTM 390 Duke als optisch markantes, sehr zugängliches Motorrad der unteren Mittelklasse. Für den Grundpreis von 6300 Euro ist sie verhältnismäßig gut ausgestattet. Mit Hilfe der modellspezifischen "Powerparts" des Herstellers lässt sie sich bei Bedarf leicht individualisieren – so stehen gleich drei alternative Sportauspuffanlagen zur Verfügung. Der Quickshifter ist für 243 Euro zu haben. Da die gesamte Elektronik-Hardware eingebaut ist, genügt die Freischaltung mittels Softwareeingriff beim Händler.
Ulf Böhringer/SP-X