Wenn das Auto nicht anspringt: Das können Sie tun

Junge Frau telefoniert beim Blick in die Motorhaube weil ihr Auto nicht anspringt
Von A wie Anlasser bis Z wie Zündkerze: Es gibt viele Gründe, weshalb der Motor streiken kann© iStock.com/South_agency

Wenn das Auto nicht startet, fällt der Verdacht schnell auf die Batterie – nicht ganz zu Unrecht. Doch daneben gibt es etliche andere Faktoren, die den Motor lahmlegen können. Die häufigsten Ursachen – und was Sie dagegen tun können.

  • Oft muss die Batterie geladen werden

  • Keine Startgeräusche? Kabel überprüfen!

  • Ist die Lichtmaschine noch in Ordnung?

Häufigste Ursache: Leere Autobatterie

Starthilfekabel sind an Batterie angelegt weil das Auto nicht anspringt
Mit Starthilfe durch eine Spenderbatterie lässt sich das Auto oftmals wieder in Gang setzen© Fotolia/Horst Schmidt

Besonders in den Wintermonaten nimmt eine leere oder schwache Batterie einen Spitzenplatz in puncto Startprobleme ein. Neben der Kälte belasten zahlreiche elektrische Verbraucher wie Sitz- und Heckscheibenheizung, Wischeranlage, Gebläse etc. die Batterie. Dies gilt auch für Licht oder Radio – vor allem, wenn sie nach dem Abstellen des Wagens nicht automatisch abgeschaltet werden. Dies kann gerade bei älteren Autos der Fall sein. 

Oftmals lässt schon das Geräusch, das der Anlasser beim Startversuch von sich gibt, erkennen, dass die Batterie schwächelt. Wenn dies der Fall ist, arbeitet der Anlasser (auch Starter genannt) nur schwerfällig oder kann den Motor gar nicht mehr drehen. In der Regel schwankt dann auch der Strom im Innenraum (Signallämpchen, Licht), bei modernen Fahrzeugen erscheint meist eine Warnung. Im schlimmsten Fall ist beim Bemühen, den Motor zu starten, nur noch ein Klack zu hören, ausgelöst durch den Magnetschalter am Anlasser. 

Wenn man Glück hat, springt der Motor doch noch an, sofern vorher alle zusätzlichen Stromfresser wie Licht, Radio etc. ausgeschaltet wurden.

Führt dies nicht zum Erfolg, hilft nur noch Starthilfe durch eine Spenderbatterie, das Aufladen der Batterie mit einem Ladegerät oder der Austausch der alten gegen eine neue Batterie. Letzteres sollte nur erfolgen, wenn die alte Batterie wirklich defekt ist. Eine Batterie, die lediglich entladen ist, muss nicht durch eine neue ersetzt werden.

Tipp: Vor allem bei kleineren Fahrzeugen mit Schaltgetriebe gelingt das Starten oftmals doch noch durch Anschieben oder Anschleppen.

Batterie lädt nicht: Lichtmaschine defekt?

Batterie Warnleuchte im Auto
Brennt diese Leuchte, lädt die Batterie nicht© iStock.com/baloon111

Streikt die Lichtmaschine, wird die Batterie beim Fahren nicht mehr geladen. Sichtbar wird dies meist durch das permanent leuchtende Batterie-Symbol am Armaturenbrett. Normalerweise erlischt diese Anzeige nach dem Starten sofort wieder.

Zum Hintergrund: Der Strom wird beim Fahren in der Lichtmaschine (Drehstromgenerator) erzeugt, in der Batterie zwischengespeichert und steht dann zum Starten und für den Betrieb des Fahrzeugs zur Verfügung. Die gute Nachricht: Manchmal hält sich das Problem in Grenzen, und es muss lediglich der Antriebsriemen der Lichtmaschine erneuert werden.  

Keine Startgeräusche: Kabel lose?

Die Batterie ist voll, das Auto startet trotzdem nicht? Gelegentlich ist der Stromkreislauf durch Probleme an den Stromkabeln unterbrochen. Die Ursachen können unterschiedlich sein: 

  • Korrosion: Bei Autos dient die Stahlkarosserie als "Minus"-Leitung. Daher sind auch Bauteile wie die Lichtmaschine oder die Batterie direkt an der Karosserie angeschlossen. An dieser Nahtstelle kann wegen Korrosion der Stromfluss unterbrochen sein, weshalb es in der Folge zu Startproblemen kommen kann.  

  • Lose Kabel: Gerade bei älteren Fahrzeugen können sich von Zeit zu Zeit auch Schraubverbindungen der Kabel lösen, wodurch der Stromfluss unterbrochen wird. 

    Ein Marder im Motorraum kann der Grund sein dass ein Auto nicht anspringt
    Leckerei: Marder lieben Schläuche!© mauritius images/Jiri Hubatka
  • Marderbiss: Marder machen sich immer wieder auch im Motorraum zu schaffen. Besonders häufig beschädigen Marder alle gummielastischen Bauteile wie Schläuche, Zündkabel, Stromleitungen und Isolationsmaterial. Werden dabei relevante Bauteile beschädigt, kann es zu Zündproblemen kommen. Diese Bauteile müssen dann ersetzt werden. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihr Fahrzeug vor Marderbiss schützen können.

Batterie ist voll: Kraftstoffsystem gestört?

Es kann aber auch passieren, dass beim Startversuch kein Kraftstoff zum Motor gelangt. Das kann verschieden Ursachen haben.

  • Ist der Tank leer und findet sich eine Pfütze unter dem Auto, sollten umgehend Leitungen und Schläuche überprüft werden (Marderbiss!). 

  • Ist noch ausreichend Kraftstoff im Tank, und kommen andere Ursachen nicht infrage, könnten folgende Faktoren innerhalb des Kraftstoffsystems das Starten unterbinden: Verstopfungen im Kraftstofffilter bzw. der Kraftstoffleitung, der Ausfall der Einspritzpumpe sowie Störungen an diversen Sensoren. Dann kann meist nur noch die Werkstatt helfen. 

Wenn die Warnleuchte der Tankanzeige eines Autos leuchtet springt es nicht an
Ärgerlich, aber gar nicht so selten: Startprobleme wegen eines leeren Tanks © imago images/Becker&Bredel

Generell ist eine Ferndiagnose bei Startproblemen so gut wie unmöglich, denn neben den genannten kann es noch viele weitere Ursachen geben. So können insbesondere bei älteren Fahrzeugen auch defekte Verschleißteile, zum Beispiel Anlasser oder marode Zündkerzen das Starten erschweren oder verhindern. Lesen Sie hier die aktuelle ADAC Pannenstatistik.

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