TÜV-Plakette richtig lesen: Das bedeuten die Zahlen und Farben
TÜV-Plakette heißt er umgangssprachlich, der kreisrunde, farbige Aufkleber auf dem hinteren Nummernschild. Von ihm können Verkehrsteilnehmer und die Polizei ablesen, wann die nächste Hauptuntersuchung (HU) des Autos ansteht.
Die Zahl in der Mitte der TÜV-Plakette steht für das Jahr der nächsten HU
Die Ziffer ganz oben auf der TÜV-Plakette zeigt den Monat der nächsten HU an
Auch die Farbe der TÜV-Plakette und der schwarze Balken geben wichtige Hinweise
Was zeigen Zahlen auf der TÜV-Plakette?
In der Mitte der Plakette steht auf dem hinteren Fahrzeug-Kennzeichen eine zweistellige Ziffer. Sie dient als Abkürzung für das Jahr, in dem die nächste Hauptuntersuchung (HU) ansteht. Eine 24 bedeutet zum Beispiel, dass bei dem Fahrzeug im Jahr 2024 die Verkehrstauglichkeit überprüft werden muss.
Ganz oben auf dem Ziffernblatt steht eine weitere ein- oder zweistellige Zahl. Sie steht für den Monat, in dem die HU ansteht. Eine 9 heißt, dass für das Auto im September ein Termin bei TÜV, DEKRA oder anderen lizenzierten Prüforganisationen beziehungsweise Werkstätten zu vereinbaren ist.
Was bedeutet der schwarze Balken?
Aus etwas größerer Entfernung sind die Zahlen nicht so gut zu erkennen, deshalb gibt es den schwarzen, gebogenen Balken am Rand der Plakette. Er stellt den Monat der nächsten HU in anderer Form dar. Befindet sich der Balken zum Beispiel an der Position, wo auf einem Uhrenziffernblatt der Zeitraum 8 bis 10 Uhr wäre, steht der nächste TÜV bei der 9, also im September an.
Manchmal findet die HU vor dem vorgesehenen Termin statt. Zum Beispiel, weil jemand sein Fahrzeug mit zwei Jahren TÜV verkaufen möchte. Und manchmal überzieht ein Fahrzeughalter den Termin. In beiden Fällen wird die Laufzeit der Plakette nicht verlängert oder verkürzt. Sie gilt immer 24 Monate lang ab dem tatsächlichen HU-Termin.
Wofür steht die Farbe der TÜV-Plakette?
An der Farbe ist auf den ersten Blick abzulesen, in welchem Jahr das Fahrzeug zur HU muss. Autos, die 2024 "fällig" sind, haben eine grüne TÜV-Plakette. Darauf folgen Plaketten in Orange, Blau, Gelb und Braun. Um die Jahre eindeutig unterscheiden zu können, werden nur diese sechs Farben verwendet, die in immer gleicher Abfolge wechseln.
Wer jetzt noch mit einer rosafarbene Plakette auf der Straße unterwegs ist, wonach die HU in 2023 abgelaufen ist, riskiert ein Bußgeld.
Viele TÜV- und DEKRA-Filialen bieten einen Erinnerungsservice an, damit der Fahrzeughalter den Termin nicht versäumt. Dieser geht übrigens auch aus der Zulassungsbescheinigung Teil I oder dem Fahrzeugschein hervor.
Wie Sie Ihr Fahrzeug am besten auf die Untersuchung vorbereiten, zeigt die HU-Checkliste der ADAC Verkehrsexperten.
Wozu dient die TÜV-Plakette?
Grundsätzlich müssen Fahrzeuge alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung – seit 2010 einschließlich der Abgasuntersuchung. Ausnahmen gelten für Neuwagen (erst nach 36 Monaten) und Wohnmobile über 3,5 Tonnen (alle 12 Monate). Geprüft wird, ob sich das Auto in technisch einwandfreiem Zustand befindet oder Mängel aufweist.
Ist das Fahrzeug verkehrssicher und erfüllt alle Umweltauflagen, bekommt es als Nachweis eine neue Plakette. 2021 bearbeiteten die Technischen Überwachungsvereine (TÜV) 11,1 von 30,1 Millionen Hauptuntersuchungen und waren damit Marktführer vor dem Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein (DEKRA). Wegen der ehemaligen Monopolstellung des TÜVs bei der Durchführung der HU hat sich dafür der umgangssprachliche Begriff "TÜV" gehalten.
2022 traten laut dem Kraftfahrt-Bundesamt in Deutschland rund 30,4 Millionen Fahrzeuge zur Hauptuntersuchung an. Bei 31,1 Prozent gab es Beanstandungen, im Durchschnitt waren es 2,6 Mängel je beanstandetem Auto. Bei Pkw betrafen die Mängel meistens die lichttechnischen oder andere elektronische Anlagen. Zahlen zum Jahr 2023 gibt es noch nicht.
Wissenswertes zu Hauptuntersuchung, Abgasuntersuchung und TÜV können Sie hier lesen.