Die Batterie ist das wichtigste und wertvollste Bauteil eines Elektroautos. Aber Alterung und ein Verlust an Leistungsfähigkeit sind nicht zu verhindern. Nutzer können einiges dafür tun, dass die Batterie lange fit bleibt. Tipps zum Umgang mit dem Elektroauto-Akku. Wann Akkus sich im E-Auto wohlfühlen Warum Akkus Leistungsfähigkeit verlieren Wie Nutzer den Akku schonen können Waren die Akkus von Elektroautos anfangs noch sehr reichweitenschwach und nur mit wenig Ladeleistung (also langsam) aufladbar, sind sie heute wesentlich weiterentwickelt. Reichweiten von 400 bis 500 Kilometern sind keine Seltenheit und auch Belastbarkeit sowie Dauerhaltbarkeit werden immer besser. Die meisten Autohersteller geben aktuell Garantien von 160.000 Kilometer über acht Jahre. Die beste Leistung und höchste Lebensdauer erreicht eine Batterie, wenn sie möglichst zwischen 20 und 40 Grad Celsius gehalten wird – sozusagen im Bereich ihrer Wohlfühltemperatur. Wenn Zellen im Betrieb heiß werden oder bei sehr kalter Außentemperatur arbeiten müssen, leiden Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Die Zellen sind gestresst. Das kann zu Schädigungen der Chemie im Inneren der Zellen führen. Auch wenn das Energiemanagement des Autos – durch Heizen und Kühlen der Zellmodule – dafür sorgt, dass die Batterie nicht in kritische Zustände kommt, kann der Nutzer durch sein Verhalten die Lebensdauer positiv beeinflussen. Ähnlich wie bei einem Verbrennungsmotor, für den zum Beispiel hohe Drehzahlen bei kaltem Motor "Gift" sind, gibt es bei Elektroautos Empfehlungen zum Umgang, die eine lange Leistungsfähigkeit der Batterie befördern. 1. Stetes Vollladen und Leerfahren sind Gift Das Elektroauto nur dann komplett vollladen, wenn es notwendig ist. Für den täglichen Bedarf ist eine Begrenzung auf 80 Prozent meist ausreichend und schont die Batterie. Auch häufiges, starkes Entladen der Batterie kann die Batterie schädigen. Also möglichst schon zwischen 10 und 20 Prozent Akkustand nachladen. 2. Ladestand (SoC) bei längeren Standzeiten Wird das Elektroauto längere Zeit – beispielweise im Urlaub – nicht genutzt, sollte es mit einem Akkuladestand (State of Charge = SoC) im mittleren Bereich (z.B. zwischen 30 bis 70 Prozent) abgestellt werden. Die Hinweise in der Bedienungsanleitung zu langen Standzeiten sollten beachtet werden. 3. Schnellladen nur, wenn notwendig Häufiges Schnellladen mit 50 bis 350 kW (je nach Fahrzeug) kann sich negativ auf die Lebensdauer auswirken. Daher empfiehlt es sich, nur während längerer Trips an der DC-Schnellladesäule Strom zu "tanken", im normalen Alltag sollte man möglichst mit AC-Wechselstrom laden. Das ist auch überhaupt kein Problem, wenn das Auto sowieso mehrere Stunden steht: nachts zu Hause oder tagsüber am Arbeitsplatz. 4. Akku-Tipp für die Langstrecke Vor einer großen Tour kann der Akku durchaus auf 100 Prozent geladen werden, wenn die Reise dann zeitnah gestartet wird. Dieses gilt auch beim Zwischenladen unterwegs. Allerdings lohnt sich auf der Langstrecke das Laden über 80 Prozent aus Zeitgründen meist nicht. Denn die Ladeleistung wird vom Batteriemanagement zurückgefahren, je voller die Batterie ist – und die Restladezeit dauert überproportional lange. Lieber einen Stopp und eine Fahrpause mehr einlegen. 5. Fahrten mit Topspeed begrenzen Auch wenn es beim E-Auto besonders viel Spaß macht: Starkes Beschleunigen und Fahren mit hoher Geschwindigkeit erfordert hohe Ströme und strapaziert dadurch die Batterie, vorausschauendes und gleichmäßiges Fahren schont sie. 6. Extreme Temperaturen meiden Die Batterie mag – wie Menschen auch – weder große Hitze noch extreme Kälte. Im Sommer sollte möglichst im Schatten geparkt werden, im Winter ist ein Platz in der Garage ideal. 7. Schnellladen nicht direkt vor Fahrtbeginn Wenn eine längere Tour ansteht, sollte man den Akku nicht erst direkt vor Fahrtbeginn schnellladen, wenn die Batteriezellen noch kalt sind. Besser ist es, vorausschauend am Ende einer Fahrt zu laden, wenn die Batteriezellen auf Betriebstemperatur sind. 8. Vortemperierung unterwegs Unterwegs empfiehlt es sich, rechtzeitig vor einem Ladestopp die manuelle Vortemperierung (so vorhanden) einzuschalten. Dann sorgt das Batteriemanagement für die optimale Ladetemperatur der Zellen. Ist die Routennavigation mit Ladestopp-Planung aktiv, wird der Akku automatisch auf die richtige Temperatur gebracht. Das sorgt für einen optimalen Ladevorgang und schont ebenfalls die Zellchemie.