SUV oder Geländewagen: Was ist was?

Der SUV BMW X1 und der Geländewagen BMW X3 fahren in einer Fotomontage nebeneinander
SUV BMW X1 und Geländewagen BMW X3: Kaum sichtbare Unterschiede © BMW [M]

Die Abgrenzung zwischen SUV und Geländewagen ist auf den ersten Blick schwierig. Aber es gibt dafür ganz klare Kriterien.

  • Was heißt SUV?

  • Was macht ein SUV aus?

  • Was macht SUVs so beliebt?

Egal, wo man sich umhört und hinschaut: Sowohl in Verkaufsprospekten von Autoherstellern und -händlern wie auch in den Medien ist der Begriff SUV präsent.

Was ist ein SUV?

"Sports Utility Vehicles", kurz SUV, werden von immer mehr Autoherstellern produziert. Und die Käufer und Käuferinnen greifen mit großer Begeisterung zu. Nur: Wie ist ein SUV eigentlich definiert? Bei welchen Eigenschaften fängt ein SUV an, und wo hört es auf, eines zu sein?

Die Vorteile eines SUV

Weil der Kundenwunsch besteht, gibt es SUVs inzwischen nicht nur in der Ober- und Mittelklasse, sondern sogar im Kleinwagenformat. Denn Autos dieser Art haben zweifelsfrei Vorteile: Der Fahrer oder die Fahrerin sitzt leicht erhöht und sieht besser auf das Verkehrsgeschehen – allein schon dadurch fühlt man sich sicherer. Auch gestaltet sich das Ein- und Aussteigen bequemer, was gerade für ältere Autofahrer und fahrerinnen ein wichtiges Argument ist.

Darüber hinaus bietet ein SUV aufgrund der höheren Bodenfreiheit eine größere Robustheit im Alltag. Und hat das SUV auch noch einen Allradantrieb, steht dem Befahren von Feldwegen und Wiesen nichts mehr im Weg – sofern dies vom Waldbesitzer bzw. der Waldbesitzerin erlaubt ist und die meist montierten Straßenreifen den Vortrieb nicht vorzeitig beenden.

SUVs sind die Bestseller

Schaut man in die Zulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) stellt man fest, dass der Marktanteil für diese Art von Fahrzeugen in den letzten zehn Jahren massiv angestiegen ist: von etwa zehn Prozent im Jahr 2010 auf heute über 30 Prozent des Pkw-Markts.

Allerdings hat sich auch das statistische Zählverfahren geändert. Das KBA weist das Fahrzeugsegment SUV erst seit dem Jahr 2015 gesondert aus: Bis dahin wurden alle Offroad-ähnlichen Fahrzeuge als Geländewagen geführt. Im Zulassungsjahr 2023 listet das KBA 94 Modellreihen als SUV auf, und in die Klasse der Geländewagen wurden 44 Modellreihen einsortiert.

Unterschied SUV und Geländewagen

Aber warum zum Beispiel wird ein BMW X1 als SUV geführt, ein BMW X3 hingegen als Geländewagen? Obwohl sich beide doch sportlich fahren lassen, beide zumindest optional Allrad haben und sich auch äußerlich zum Verwechseln ähnlich sehen? Was also ist die offizielle Definition eines SUV? Und wann wird ein SUV zum Geländewagen?

Die Antwort ist einfach: im Laufe des Typgenehmigungsverfahrens. Während ein SUV im Unterschied zur Limousine lediglich durch eine erhöhte Bodenfreiheit und die mehr oder weniger charakteristische Karosserieform gekennzeichnet ist, muss ein Geländewagen sehr klare Kriterien zur tatsächlichen Geländetauglichkeit erfüllen.

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Neben dem obligatorischen Allradantrieb und einer Differenzialsperre (oder einer vergleichbaren Vorrichtung) sind diese Geländewerte die Minimalanforderungen für einen Geländewagen:

  • Steigfähigkeit (am Berg) von wenigstens 30 Prozent

  • Böschungswinkel vorn mehr als 25 Grad

  • Böschungswinkel hinten mehr als 20 Grad

  • Rampenwinkel mehr als 20 Grad

  • Bodenfreiheit direkt unter den Achsen mehr als 180 Millimeter

  • Bodenfreiheit zwischen den Achsen mehr als 200 Millimeter

Von den sechs genannten Mindestgeländewerten muss das Fahrzeug wenigstens fünf erreichen, um offiziell als Geländewagen (Typ M1G) zu gelten.

Mindest-Offroad-Werte für Geländewagen

Geländetauglichkeit von Gelaendewagen
Das Typgenehmigungsverfahren schreibt die Offroad-Werte für Geländewagen vor© ADAC e.V.

Hier finden Sie eine Zusammenstellung aller SUVs mit Elektroantrieb.