Route der Rheinromantik: Wo der Rhein am schönsten ist

Am Rhein von Mainz bis Köln durch eine sagenhaft schöne Flusslandschaft, vorbei am Loreley-Felsen und an mehr als 60 Burgen. Die Route der Rheinromantik eignet sich für Touren im Auto, Wohnmobil, Schiff, auf Rad- und Wanderwegen.
Auf 360 Kilometern am Fluss entlang von Mainz bis Köln
Attraktionen vom Geysir bis zur Loreley
Tipps für Lokale und Aussichtspunkte
Inhaltsverzeichnis
Karte: Route der Rheinromantik
Route planen: Rheinromantik
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Panoramastraße: Am Rhein entlang mit dem Auto
Auf rund 360 Kilometern Länge macht die Route der Rheinromantik von Mainz bis Köln eine Landschaft erfahrbar, die schon seit 200 Jahren Künstler, Dichter und Musiker inspiriert: Clemens Brentano, Richard Wagner und Heinrich Heine ebenso wie den britischen Landschaftsmaler William Turner und den französischen Schriftsteller Victor Hugo.
Schroffe Felsen, steile Weinbergslagen und romantische Orte säumen die Hänge rechts und links des Stroms. Vor allem zwischen Bingen und Rüdesheim im Süden und dem Siebengebirge im Norden thront fast auf jeder Bergkuppe eine von mehr als 60 Burgen, von Ruinen bis zum komplett erhaltenen mittelalterlichen Ritterdomizil Marksburg, von schmucken Schlössern wie Stolzenfels bis zu mächtigen Festungen wie Ehrenbreitstein hoch über Koblenz am Zusammenfluss von Rhein und Mosel.
Schönste Rheinstrecke: Welterbe an der Loreley

Weltberühmt für seine einzigartige Fluss-Kulisse ist vor allem das Obere Mittelrheintal. Rund um den Loreley-Felsen ranken sich zahlreiche Sagen. Auch wenn Schiffsführer auf dem Rhein heute nicht mehr fürchten, dass die Gesänge der schönen Loreley sie gefährlich ablenken könnten, ist die Passage unterhalb des legendären Schieferfelsens noch immer anspruchsvoll: sehr kurvig, eng und mit viel Strömung. Umso begeisterter bewundern die Passagiere die spektakuläre und als Unesco-Welterbe Mittelrhein ausgezeichnete Kulturlandschaft auf dem Abschnitt zwischen Rüdesheim und Koblenz.
Entlang der rund 60 Rhein-Kilometer liegen abenteuerlich steile Weinberge, schroffe Felsen und schon allein über 40 der vielen Burgen, Schlösser und Festungen am Fluss. Wenn das Schiff hier anlegt, wird getutet, und natürlich erklingt an der Loreley das Lied "Ich weiß nicht, was soll es bedeuten" nach dem Gedicht von Heinrich Heine, das vor genau 200 Jahren entstand.
Auch 132 Meter über dem Strom ist das Panorama großartig. Nach einer grundlegenden Modernisierung präsentiert sich das Loreley-Plateau seit 2019 als neu angelegter Kultur- und Landschaftspark, in dem Besucherinnen und Besucher entweder auf verschlungenen Pfaden spazieren und dem Mythos nachspüren oder auf dem "Strahlenweg" geradeaus durch eine Felsspalte zur Spitze gehen können.
Hier bieten sich sechs Aussichtspunkte auf das canyonartige Durchbruchstal des rheinischen Schiefergebirges. Neben Biergarten und Restaurant gibt es an der Loreley auch eine Sommerrodelbahn sowie eine Freilichtbühne mit Konzertprogramm von Sido bis Johannes Oerding.
Von Koblenz nach Köln am Rhein entlang

Die Region des Unesco-Welterbes endet zwar in Koblenz, aber auch der folgende Flussabschnitt bietet viel Sehenswertes. Zum Beispiel den Kaltwasser-Geysir in Andernach: Vom Geysir-Zentrum mit Multimedia und Experimentierstationen geht es per Schiff zu der Halbinsel im Rhein, auf der die 60-Meter-Fontäne aus dem Erdinneren schießt, deren Ursprung 4000 Meter tief liegt.
In den beiden erhaltenen Pfeilern der berühmten Brücke von Remagen wartet ein Museum, das ihre Geschichte dokumentiert und Denkanstöße zum Thema Frieden geben soll. Historische Bedeutung erhielt die Brücke am Ende des Zweiten Weltkriegs, als ihre misslungene Sprengung durch die Deutschen den Amerikanern einen ersten Rheinübergang verschaffte, bevor das Bauwerk schließlich doch zusammenbrach.
Nördlich von Remagen liegt der klassizistische Bahnhof Rolandseck, der das Arp-Museum beherbergt. Zu dem Komplex gehören auch ein Verbindungstunnel und der Neubau von Stararchitekt Richard Meier, der wie eine moderne weiße Burg auf den Rheinhöhen thront. Zu sehen sind hier mehr als 400 Werke von den Pionieren der abstrakten Kunst Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp, europäische Malerei und Skulpturen vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert und internationale Gegenwartskunst. Im ehemaligen Erste-Klasse-Wartesaal des Bahnhofs wartet ein schönes Lokal samt Rheinbalkon.
Von der einstigen Burg Rolandseck in der Nähe blieb nur ein einzelner Mauerbogen, der als Wahrzeichen der Rheinromantik Zeichner, Maler und Dichter inspirierte. Auch heute noch kann man durch den Rolandsbogen von einem Restaurant mit Terrasse wunderbar auf den Rhein und den Drachenfels am anderen Ufer blicken.

Auf dem 320 Meter hohen Drachenfels lebte der Sage nach ein menschenfressender Drache. Aus dem harten Trachyt des Berges wurden auch Steine für den Kölner Dom gebrochen. Zur Burgruine auf dem Gipfel, Wahrzeichen des Siebengebirges, geht es mit der historischen Zahnradbahn oder über den steilen Fußweg. Auf halber Höhe steht das Schloss Drachenburg aus dem 19. Jahrhundert mit Interieur aus der Gründerzeit, umgeben von einem Landschaftspark. Ganz oben bietet sich von der großzügig gestalteten Aussichtsterrasse ein sagenhafter Ausblick auf das Rheintal bis nach Bonn und Köln.
Viel Sehenswertes in Bonn, Brühl und Köln
In der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn wartet eine moderne Museumsmeile in kapitaler Größe: Die Bundeskunsthalle bietet hier zum Beispiel viel beachtete Wechselausstellungen zur Kunst- und Kulturgeschichte, Wissenschaft und Technik und zudem eine weitläufige Dachterrasse mit drei spitzen Turmhauben. Aber auch barocke Schlossbauten und elegante Gründerzeitvillen prägen die Stadt am Rhein.
Als Parlament, Regierung und die meisten Ministerien in den 1990er-Jahren nach Berlin zogen, profilierte Bonn sich als Zentrum internationaler Organisationen, etwa mit einem Campus der UN rund um das ehemalige Abgeordnetenhaus namens "Langer Eugen“ am Rheinufer.
Auf dem Weg zum Finale der Rhein-Tour bietet sich noch der Abstecher nach Brühl an, wo im Rokoko-Schloss Augustusburg einst die Staatsempfänge der jungen Bundesrepublik stattfanden. Die Queen und der Schah, US-Präsidenten und Sowjetherrscher schritten durch das Prunktreppenhaus von Balthasar Neumann und die prächtigen Säle der heutigen Unesco-Welterbestätte. Im Park locken Rabatten à la Versailles und der Englische Landschaftsgarten. Eine Allee führt zum Jagdschloss Falkenlust – wie eine Kathedrale aus riesigen alten Bäumen. Mit dem Freizeitpark Phantasialand hat Brühl noch eine weitere Top-Attraktion zu bieten
Spätestens in Köln gesellt sich zur Rheinromantik die rheinische Frohnatur, und das nicht nur im Karneval: Neben Deutschlands berühmtester Kathedrale und Museen von Weltrang wartet hier auch Brauhauskultur und im Odysseum die Heimat von Deutschlands berühmtester Maus aus der TV-Sendung mit den "Lach- und Sachgeschichten".
Wandern am Rhein entlang

Die Auswahl für Wanderer ist groß am Rhein: Der 320 Kilometer lange Rheinsteig zwischen Bonn und Wiesbaden führt rechtsrheinisch auf überwiegend schmalen Wegen und anspruchsvollen Steigen bergauf und bergab zu Wäldern, Weinbergen und spektakulären Ausblicken.
Auf der linken Rheinseite führt der RheinBurgenWeg auf einer Länge von rund 200 Kilometern vom Rolandsbogen bei Remagen bis zum Mäuseturm bei Bingen. Die insgesamt 13 Etappen des Rheinburgenweges sind zwischen neun und 20 Kilometer lang und zum Teil recht anspruchsvoll. Sie können in der Regel aber durch Kurzvarianten "entschärft“ werden.
Wem das eher zu wenig ist, dem garantieren zwei Klettersteige auf den Felsklippen des Schiefergebirges bei Boppard und Oberwesel eine zusätzliche Herausforderung. Für Genuss- und Gelegenheitswanderer bieten sich kürzere Premium-Rundwege zwischen fünf und 20 Kilometern an.
Rheinsteig und mehr Wanderwege in Deutschland
Urlaub am Rhein mit dem Rad
Über 80 fahrradfreundliche Bett+Bike Betriebe verzeichnet die Tourismusinfo am Romantischen Rhein, ebenso zahlreiche Fahrradverleiher, E-Bike-Ladestationen und Reparaturservicestellen. Auf dem Rheinradweg (Euro Velo 15) von der Quelle in der Schweiz bis zur Mündung in die Nordsee bietet sich zum Beispiel der rund 120 Kilometer lange Abschnitt am Romantischen Rhein an. Von Bingen bis Remagen (linksrheinisch) und von Kestert bis Unkel (rechtsrheinisch) folgt der Rheinradweg fast durchgängig dem Flusslauf. Die komplette Etappe auf dem Rheinradweg führt weiter bis nach Köln.
Rheinradweg und mehr Radwege in Deutschland
Rheinschifffahrt und Fähren

Die Auswahl für Fahrten auf dem Rhein reicht vom nostalgischen Raddampfer bis zu futuristischen Modellen: Verschiedene Schifffahrtsgesellschaften verkehren entweder auf der gesamten Rheinstrecke oder auf Teilstücken. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ermöglicht den Rückweg auch per Bus oder Bahn. Abend-, Musik- und Themenfahrten stehen auf dem Programm. Jährliche Highlights sind die fünf Veranstaltungen von Rhein in Flammen zwischen Mai und September mit Bengalfeuern, illuminierten Burgen, Schlössern und Rheinfronten sowie Feuerwerken und beleuchteten Schiffskonvois.
Für eine kurze Passage auf dem Fluss, auch mit dem Auto oder Rad an Bord, eignen sich die zahlreichen Fähren am Rhein, auf vielen Flussabschnitten existieren bis heute keine Brücken.
Am Rhein entlang mit dem Wohnmobil
Für die Tour am Romantischen Rhein bieten sich zahlreiche Camping- und Wohnmobilstellplätze an. Viele liegen direkt am Ufer mit Rhein-Blick, andere in ruhigen Seitentälern, dennoch nicht weit entfernt von den Sehenswürdigkeiten. Das ADAC Campingportal Pincamp beschreibt eine Wohnmobiltour auf dem Rheinischen Sagenweg auf rund 580 Kilometern von Düsseldorf bis Mainz.
Mehr Impressionen von der Rheinstrecke

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