Die 10 Top-Sehenswürdigkeiten in Koblenz: Tipps für den Besuch

Panorama von Koblenz mit Rhein
Zwei-Flüsse-Stadt an Rhein und Mosel: In der Koblenzer Altstadt ist man nie weit vom Wasser entfernt© Shutterstock/saiko3p

Koblenz bietet Städtereisenden einen guten Mix aus Kultur, Geschichte und Natur. Diese Sehenswürdigkeiten und Orte sind bei einem Besuch besonders interessant.

  • Flanieren in den Rheinanlagen

  • Schloss Stolzenfels entdecken

  • Mit der Seilbahn über den Rhein fahren

Gelegen am Zusammenfluss von Rhein und Mosel, gehört Koblenz zu den schönsten Städten in Rheinland-Pfalz. Umgeben von Weinbergen, der Eifel, dem Hunsrück, dem Taunus und Ausläufern des Westerwaldes hat die rund 2000 Jahre alte Stadt vielfältige Sehenswürdigkeiten und Naturschönheiten zu bieten.

Karte: Sehenswürdigkeiten in Koblenz

Sehenswerte Plätze in der Altstadt

1. Görresplatz

Der Görresplatz mit Historiensäule in Koblenz
Ein genauer Blick auf die Historiensäule am Görresplatz lohnt sich© Shutterstock/Suratwadee Rattanajarupak

Archäologische Funde zeigen, dass der heutige Platz schon zu Zeiten der Römer besiedelt war. Heute erhebt sich in der Mitte des Görresplatzes in einem Brunnen die zehn Meter hohe Historiensäule. Ein genauer Blick lohnt sich, denn die Säule stellt in übereinander angelegten Szenen die Geschichte der Stadt dar. Unter anderem ist eine römische Kastellsiedlung, ein fränkischer Königshof, eine Darstellung der Hexenverfolgung im Dreißigjährigen Krieg sowie eine Szene der Zerstörung nach dem Zweiten Weltkrieg zu sehen.

2. Florinsmarkt

Auf dem Florinsmarkt steht das alte Kauf- und Danzhaus. Entstanden im Jahr 1419 im gotischen Stil, wurde das Haus rund zwei Jahrhunderte später in der Barockzeit umgebaut. Ein Hingucker ist der Augenroller, der sich unter der eingebauten Turmuhr befindet. Dabei soll es sich um ein Abbild des Gesichts von Johann Lutter von Kobern handeln, ein Raubritter aus dem 16. Jahrhundert. Er soll vor seiner Hinrichtung dem Ratsherren und der Zuschauermenge die Zunge herausgestreckt und mit den Augen gerollt haben.

Der Augenroller bewegt im Takt des Pendels die Augen hin und her und streckt zur Viertel-, halben, Dreiviertel- und vollen Stunde die Zunge heraus. Einen zweiten Augenroller findet man am nahegelegenen Münzplatz.

Auch die Florinskirche ist einen Besuch wert. Im Deckengewölbe über dem Taufbecken befindet sich eine Kanonenkugel, die an die Zerstörung der Stadt im Jahr 1688 erinnern soll.

3. Rathaushof

Schängelbrunnen in Koblenz
Der wasserspuckende Lausbub vom Schängelbrunnen im Rathaushof ist ein Wahrzeichen von Koblenz© stock.adobe.com/Markus Schoeffler

Der Hof des Koblenzer Rathauses wird von Barock- und Renaissancebauten gesäumt. Ein originelles Wahrzeichen der Stadt ist der Schängelbrunnen. Er stellt einen wasserspuckenden Lausbuben dar, in der Region auch als Schängel bezeichnet. Alle paar Minuten spuckt der Schängel Wasser in Richtung der Fußgängerinnen und Fußgänger.

Tipp: Reisende sollten bei einem Rundgang durch Koblenz unbedingt einmal einen Blick auf die Gullydeckel werfen: Auch hier ist der Schängel zu sehen.

Hotspots am Rhein

4. Deutsches Eck

Blick auf das Deutsche Eck in Koblenz
Am Deutschen Eck in Koblenz mündet die Mosel in den Rhein© Shutterstock/Sina Ettmer Photography

Seitdem sich im 13. Jahrhundert Mitglieder des Deutschen Ordens am Zusammenfluss von Rhein und Mosel niederließen, trägt dieser Ort den Namen Deutsches Eck. Das 37 Meter hohe Kaiser-Wilhelm-Denkmal wurde im Jahr 1897 eingeweiht und ist heute ein Tourismus-Hotspot.

Das Reiterstandbild wurde am 16. März 1945 von einer Granate getroffen und zerstört, danach blieb der Sockel ohne Bronzefigur. Der damalige Bundespräsident Theodor Heuss erklärte den Sockel im Mai 1953 zum Mahnmal der deutschen Einheit. Im Jahr 1993 wurde eine Rekonstruktion der Bronzefigur aufgestellt. 

5. Ehrenbreitstein

Gegenüber der Moselmündung erstreckt sich die mächtige Festung Ehrenbreitstein. An dieser Stelle existierte bereits im Jahr 1000 n. Chr. eine kleine Burg, die heutige Anlage wurde zwischen 1817 und 1828 errichtet. Der Besuch lohnt sich nicht nur wegen der Ausstellungen des Landesmuseums Koblenz, das in der Festung untergebracht ist, sondern auch wegen des Ausblicks auf Koblenz und das Deutsche Eck. Das Landesmuseum besteht aus vier Häusern, die den Themen Archäologie, Fotografie, Genuss sowie Wirtschafts- und Kulturgeschichte gewidmet sind.

Tipp: Die Anreise zur Festung ist mit der Seilbahn von den Koblenzer Rheinanlagen besonders eindrucksvoll. In einer Panoramakabine schweben die Passagiere über den Zusammenfluss von Rhein und Mosel bis zur Festungsanlage.

6. Rheinanlagen

Luisentempel oder Salvetempel in den Kaiserin-Augusta-Anlagen von Koblenz
Die Rheinanlagen laden zum Flanieren und Durchatmen ein© imago images/Werner Otto

Die 3,5 Kilometer langen Rheinanlagen setzen sich aus dem Konrad-Adenauer-Ufer und den Kaiserin-Augusta-Anlagen zusammen. Die Gemahlin Kaiser Wilhelms I., Augusta von Sachsen-Weimar-Eisenach, ließ die prunkvolle Flaniermeile mit großen Rasenflächen sowie Baum- und Strauchgruppen am Rheinufer zwischen 1856 und 1861 vom bekannten Gartenarchitekten Peter-Joseph Lenné anlegen. Unter anderem entstanden unter seiner Führung auch die Gärten im Potsdamer Schloss Sanssouci. Nach Augustas Tod wurde die Parkanlage bis zum Deutschen Eck erweitert.

Die seit 2002 zum Unesco-Welterbe "Oberes Mittelrheintal" gehörende Uferpromenade ist wunderbar zum Flanieren geeignet, zwischendurch laden Restaurants zum Verweilen und Genießen ein.

Prächtige Bauwerke in Koblenz

7. Schloss Stolzenfels

Blick auf Schloss Stolzenfest bei Koblenz
Ein Besuch auf Schloss Stolzenfels lässt sich ideal mit einer Schiffstour auf dem Rhein verknüpfen© imago images/Panthermedia

Romantisch, märchenhaft und verwunschen präsentiert sich Schloss Stolzenfels am linken Rheinufer südlich von Koblenz. Zunächst in den Jahren von 1242 bis 1259 als Burg angelegt, wurde die während des Pfälzischen Erbfolgekrieges durch die Franzosen zerstörte Anlage durch das preußische Königshaus in ein Schloss umgebaut. Der bekannte Architekt Karl Friedrich Schinkel gestaltete das Bauwerk von 1836 bis 1842 im Stil der Rheinromantik und schuf damit eine malerische Schlossanlage gegenüber der Lahnmündung.

Empfehlenswert ist die Anreise per Schiff. Vom Schiffsanleger geht es über einen etwa 20-minütigen Fußweg an Grotten und Wasserfällen vorbei bis zum Schloss. Hier kann man die historischen Wohnräume der ehemaligen Sommerresidenz von Friedrich Wilhelm IV. von Preußen besuchen. Weitere Highlights sind der Rittersaal, in dem alte Rüstungen ausgestellt sind, der Pergolagarten rings um den achteckigen Brunnen und der Ausblick über Koblenz von der Rheinterrasse.

8. Vier Türme

In der Koblenzer Altstadt sollten Gäste an der Kreuzung der Straßen Am Plan, Löhrstraße, Marktstraße und Altengraben unbedingt einen Blick nach oben zu den Vier Türmen werfen. Vier prunkvoll verzierte Häuser treffen hier aufeinander, und die Erker bieten von unten betrachtet ein eindrucksvolles Bild. Einst verkehrte hier die Straßenbahn, und so hat man in die Ecke des Hauses "Zum grünen Baum“ einen Durchgang eingebaut, der Fußgängerinnen und Fußgängern als Ausweichmöglichkeit diente.

9. Preußisches Regierungsgebäude

Blick auf das Preußische Regierungsgebäude in Koblenz bei Sonnenuntergang
Das preußische Regierungsgebäude am Rheinufer ist auch von außen einen genaueren Blick wert© iStock.com/trabantos

Das Gebäude wurde zwischen 1902 und 1906 errichtet und diente der preußischen Regierung als Verwaltungssitz für den Bezirk Koblenz. Der prächtige Bau im Stil der Neoromanik beherbergt heute das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr sowie das Oberlandesgericht Koblenz. Ein Blick auf bauliche Besonderheiten wie die riesigen Ecktürme und den mittleren Giebel lohnt sich.

10. Alte Burg

Balduinbrücke in Koblenz
Die Alte Burg an der Balduinbrücke entführt Reisende ins Mittelalter© iStock.com/venemama

Die Alte Burg an der Mosel, erbaut im 13. Jahrhundert, gewährt zusammen mit der aus steinernen Bögen bestehenden Balduinbrücke einen Blick ins Mittelalter. Im Lauf der Zeit verlor das Bauwerk an Bedeutung und diente zwischenzeitlich sogar als Blechfabrik. Heute befinden sich das Stadtarchiv, eine Buchbinderei und eine Zweigstelle der Stadtbibliothek in den Räumen.

Tipp: Direkt neben der Burg gibt es einen kleinen Springbrunnen mit Bänken, die sich für eine kurze Pause anbieten.

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Häufig gestellte Fragen zu Koblenz

Das Deutsche Eck am Zusammenfluss von Rhein und Mosel mit dem Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten in Koblenz. Sehr zu empfehlen ist die Festung Ehrenbreitstein auf der gegenüberliegenden Rheinseite, die mit einem weitläufigen Blick auf Koblenz punktet. Besonders schön ist die Fahrt von Koblenz aus mit der Seilbahn über den Rhein.

Zu den besten Aktivitäten bei schlechtem Wetter zählt ein Besuch von Schloss Stolzenfels. Ein Rundgang durch die historischen Wohnräume mit originalem Mobiliar und den Rittersaal ist sehr zu empfehlen. Zentral in der Altstadt liegt auch das Mittelrhein-Museum, das im Forum Confluentes die Kunst- und Kulturgeschichte des Rheinlands präsentiert. Im Deutschherrenhaus am Deutschen Eck befindet sich das Ludwig Museum, das französische, amerikanische und deutsche Kunst nach 1945 zeigt.

In Koblenz lassen sich viele Sehenswürdigkeiten fußläufig erreichen, sodass ein verlängertes Wochenende gut für einen Kurztrip geeignet ist. Um weitere Burgen und Schlösser im Mittelrheintal zu besuchen, ist eine Woche empfehlenswert. Auch Wanderungen rund um das Moseltal sind von Koblenz aus gut zu planen.

Fazit: Koblenz erleben

Koblenz ist ideal für Reisende, die gern abseits von Großstädten unterwegs sind, um Kultur und Geschichte zu erfahren. Die Stadt am Deutschen Eck wartet mit Sehenswürdigkeiten wie dem Reiterstandbild Kaiser Wilhelms I. oder der Festung Ehrenbreitstein auf und zeigt zahlreiche Spuren der deutschen Geschichte. Koblenz lässt sich gut zu Fuß erkunden, durch die Hanglage ist allerdings in den Stadtteilen rechts des Rheins mit einigen Steigungen zu rechnen.