Teilintegrierte, schmale Wohnmobile bis 6 Meter im Vergleich

Ein Wohnmobil stehend seitlich fotografiert von Sunlight
Bietet viel Platz bei verhältnismäßig guter Handhabbarkeit auf der Straße: Ein schmales teilintegriertes Wohnmobil wie der Sunlight V 60 Adventure© Sunlight

Kleine teilintegrierte Wohnmobile sind eine gute Alternative zu Campervans. In diesem Vergleich stellt der ADAC sieben besonders schmale und kurze Modelle sowie ihre Vorteile vor.

  • Datentabelle: Sieben teilintegrierte Modelle und ein Campervan

  • Vorstellung mit Bildern: Sieben schmale teilintegrierte Wohnmobile im Detail

  • Vorteile von schmalen Teilintegrierten gegenüber Campervans

ADAC Experten haben sieben besonders schmale und kurze teilintegrierte Wohnmobile miteinander verglichen: den Bürstner TravelVan T 590 G, den Sun Living C 60 SP (beide auf Fiat-Ducato-Basis), den Carado V132 pro, den Sunlight V 60 Adventure (beide auf Citroën Jumper), den Dethleffs Globebus Go T 15, den Etrusco V 5.9 DF (beide auf Ford-Transit-Basis) und den Knaus Tourer Van 500 MQ Vansation (auf VW T6).

Sie sind nicht länger als 6 Meter und zwischen 2,12 und 2,20 Meter breit. Damit sind sie ohne Spiegel nicht oder kaum breiter als ein großes SUV (der 2024er-VW-Tiguan zum Beispiel misst mit Außenspiegeln 2,14 Meter). Auf anspruchsvollen Strecken oder im Straßenverkehr sind sie gut zu handhaben, auch, weil ihre Außenspiegel höher hängen als bei Pkw, und Autos nicht so leicht ins Gehege kommen. Mit weniger als 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht (zGG) dürfen alle mit einem Führerschein der Klasse B sie fahren.

Inhaltsverzeichnis

Die vorgestellten Modelle eignen sich vor allem für Paare, die Wert auf Komfort legen, und für Familien mit einem (kleinen) Kind. Alle verfügen über zwei bis drei Schlafplätze, von denen der dritte oft verkürzt ist. Im Knaus Tourer Van 500 MQ Vansation können sogar bis zu vier Personen schlafen. Das Doppelbett ist bei allen Modellen hinten quer über einer Heckgarage angeordnet und mindestens 194 Zentimeter lang (Matratzenmaß).

Die Nasszellen der beschriebenen Wohnmobile sind als Dusche nutzbar, ohne dass sie in den Durchgangsbereich erweitert werden müssen. Ist man zu mehreren unterwegs, sind die Mitreisenden dann nicht eingeschränkt. Auch gut: Bei einigen Fahrzeugen sind Solarpakete ab Werk erhältlich.

Tabelle: Daten der Wohnmobile im Vergleich

Bürstner TravelVan T 590 G: Der Größte

Der Bürstner TravelVan T 590 G auf Fiat-Ducato-Basis bietet bei 220 Zentimeter Außenbreite zwei bis drei Schlafplätze und vier eingetragene Sitzplätze, von denen zwei optional mit Isofixhaltern ausgestattet sind. Mit dem 200 Zentimeter langen und 140 Zentimeter breiten Doppelbett verfügt er über den größten Schlafplatz der sieben verglichenen Wohnmobile. Optional kann die Sitzgruppe zu einem weiteren Schlafplatz für eine kleine Person umgebaut werden.

Die Küche ist mit einem 3-Flammgaskocher und einer Spüle ausgestattet, unterhalb der Arbeitsfläche befindet sich ein Absorberkühlschrank mit Eisfach. Die Nasszelle ist mit Waschbecken und drehbarer Kassettentoilette ausgestattet. Mittels zur Seite klappbarer
Wand wird aus dem Badezimmer eine Dusche, Spiegel und Schrank sind damit beim Duschen vor Spritzern geschützt.

Das Fahrzeug verfügt über eine Combi-4-Gasheizung mit Warmwasserbereiter. Optional ist ein Winterpaket verfügbar mit isoliertem Grauwassertank, Combi-6-E-Gasheizung und elektrischer Fußbodenheizung.

Carado V132 pro: Der Kleinste, für bis zu 3 Erwachsene

Der Carado V132 pro auf Citroën-Jumper-Basis bietet bei nur 214 Zentimeter Außenbreite zwei bis drei Schlafplätze und vier eingetragene Sitzplätze, von denen zwei serienmäßig mit Isofixhaltern ausgestattet sind. Mit nur 5,94 Metern Länge ist er das zweitkürzeste Fahrzeug in diesem Vergleich.

Das Doppelbett befindet sich im Fahrzeugheck über einer Heckgarage mit beidseitigen Klappen. Optional kann die Sitzgruppe zu einem weiteren Schlafplatz umgebaut werden. Das Fahrzeug verfügt über eine Combi-4-Gasheizung mit Warmwasserbereiter.

Dethleffs Globebus Go T 15: Der Niedrigste

Der Dethleffs Globebus Go T 15 auf Ford-Transit-Basis bietet bei 220 Zentimetern Außenbreite zwei bis drei Schlafplätze und bis vier eingetragene Sitzplätze, von denen zwei optional sind und gegen Aufpreis mit Isofixhaltern ausgestattet werden können. Mit 2,69 Metern Höhe ist er das niedrigste Modell unter den hier vorgestellten. Das quer angeordnete Doppelbett befindet sich im Fahrzeugheck über einer Heckgarage, für die als Sonderausstattung auf der linken Seite eine besonders breite Tür erhältlich ist.

Die Nasszelle ist mit Waschbecken und drehbarer Kassettentoilette ausgestattet. Dank zur Seite klappbarer Wand wird aus dem Badezimmer eine Dusche, Spiegel und Schrank sind damit vor Spritzern geschützt.

Das Fahrzeug verfügt über eine Combi-6-E-Dieselheizung mit Warmwasserbereiter. Optional ist ein Winterpaket verfügbar mit isoliertem und beheiztem Grauwassertank.

Etrusco V 5.9 DF: Der Günstigste

Der Etrusco V 5.9 DF auf Ford-Transit-Basis bietet bei nur 214 Zentimetern Außenbreite zwei Schlafplätze und vier eingetragene Sitzplätze. Isofixhalter sind derzeit leider nicht verfügbar, ab dem neuen Modelljahr jedoch optional. Das quer angeordnete Doppelbett mit 195 Zentimetern Länge befindet sich im Fahrzeugheck über einer Heckgarage, beidseitig zugänglich über eine breite Klappe. Ein dritter Schlafplatz ist in diesem Modell nicht vorgesehen (nur beim längeren V 6.6 SF verfügbar).

Die Nasszelle ist mit Waschbecken und drehbarer Kassettentoilette ausgestattet. Mit einer zur Seite klappbaren Wand wird aus dem Badezimmer eine Dusche, Spiegel und Schrank sind damit vor Spritzern geschützt.

Das Fahrzeug verfügt über eine Combi-4-Gasheizung mit Warmwasserbereiter. Optional kann der V 5.9 DF mit isoliertem Grauwassertank, elektrischer Fußbodenheizung und Combi-6-E-Gasheizung winterfest gemacht werden.

Knaus Tourer Van 500 MQ Vansation: für bis zu 4 Personen

Der Knaus Tourer Van 500 MQ Vansation auf VW-T6.1-Basis bietet bei 216 Zentimeter Außenbreite zwei bis vier Schlafplätze und vier eingetragene Sitzplätze. Isofixhalter sind für einen Sitz optional verfügbar. Je nach Nutzungsprofil und Ausstattung ist eine Auflastung auf 3500 Kilogramm mittels verstärkter Federn ringsum zu empfehlen, da es sonst leicht zur Überladung kommen kann.

Das quer angeordnete Doppelbett mit 200 Zentimeter Länge befindet sich im Fahrzeugheck über einer Heckgarage, beidseitig über eine breite Klappe erreichbar. Werden optional verfügbare, ausklappbare Betten geordert, können bis zu vier Personen im Knaus übernachten.

Das Fahrzeug verfügt über eine Combi-4-Dieselheizung mit Warmwasserbereiter. Optional gibt es eine elektrische Fußbodenheizung und die auch elektrisch betreibbare Combi-6-E-Dieselheizung.

Sun Living C 60 SP: Der Schmalste

Der Sun Living C 60 SP auf Fiat Ducato-Basis ist mit nur 212 Zentimeter Außenbreite das schmalste Mobil im ADAC Vergleich. Er bietet zwei Schlafplätze und vier eingetragene Sitzplätze. Für einen Sitzplatz sind Isofixhalter verfügbar. Das Doppelbett mit 200 Zentimeter Länge befindet sich im Fahrzeugheck über einer Heckgarage, die beidseitig über eine breite Tür zu erreichen ist.

Das Fahrzeug verfügt über eine Combi-4-Gasheizung mit Warmwasserbereiter. Optional sind für den Winter ein isolierter und beheizter Grauwassertank, eine elektrische Fußbodentemperierung und eine Combi-6-E-Gasheizung erhältlich.

Tipps und Infos rund ums Fahrzeug. Kostenlos vom ADAC

Sunlight V 60 Adventure: für bis zu 3 Erwachsene

Der Sunlight V 60 Adventure auf Citroën-Jumper-Basis bietet bei nur 214 Zentimeter Außenbreite zwei bis drei Schlafplätze und vier eingetragene Sitzplätze. Isofixhalter sind an zwei Sitzplätzen serienmäßig verbaut. Das Doppelbett mit 194 Zentimeter Länge befindet sich im Fahrzeugheck über einer Heckgarage, die beidseitig über eine Tür/Klappe verfügt.

Die Nasszelle ist mit Waschbecken und drehbarer Kassettentoilette ausgestattet. Mit einer zur Seite klappbaren Wand wird aus dem Badezimmer eine Dusche, Spiegel und Schrank sind dann vor Spritzern geschützt.

Das Fahrzeug verfügt über eine Combi-4-Gasheizung mit Warmwasserbereiter. Optional sind für den Winter eine elektrische Fußbodenheizung und eine Combi-6-E-Gasheizung verfügbar.

Teilweise Abstriche bei der Sicherheit

Leider gibt es immer noch Modelle, für die Isofix nicht oder nur optional angeboten wird. Zwar kann man Säuglinge oder Kleinkinder im Kindersitz auch ohne Isofix sichern, doch gefährden Bedienungsfehler die Sicherheit. Nicht ohne Grund sind Isofixanker in Pkw schon seit langer Zeit vorgeschrieben.

Einen Bogen machen die Wohnmobile auch um die Ausrüstungsvorschrift von vielen Sicherheitsassistenzsystemen, die seit 7. Juli 2024 für alle Neufahrzeuge gilt. Für Wohnmobile gilt sie erst ab Juli 2026, es sei denn, sie wurden nach Juli 2022 typgenehmigt. Für die Camper sind diese Sicherheitsassistenten inzwischen verfügbar, sie müssen aber in der Regel hinzugeordert werden – und das sollten sie auch. Sicherheitsassistenten helfen, Unfälle zu vermeiden, besonders wenn die Verkehrssituation unübersichtlich ist oder der Fahrende abgelenkt, zum Beispiel bei der Suche nach der Einfahrt zum Campingplatz.

Vorteile teilintegrierter Wohnmobile gegenüber Campervans

Der Laderaum des Campers Dethleffs Globetrail
Blick in den Innenraum eines Campervans: Hier ist beim Dethleffs Globtrail gerade das Bad in den Durchgang erweitert© ADAC

Campervans, bei denen es sich um ausgebaute Serien-Transporter handelt, gehören zu den bestverkauften Wohnmobilen in Deutschland. Allerdings erfordert ihre Karosserieform einige Zugeständnisse: Sie verfügt über Schiebe- und Hecktüren, die beim Öffnen den Blick auf das Innere des Fahrzeugs freigeben und Kälte, Regen oder Wind hereinlassen, einen recht schmalen Innenraum und nach oben schräg zulaufende Seitenwände. Hängeschränke, falls vorhanden, sind häufig klein und Durchgänge eng, der Stauraum ist insgesamt begrenzt. Oft erweitert man die Nasszelle mittels Lamellenschiebewänden in den Wohnraum hinein.

Das Fahrgestell des Fiat Ducato Transporter
Das Fahrgestell eines Fiat Ducato, noch ohne Wohnkabine© Stellantis

Schmale teilintegrierte Wohnmobile sind eine gute Alternative zu Campervans, weil sie bei fast gleichen Außenabmessungen innen mehr Platz bieten und sich ähnlich gut im Straßenverkehr bewegen lassen. Sie haben Front und Fahrerkabine eines Serientransporters, an die ein für Camper meist speziell niedriger Fahrzeugrahmen mit Hinterachse angefügt ist, auf dem sich die Wohnkabine befindet. Diese ähnelt der eines Wohnwagens. Sie ist mit einem flachen Alkoven mit der Fahrerkabine verbunden. Gerade Böden, Wände und Decken vereinfachen den Innenausbau und sorgen für mehr Platz in allen Bereichen.

Teilintegrierte Wohnmobile haben im Gegensatz zu Campervans auch keine Blechverstrebungen im Inneren, was ebenfalls zu mehr Platz führt. Außerdem ist ihr Heck vollständig geschlossen. Unter dem dort recht hoch eingebauten Bett befindet sich die sogenannte Heckgarage, die separat durch eine halbhohe Tür an der Fahrzeugseite zugänglich ist, bei manchen Modellen sogar beidseitig, und für viel Stauraum sorgt.

Sie haben die gleiche campertaugliche Innenausstattung wie Campervans (Sitzbank mit Tisch, Küche mit Gasherd, Spüle, Kühlschrank, Nasszelle mit Waschbecken, Kassettentoilette und Dusche mit Frischwasserver-/Grauwasserentsorgung, Heizung, Warmwasserboiler, elektrische Energieversorgung mit 12 Volt, Innenraumbeleuchtung, USB-Steckdosen sowie 230-Volt-Steckdosen im Fahrzeug, die Spannung liefern, wenn es an eine externe Stromversorgung angeschlossen ist), und auch gewichts- und preistechnisch unterscheiden sie sich nicht (siehe Datentabelle).

Recherche und fachliche Beratung: Burkhard Böttcher, Technik Zentrum Landsberg

ADAC Logo
Tina Nachtmann
Redaktion
Kontakt

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?