Sonnenbrand – was dagegen helfen kann

Sommer, Sonne, Sonnenbrand – dabei lässt sich ihm mit einfachen Maßnahmen vorbeugen © iStock.com/Aleksandar Jankovic

Sonnenbrand ist ein häufiger Hautschaden. Was hilft, wenn Sie zu lang in der Sonne waren und wie Sie sich sicher schützen können.

  • Sonnenbrand ist häufig, lässt sich jedoch einfach verhindern

  • Kühlen und Feuchtigkeit lindern akute Beschwerden

  • Häufiger Sonnenbrand erhöht das Hautkrebsrisiko

Rötung, Schmerzen, Juckreiz – die unangenehmen Symptome eines Sonnenbrands (Dermatitis solaris) kennt fast jeder. Allerdings bemerkt man sie erst, wenn es bereits zu einem Hautschaden gekommen ist. Mit dem richtigen Verhalten, schützender Kleidung und einem passenden Sonnenschutzmittel lässt sich der Sonnenbrand jedoch in vielen Fällen verhindern – was insbesondere bei Kindern wichtig ist.

Was hilft am besten bei Sonnenbrand?

Bei Sonnenbrand gibt es ein paar Maßnahmen, die Linderung verschaffen können. An erster Stelle gilt es, die Haut vor weiterer Sonneneinstrahlung zu schützen, indem man sich an einen schattigen Ort begibt. Des Weiteren können folgende Tipps die Sonnenbrand-Symptome kurzfristig lindern:

  • Weitere Sonneneinstrahlung meiden: Suchen Sie einen schattigen Ort auf und bedecken Sie die gereizte Haut mit Kleidung

  • Kühlen: Feuchte Umschläge können schmerzstillend wirken und die überhitzte Haut beruhigen. Verwenden Sie zum Kühlen kein Eis oder Kühlpacks.

  • Antiallergische Gele: Der Juckreiz und das Brennen bei Sonnenbrand lassen sich in manchen Fällen mit rezeptfreien antiallergischen Gelen in den Griff bekommen.

  • Schmerzen lindern: Bei Schmerzen können entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen Abhilfe schaffen.

  • Kortison: Ist der Sonnenbrand stärker, kann mitunter eine niedrig dosierte, rezeptfreie Kortisoncreme angewendet werden.

  • Zink: Da der Körper durch die Hautentzündung mehr Zink benötigt, ist eine zusätzliche Zinkversorgung über die Ernährung oder in Form von Tabletten ratsam.

Hautpflege bei Sonnenbrand

Da die Haut durch den Sonnenbrand mehr Flüssigkeit braucht, sind vor allem am Anfang wasserhaltige Hautpflegemittel ratsam. Dies sind in der Regel Gels oder Lotionen, die zum Beispiel Urea (Harnstoff), Aloe vera oder Dexpanthenol enthalten.

Von fetthaltigen Cremes wie Zinksalbe oder Fettsalben wie Vaseline ist bei Sonnenbrand abzuraten. Da diese Salben die Haut "abdichten", können sie deren Wärmeabgabe beeinträchtigen und damit die sonnenbedingte Entzündung verstärken.

Quark, Joghurt und andere Hausmittel

Manche wenden als Hausmittel gegen einen leichten Sonnenbrand Umschläge mit Quark oder Joghurt an. Diese kühlen die heißen und roten Körperpartien, gleichzeitig sollten sie jedoch nicht zu lange auf der Haut verbleiben. Trocknet der Quark oder Joghurt an, belastet die Reibung beim Entfernen die ohnehin geschädigte Haut zusätzlich.

Wie schnell bekommt man Sonnenbrand?

Wie schnell man einen Sonnenbrand bekommt, hängt vom individuellen Hauttyp und der Sonnenintensität ab. Bei empfindlichen Menschen und ohne Sonnenschutz kann ein Sonnenbrand schon nach wenigen Minuten entstehen. Grundsätzlich gilt: Je heller die Haut, desto kürzer ist die Eigenschutzzeit der Haut. Das ist die Zeit, die man bei nicht vorgebräunter Haut pro Tag maximal in der Sonne verbringen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.

Welchen Hauttyp habe ich?

Welchen Hauttyp man hat und wie lang die Eigenschutzzeit der Haut ist, lässt sich anhand der Hautfarbe, der Haarfarbe und der Augenfarbe abschätzen.

HauttypEigenschaftenEigenschutzzeit (ungefähre Angaben)

Hauttyp I

  • sehr helle Haut
  • helle Augen
  • rotblondes Haar
  • häufig Sommersprossen
  • Haut bräunt nicht

bis zu 10 Minuten

Hauttyp II

  • helle Haut
  • blaue, grüne, graue oder hellbraune Augen
  • blonde bis braune Haare
  • häufig Sommersprossen
  • Haut bräunt kaum

bis zu 25 Minuten

Hauttyp III

  • helle bis hellbraune Haut
  • graue oder braune Augen
  • dunkelblonde bis braune Haare
  • Haut bräunt gut

bis zu 40 Minuten

Hauttyp IV

  • hellbraune Haut
  • braune bis dunkelbraune Augen
  • dunkelbraunes Haar
  • Haut bräunt schnell und stark

40 bis 60 Minuten

Hauttyp V

  • dunkelbraune Haut
  • dunkelbraune Augen
  • dunkelbraunes bis schwarzes Haar
  • keine weitere Bräunung in der Sonne

über 60 Minuten

Hauttyp IV

  • dunkelbraune bis schwarze Haut
  • dunkelbraune Augen
  • schwarzes Haar
  • keine weitere Bräunung in der Sonne

über 60 Minuten

Wann klingen die Symptome wieder ab?

Über Nacht ist ein Sonnenbrand meist nicht weg. Er zeigt sich meist etwa drei bis fünf Stunden nach dem Sonnenbad und erreicht seinen Höhepunkt nach circa zwölf bis 24 Stunden. Nach etwa 48 Stunden klingen die Beschwerden nach und nach wieder ab. Oft beginnt sich die Haut im Anschluss zu schälen. Die Dauer eines Sonnenbrands kann von Mensch zu Mensch variieren.

Schweregrade eines Sonnenbrands

Der durch UV-Strahlen verursachte Sonnenbrand ist aus medizinischer Sicht ein akuter Hautschaden, der einer Verbrennung entspricht. Es gibt verschiedene Schweregrade des Sonnenbrands, die sich anhand der Symptome unterscheiden lassen.

SchweregradSonnenbrand-Symptome

1. Grad

  • Schmerzen
  • Rötung, Schwellung, Juckreiz
  • Trockener, aber oberflächlicher Hautschaden

2. Grad 2a

  • Starke Schmerzen
  • Blasenbildung
  • Feuchter und tieferer Hautschaden (rosige Wunde)
  • Haarwurzeln und Schweißdrüsen sind intakt

2. Grad 2b

  • Mäßige Schmerzen
  • Blasenbildung mit sich ablösenden Hautfetzen
  • Feuchter und tiefer Hautschaden (weißliche Wunde)
  • Haarwurzeln und Schweißdrüsen teils nicht intakt

3. Grad

  • Keine Schmerzen
  • Trockener, sehr tiefer Hautschaden (weiße, lederartige Wunde)
  • Keine Haare mehr

Wie gefährlich ist ein Sonnenbrand?

Wer in seinem Leben häufig und auch schon in der Kindheit einen Sonnenbrand hatte, hat ein höheres Risiko für maligne, also bösartige Melanome (schwarzer Hautkrebs) und das Plattenepithelkarzinom. Letzteres zählt zum weißen oder hellen Hautkrebs. Dieser entsteht häufig an Hautstellen, die dauerhaft der Sonne ausgesetzt sind, wie Kopf oder Hals, seltener an Händen, Unterarmen oder Beinen.

Neben dem Sonnenbrand zählt die Sonnenallergie zu den häufigsten sonnenbedingten Erkrankungen. Im Gegensatz zum Sonnenbrand geht der akute Hautschaden bei einer Allergie aber nicht mit Langzeitfolgen einher Menschen mit Sonnenallergie haben daher kein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.

Wann sollte man mit Sonnenbrand zum Arzt?

In den meisten Fällen kommt es zu einem leichten Sonnenbrand (Grad 1). Hier ist in der Regel kein ärztlicher Rat notwendig, außer wenn Fieber oder Kreislaufbeschwerden hinzukommen. Ab Grad 2 liegt ein schwerer Sonnenbrand vor, der grundsätzlich ärztlich abgeklärt werden sollte.

Sonnenbrand bei Kindern und Säuglingen

Betrifft der Sonnenbrand Kinder und insbesondere Säuglinge, ist es wichtig, früher ärztlichen Rat einzuholen als bei erwachsenen Personen. Bei Säuglingen unter einem Jahr ist selbst bei einem leichten Sonnenbrand 1. Grades umgehend eine Ärztin oder ein Arzt hinzuzuziehen. Kinder in diesem Alter sollten möglichst wenig der Sonne ausgesetzt werden.

Kommt es zu einem Sonnenbrand mit Fieber, Kreislaufproblemen oder allgemeinem Unwohlsein, wenden Sie sich sofort an eine kinderärztliche Praxis oder Klinik. Da bei Kindern und Säuglingen die Regulation der Körpertemperatur sowie der Wärmehaushalt noch nicht so widerstandsfähig sind wie bei Erwachsenen, kommt es bei Aufenthalten in der Sonne zudem leichter zu sonnenbedingten Erkrankungen wie dem Sonnenstich oder dem lebensbedrohlichen Hitzschlag.

Vokabular im Ausland

DeutschSonnenbrand

Englisch

sunburn

Französisch

coup de soleil

Spanisch

quemaduras solares

Italienisch

scottatura solare

Griechisch

ηλιακό έγκαυμα (ausgesprochen: iliakó énkavma)

Türkisch

güneş yanığı

Was verschlimmert einen Sonnenbrand?

Mit Sonnenbrand sollte man sich nicht mehr in der Sonne aufhalten. So können Sie verhindern, dass sich aus einem leichten Sonnenbrand 1. Grades ein stärkerer entwickelt. Außerdem können folgende Maßnahmen helfen, eine Verschlechterung zu verhindern:

  • Sonnenschutz: Achten Sie auch im Schatten weiterhin auf einen ausreichenden Sonnenschutz.

  • Hautpflege: Vermeiden Sie bei Sonnenbrand fettige Cremes. Diese können zu einem Wärmestau der Haut führen und die Entzündungsreaktion der Haut zusätzlich steigern.

  • Kleidung: Bedecken Sie die betroffene Haut mit der Kleidung. Achten Sie auf weiche Materialien, die nicht scheuern und die schmerzende und gereizte Haut zusätzlich belasten. Bei Sonnenbrand im Gesicht oder am Kopf ist es wichtig, sich mit einem Hut oder einer Cap zu schützen.

  • Blasen nicht öffnen: Bei einem starken Sonnenbrand ab Grad 2 ist es wichtig, nicht an den Blasen zu drücken oder sie gar aufzustechen. Die Wunden können sich infizieren, wodurch sich die Wundheilung verschlechtert. .

Einem Sonnenbrand vorbeugen

Es gibt einige Maßnahmen, die vor einem Sonnenbrand schützen können.

  • Sonneneinstrahlung verringern: Meiden Sie das Sonnen in der Mittagszeit (zwischen elf Uhr vormittags und drei Uhr nachmittags). Beachten Sie, dass UV-Strahlen auch durch Wolken dringen und normale Glasscheiben keinen Schutz bieten.

  • Schatten: Halten Sie sich bei stärkerer Sonneneinstrahlung bevorzugt im Schatten auf.

  • Hautschutz durch Kleidung: Die richtige Kleidung und Kopfbedeckung schützen besser als Sonnenschutzmittel. Aber Achtung: Je dünner und heller der Stoff, umso geringer der Schutz. Nutzen Sie insbesondere für Kinder UV-Schutzkleidung.

  • Sonnencreme: Sie für den Badeurlaub eine wasserfeste Sonnencreme mit einem für Ihren Hauttyp geeigneten Lichtschutzfaktor. Cremen Sie sich täglich und insbesondere nach dem Baden regelmäßig ein, solange Sie sich in der Sonne aufhalten.

  • Hauttyp herausfinden: Für eine grobe Einschätzung bietet das Bundesamt für Strahlenschutz einen Hauttyptest an. Um sicher zu sein, können Sie Ihren Hauttyp in einer hautärztlichen Praxis bestimmen lassen.

Vorbeugung bei Kindern

Im Kleinkindalter ist der richtige Sonnenschutz elementar. Da die Haut noch sehr dünn ist, ist es wichtig, auf Dauer und Tageszeit des Sonnenbadens zu achten. Fachleute empfehlen für Kinder im Vorschulalter schattige Plätze.

Bei Kindern kommt es ohne Sonnenschutz schon nach fünf Minuten (Eigenschutzzeit der Haut) zu Sonnenbrand. Mit Kinder-Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30 ist die empfindliche Kinderhaut etwas länger geschützt. Jedoch raten Kinderärztinnen und -ärzte dazu, diese Zeit trotzdem zu begrenzen – um 50 bis 75 Prozent.

Bei einer Eigenschutzzeit von fünf Minuten sind dies bei einer Sonnencreme mit LSF 30 (5x30) 150 Minuten und nach ärztlicher Empfehlung also 37,5 bis maximal 75 Minuten in der Sonne. Ein höherer LSF (>30) steigert die Schutzwirkung dabei nur wenig, wichtiger ist es, Kinder sorgfältig und regelmäßig einzucremen.

Umfrage zum Thema Sonnenschutz

Etwa ein Drittel der insgesamt 1005 befragten Erwachsenen in Deutschland verwendet im Frühjahr und Sommer kein Sonnenschutzmittel (Quelle: AOK: Prävention und Früherkennung von Hautkrebs: Wo steht Deutschland? 04/2022)

Wenn Sie kleine Kinder haben, ist es besonders wichtig, auf die genannten Sonnenschutzmaßnahmen zu achten. Nehmen Sie selbst bestimmte Medikamente ein, die einen Einfluss auf die Lichtempfindlichkeit haben, sprechen Sie dieses Thema bei Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hautarzt vor einem geplanten Urlaub in warmen Ländern an. Zudem ist es ratsam, Ihre Haut mit der richtigen Pflege gesund zu erhalten, da dies die vorbeugenden Maßnahmen zusätzlich unterstützt.

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.