Sonnenallergie ist ein juckender Hautausschlag, der vor allem bei den ersten Sonnenbädern des Jahres auftritt. Mit vorbeugenden Maßnahmen lässt sie sich oftmals gut in den Griff bekommen. Mit den richtigen Vorkehrungen ist ein Aufenthalt in der Sonne trotzdem möglich Sonnenallergie ist oft keine echte Allergie Wird die Sonne gemieden, bildet sich die Sonnenallergie in kurzer Zeit zurück Ob beim ersten Badeurlaub des Jahres, einer langen Autofahrt in Richtung Süden oder der Frühlingswanderung im Sonnenschein – bei Menschen mit Sonnenallergie zeigen sich zu diesen Gelegenheiten schnell sonnenbedingte Hautausschläge, die jucken und unangenehm sind. Besonders häufig sind junge Frauen betroffen, manchmal zeigt sich eine Sonnenallergie jedoch schon bei Babys, Kleinkindern und Kindern. Weitere Risikofaktoren für eine Sonnenallergie sind zudem ein heller Hauttyp sowie die Einnahme bestimmter Medikamente, die dazu führen können, dass man sensibler auf Sonnenstrahlen reagiert. Was hilft schnell bei Sonnenallergie? Kommt es zu einer Sonnenallergie, gibt es einige Maßnahmen beziehungsweise Hausmittel, die die Symptome lindern können. Die erste: Sonne meiden. Daneben kann es helfen, die betroffenen Hautbereiche zu kühlen und mit Feuchtigkeit zu versorgen. Legen Sie dazu beispielsweise einen kühlen, feuchten Waschlappen auf die betroffenen Hautbereiche oder besprühen Sie sie mit einem Wasserzerstäuber mit kühlem Wasser. Durch das Auftragen von Aloe-vera-Creme oder -Gel lassen sich die betroffenen Hautbereiche in einigen Fällen beruhigen. Aloe vera werden entzündungshemmende und wundheilende Wirkungen zugeschrieben. Bei akutem Juckreiz können rezeptfreie Allergie-Tabletten (Antihistaminika) oder Cortison-Salben Linderung verschaffen. Lassen Sie sich dazu am besten vorab in Ihrer hausärztlichen Praxis oder in einer Apotheke beraten, um mögliche Gegenanzeigen oder Risiken auszuschließen. Was kann man vorbeugend tun? Viele Menschen fragen sich, was passiert, wenn man sich trotz Allergie in die Sonne begibt. Um gar nicht erst an den unangenehmen Hautreaktionen zu erkranken und den Urlaub am Meer, die Wanderung oder die Cabriofahrt unbeschwert genießen zu können, empfehlen sich folgende Maßnahmen zum Vorbeugen: Tragen Sie bevor Sie in die Sonne gehen und danach regelmäßig Sonnencreme mit einem Lichtschutzfaktor von mindestens 30 und einem UV-A- und UV-B-Filter auf, idealerweise auch unter der Kleidung. Meiden Sie die starke Mittagssonne und suchen Sie eher schattige Orte auf. Tragen Sie, wenn möglich, lange Kleidung und eine Kopfbedeckung. Da UV-Strahlen auch durch dünnen Stoff dringen, bietet sich manchmal auch UV-Schutzkleidung an. Insbesondere für Kinder sind diese vorbeugenden Schutzmaßnahmen immer empfehlenswert, auch wenn keine Sonnenallergie vorliegt. Um Ihre Augen zu schützen, ist bei starker Sonnenstrahlung auch immer das Tragen einer Sonnenbrille mit UV-Schutz ratsam. Symptome einer Sonnenallergie Die häufig stark juckende Sonnenallergie tritt in der Regel nach nur wenigen Stunden in der Sonne auf, bei manchen Menschen aber auch erst nach ein paar Tagen. Typischerweise kommt es jedes Jahr nach dem ersten Sonnenbaden auf ungebräunter Haut zu Sonnenallergie-Beschwerden. In der Regel zeigen sich diese an bestimmten Körperbereichen: Hals Unterarme Handrücken Auch das Gesicht kann betroffen sein. Oft passiert das aber nicht, weil es das ganze Jahr über der Sonnenstrahlung ausgesetzt ist. Die Symptome der Sonnenallergie können von Person zu Person sehr unterschiedlich sein. Die polymorphe ("vielgestaltige") Lichtdermatose kann fleck- oder knötchenförmig sein und tritt mitunter mit Bläschen oder Quaddeln auf. Zudem gibt es Mischformen dieser Sonnenallergie-Symptome. Hitzepickel sind in der Regel kein Anzeichen einer Sonnenallergie. Sie entstehen durch verstopfte Schweißdrüsen und nicht als Reaktion auf UV-Strahlen. Sonnenallergie – keine echte Allergie Umgangssprachlich fällt der Begriff "Sonnenallergie" häufig bei jeglicher Art von Hautreaktion auf Sonnenstrahlung. In der Medizin wird jedoch zwischen diversen Hauterkrankungen unterschieden, die durch Sonnenkontakt entstehen. Dazu zählen zum Beispiel: Polymorphe Lichtdermatose (häufig, "Sonnenallergie") Lichturtikaria (seltene Form der Nesselsucht) Phototoxische Dermatitis Photoallergische Dermatitis Und auch die Auslöser unterscheiden sich. Häufig spielen dabei nicht nur die für die Haut schädlichen UV-Strahlen eine Rolle, sondern auch Inhaltsstoffe aus Kosmetikprodukten oder Medikamenten, die unter Sonneneinstrahlung eine Hautreaktion hervorrufen. Eine phototoxische Dermatitis kann zum Beispiel durch die Einnahme von bestimmten Herzmedikamenten (z. B. Amiodaron, Furosemid), Antibiotika (z. B. Ciprofloxacin) sowie Johanniskraut entstehen, da die Inhaltsstoffe die Lichtempfindlichkeit erhöhen. Bis auf die seltene photoallergische Dermatitis rufen die sonnenbedingten Hauterkrankungen im medizinischen Sinne jedoch keine echte allergische Reaktion hervor – also keine überschießende Immunantwort. Vielmehr sind die Symptome der diversen Hauterkrankungen eine Reaktion auf bestimmte UV-Strahlen des Lichts sowie deren Intensität und Kontaktdauer. Dies kann den Schutzmechanismus der Haut überlasten und dann in entzündliche Reaktionen münden. Manchmal reagiert die Haut zudem sensibler auf das Sonnenlicht. Chemische oder natürliche Stoffe (Medikamente, Kosmetika oder Pflanzen) können die Lichtempfindlichkeit erhöhen. Im Fall der polymorphen Lichtdermatose, der häufigsten Form der Sonnenallergie, reagieren Betroffene empfindlich auf die in tiefe Hautschichten eindringende UV-A-Strahlung. Während UV-B- und UV-C-Strahlen von der Ozonschicht aufgenommen werden (UV-B: 90 Prozent, UV-C: vollständig), treffen UV-A-Strahlen ungehindert auf die Erdoberfläche. Daher bietet beispielsweise Fensterglas auch keinen Schutz vor UV-A-Strahlung. Fehlt ein Vitamin bei Sonnenallergie? Manche Hautärztinnen und Hautärzte empfehlen, zur Vorbeugung einer Sonnenallergie genügend Betakarotin zu sich zu nehmen. Dieses Provitamin gibt es rezeptfrei in der Apotheke oder in Drogeriemärkten. Im Allgemeinen wird ein Vitaminmangel in der Medizin jedoch nicht als Ursache einer Sonnenallergie angesehen. Zudem raten manche Fachleute dazu, ein bis zwei Wochen vor dem Sommerurlaub die Kalziumspeicher aufzufüllen. Ideal sind 500 bis 1500 Milligramm Kalzium pro Tag. Das geht auch durch das vermehrte Essen oder Trinken von Milchprodukten. Wie gefährlich ist eine Sonnenallergie? In der Regel heilt eine Sonnenallergie wie die häufige polymorphe Lichtdermatose innerhalb einer Woche ab – vorausgesetzt, man setzt sich nicht mehr der Sonnenstrahlung aus. In der Regel sind Komplikationen selten. Die polymorphe Lichtdermatose erhöht außerdem nicht das Hautkrebs-Risiko. Da man selbst jedoch oft nicht weiß, welche Form der Sonnenallergie vorliegt, gibt es Fälle, in denen Sie ärztlichen Rat einholen sollten. Das gilt zum Beispiel, wenn die Sonnenallergie Bereiche des Gesichts betrifft und nicht rückläufig ist Blutergüsse an Hautstellen auftreten, die Sonnenstrahlen ausgesetzt waren der Juckreiz auch mit rezeptfreien Mitteln aus der Apotheke nicht zurückgeht der Hautausschlag an Körperstellen auftritt, die während des Sonnenaufenthalts mit Kleidung bedeckt waren Wie wird eine Sonnenallergie behandelt? Ist eine ärztliche Behandlung notwendig, kommen verschreibungspflichtige entzündungshemmende Cortison-Salben sowie gegebenenfalls bestimmte antiallergische Medikamente (Antihistaminika), oft in Salbenform zum Einsatz. Wichtiger Baustein der Sonnenallergie-Behandlung in der ärztlichen Praxis sind die generellen vorbeugenden Maßnahmen, allen voran die Vermeidung von Sonnenkontakt. Zudem ist es zum Vorbeugen der Sonnenallergie möglich, mit wiederholten UV-Bestrahlungen die Haut an das Sonnenlicht zu gewöhnen. Dies geschieht jedoch unter ärztlicher Kontrolle und ist nicht mit einem Vorbräunen auf der Sonnenbank vergleichbar, da dort häufig nur UV-A-Strahlen eingesetzt werden. Diese führen zwar meist zu einer braunen Haut, sorgen jedoch nicht für eine Hautverdickung, die für den Sonnenschutz ausschlaggebend ist. Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.