Petermännchen in Nord- und Ostsee: So schützen sich Badegäste

Ein Petermännchen auf dem Meeresgrund
Das Petermännchen ist hochgiftig und unter anderem in der Nord- und westlichen Ostsee verbreitet© dpa/Andrey Nekrasov

Das Petermännchen, ein Fisch mit gefährlichen Giftstacheln, kommt unter anderem in der Nord- und Ostsee vor. Eine Begegnung kann sehr schmerzhaft werden. So können sich Strandurlauber schützen.

  • Bis zu 40 Stiche pro Jahr an deutschen Küsten

  • Stiche können im Extremfall lebensbedrohlich sein

  • Experten-Tipp: Badeschuhe tragen

Das Petermännchen gehört zu den gefährlichsten Gifttieren Europas, wegen seines starken Giftes wird es auch "Kreuzotter des Meeres" genannt. Gerade jetzt in der Hauptreisezeit besteht die Gefahr, mit einem in Kontakt zu kommen.

Petermännchen in der Nord- und Ostsee

Die gefährlichen und bis zu 50 Zentimeter langen Petermännchen leben in der Nordsee, der westlichen Ostsee, entlang der Atlantikküste, im Schwarzen Meer und im Mittelmeer. Im Frühjahr und Sommer vergraben sie sich tagsüber im lockeren Sand und Schlamm, wobei meist nur noch die nach oben gerichteten Augen hervorschauen. Die Giftfische sind nicht leicht zu erkennen, weil sie in der Färbung oft dem Boden angepasst sind. Und sie lauern genau dort, wo viele Urlauber baden oder barfuß durchs Wasser waten.

Petermännchen-Stich – ein medizinischer Notfall

Ein Petermännchen schwimmt im Meer
Die Stacheln an Rückenflosse und Kiemen enthalten Gift. Freigesetzt wird das Gift, sobald sich der Stachel durch die Haut bohrt© dpa/Reinhard Dirscherl

An den deutschen Küsten werden jährlich 30 bis 40 Menschen von Petermännchen gestochen. Petermännchen haben an der vorderen Rückenflosse mit Giftdrüsen versehene Stachel sowie einen giftigen Dorn am Kiemendeckel. Wird man gestochen, dringt das Nervengift rasch in die Haut ein und verursacht innerhalb weniger Sekunden extreme, stechende Schmerzen, Schwellungen, Blasen und Rötungen, die sich im ganzen Körper ausbreiten können.

In seltenen Fällen treten Kreislaufprobleme, Taubheitsgefühle oder Fieber auf. Lebensgefahr besteht in der Regel nicht, dennoch gilt ein Stich als medizinischer Notfall: Ohne Behandlung können Schmerzen und Schwellungen Wochen oder sogar Monate andauern.

Schutz gegen Stiche: Badeschuhe tragen

Wer eine schmerzhafte Begegnung vermeiden will, sollte unbedingt Badeschuhe mit fester Sohle tragen und beim Angeln oder Fischen Schutzhandschuhe tragen. Beim Tauchen oder Schnorcheln gilt es einen ausreichenden Abstand zum sandigen Untergrund einzuhalten, da das Petermännchen, wenn es sich bedroht fühlt, auch angreift und sticht.

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Richtig reagieren nach einem Stich

Nach einem Stich muss der Stachel sofort entfernt werden. Als Erste-Hilfe-Maßnahme wird die Einstichstelle desinfiziert und auf mehr als 50 Grad erhitzt, etwa mit einem Fön oder einem elektrischen Anti-Mücken-Stick. Dadurch werden die Giftmoleküle zerstört. Auch ein Bad des betroffenen Körperteils in heißem Wasser kann helfen.

Anschließend sollte die Einstichstelle stark gekühlt werden, mit sehr kaltem Wasser oder Eiswürfeln. In jedem Fall sollten Betroffene aber einen Arzt aufsuchen, der die Wunde untersucht und eine mögliche allergische Reaktion aufhalten kann.

Übrigens: Auch für Hunde, die im Meer toben, kann ein Petermännchen gefährlich werden. Daher im Ernstfall unbedingt sofort zum Tierarzt.

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