Euro-Einführung in Bulgarien: So würden Reisende profitieren

Euromünzen und Bulgarische Scheine
Die Eurozone hat derzeit 20 Mitglieder: Ab 2026 soll auch Bulgarien dabei sein© Shutterstock/Andrzej Rostek

Bulgarien will sich als 21. Staat der Eurozone anschließen. Die Euro-Einführung ist für den 1. Januar 2026 vorgesehen. Alle Infos für Reisende und was man beachten sollte, wenn man noch bulgarisches Bargeld besitzt.

  • Pläne der Regierung: Euro-Einführung zum 1. Januar 2026

  • Umstellungskurs: 1 Euro = 1,95583 Lewa

  • Nach Euro-Einführung: Umtausch von Lewa nur in Bulgarien möglich

Die Euro-Einführung in Bulgarien wird immer konkreter: Am Dienstag, 25. Februar, hat die Regierung bei der Europäischen Zentralbank (EZB) einen außerordentlichen Konvergenzbericht angefordert. Dieser ist die Voraussetzung für die Einführung der Gemeinschaftswährung und muss bestätigen, dass das Land die geldpolitischen Stabilitätskriterien erfüllt. Fällt der Bericht positiv aus, wäre der Weg zur geplanten Euro-Einführung am 1. Januar 2026 frei.

Bulgarien: Der Wechselkurs Euro – Lewa

Die bulgarische Währung Lew ist bereits seit Langem fest an die europäische Gemeinschaftswährung gekoppelt: 1 Euro entspricht 1,95583 Lewa. Dieser Umstellungskurs würde auch der Euro-Einführung zugrunde gelegt.

Das Wechselverhältnis geht bereits auf die 90er-Jahre zurück, als die bulgarische Regierung die Landeswährung im Verhältnis 1:1 an die damals noch gültige D-Mark gebunden hatte.

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Erleichterungen im Reiseverkehr

Die Euro-Einführung in Bulgarien würde den Reiseverkehr erheblich erleichtern. Wer in den Balkanstaat fährt, müsste sich keine Landeswährung mehr besorgen und – auch bei Online-Zahlungen – keine Wechselkursverluste in Kauf nehmen. In den letzten Jahren gab es vereinzelt Berichte, dass Wechselstuben Urlauberinnen und Urlauber durch überhöhte Gebühren abzockten.

Ein weiterer Vorteil: Vergleiche mit den Preisen zu Hause wären wesentlich einfacher.

Lewa-Tausch nach Euro-Einführung nur noch in Bulgarien

Wie in anderen Ländern, die den Euro eingeführt haben, dürfte es auch in Bulgarien eine in der Regel zweimonatige Übergangsfrist geben, in der im Zahlungsverkehr beide Währungen parallel verwendet werden können. Danach wäre vor Ort nur noch der Euro gültig.

Wichtig: Wer noch bulgarische Lewa zu Hause hat und in diesem Jahr keine Bulgarien-Reise plant, sollte sie rechtzeitig in Euro tauschen. Im Falle einer Währungsumstellung würden deutsche Geschäftsbanken Lewa nur noch bis zum Jahresende wechseln. Danach wäre dies nur noch in Bulgarien möglich.

Die Staaten der Eurozone

Mit Bulgarien hätte die Eurozone 21 offizielle Mitgliedsstaaten. Darüber hinaus ist die Gemeinschaftswährung in den Kleinstaaten Andorra, Monaco, San Marino und Vatikan gesetzliches Zahlungsmittel. Die Balkanländer Montenegro und Kosovo haben den Euro einseitig und ohne Zustimmung der EU übernommen.

Der bislang letzte Staat, der den Euro eingeführt hat, war am 1. Januar 2023 Kroatien. Restbestände an Kroatischen Kuna können nur noch bei der kroatischen Zentralbank getauscht werden.

Eurozone: Weitere Beitritte?

Weitere Beitritte zur Eurozone sind – zumindest kurzfristig – eher unwahrscheinlich. Grundsätzlich will zwar auch Rumänien die Gemeinschaftswährung einführen, hier sind die Pläne aber noch vage. Laut Aussage der rumänischen Regierung soll dies frühestens 2029 der Fall sein.

Prinzipiell steht der Euro allen EU-Staaten offen. Tschechien, Polen und Ungarn haben die Euro-Einführung allerdings auf unbestimmte Zeit verschoben, in Dänemark und Schweden hat sich die Bevölkerung in Referenden gegen die Gemeinschaftswährung ausgesprochen.

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