Österreich verschärft Strafen für Raser drastisch

Raser können in Österreich künftig ihr Fahrzeug verlieren
Raser können in Österreich künftig ihr Fahrzeug verlieren© Imago Images/imagebroker

Raser in Österreich müssen mit harten Strafen und hohen Bußgeldern rechnen. Bei extremen Verstößen gegen Tempolimits kann voraussichtlich schon 2023 auch das Fahrzeug beschlagnahmt werden.

  • Bußgelder bis zu 5000 Euro

  • Ab 2023 könnten Raser in Extremfällen ihr Auto verlieren

  • Teilnehmer von illegalen Autorennen werden besonders hart bestraft

Weil sich offenbar zu viele Autofahrer von den bisherigen Strafen nicht abschrecken ließen, hat Österreich bereits im Jahr 2021 die Maßnahmen gegen extremes Rasen verschärft. Zu spüren bekommen die Verschärfungen nicht nur notorische Schnellfahrer, sondern auch Teilnehmer von illegalen Autorennen. Auch ausländische Autourlauber, die zu sehr gegen Tempolimits verstoßen, sind von den höheren Bußgeldern nicht ausgenommen.

Neu ab 2023: Raser können ihr Fahrzeug verlieren

Eine weitere Verschärfung tritt voraussichtlich im Lauf des Jahres 2023 in Kraft: In besonders gefährlichen Fällen könnten die Fahrzeuge beschlagnahmt werden, etwa bei einer sehr hohen Geschwindigkeitsüberschreitung von 60 km/h innerorts oder 70 km/h außerorts. Ebenso bei mehrfach wiederholtem Rasen, Fahren nach Abnahme des Führerscheins wegen Rasens oder auch Rasen ohne Führerschein. Eine entsprechende Gesetzesnovelle ist gerade in Vorbereitung.

Von dieser Maßnahme dürften auch ausländische Autofahrer und damit auch Deutsche betroffen sein.

Österreich: Bußgeld mehr als verdoppelt

Wer 30 Stundenkilometer zu schnell fährt, muss seit 2021 mindestens 150 statt 70 Euro zahlen. Die Strafe steigt dann mit überhöhtem Tempo immer weiter auf bis zu 5000 Euro an. Die maximale Geldbuße ist in der Regel aber nur bei sehr schweren Fällen und bei Wiederholungstätern zu befürchten. Wird ein deutscher Raser in Österreich ertappt, sollte er umgehend bezahlen. Bußgelder können europaweit vollstreckt werden.

Führerschein kann länger entzogen werden

Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen von mehr als 40 km/h innerorts und mehr als 50 km/h außerorts beträgt die Führerschein-Mindestentzugsdauer seit 2021 vier Wochen.

Wichtig: Die geplante Maßnahme zum Führerscheinentzug hat für deutsche Autofahrer in der Regel nur Auswirkungen auf die Fahrerlaubnis in Österreich.

Kein Pardon für Teilnehmer von illegalen Wettrennen

Außerdem hat Österreich den Straftatbestand "illegale Wettrennen" eingeführt: Wer an solchen Rennen teilnimmt, muss mit dem Entzug des Führerscheins von mindestens sechs Monaten rechnen. Anschließend folgen verkehrspsychologische Überprüfungen. Im Extremfall soll Rasern auch hier das Auto weggenommen werden können.

Diese Strafen drohen bei illegalen Autorennen in Deutschland

Das sagt der ADAC Partnerclub ÖAMTC

Der ÖAMTC befürwortet die Sanktionen bei schweren Verkehrsübertretungen. Allerdings dürften dabei minimale Übertretungen nicht in einen Topf mit "Rasen" geworfen werden. Hier brauche es klare Abgrenzungen, so Chefjurist Martin Hoffer gegenüber den Medien.

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Mit Material von dpa.

Katharina Dümmer
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