Teure Elektroautos: Welche Folgen die hohen Preise haben

E-Autos beim Laden
Der Umstieg vom Verbrenner zum Elektroauto wird durch hohe Preise eher gebremst© Shutterstock/Vadzim Mashkou

Hohe Preise: Neue Elektroautos sind 2023 um gut 8 Prozent teurer geworden als im Vorjahr und kosten im Durchschnitt 52.700 Euro. Die Folgen des Preisanstiegs sind absehbar.

  • Ein E-Auto kostet im Schnitt 4000 Euro mehr als noch im Jahr 2022

  • Auswahl an kleinen, günstigen Elektroautos weiter gering

  • Branchenexperte: Preissteigerung bremst Umstieg auf E-Fahrzeuge

Ein E-Auto kostet in diesem Jahr gut 4000 Euro mehr als noch 2022, was einer Verteuerung von 8,3 Prozent entspricht. Diese Zahlen hat das Center of Automotive Management (CAM) aus Bergisch Gladbach ermittelt.

E-Auto VW ID.3 kostet 10.000 Euro mehr als VW Golf

Der nach Neuzulassungen ermittelte Durchschnittspreis für einen Stromer liegt bei 52.700 Euro, Sonderausstattung und Förderungen sind dabei nicht mitgerechnet. Der Preis für einen VW ID.3 ist beispielsweise in der Basisversion von 38.060 auf 39.995 Euro gestiegen, in der teuersten Ausstattungslinie von 43.720 auf 47.595 Euro. Damit kostet er auch mit Förderprämie deutlich mehr als ein vergleichbarer VW Golf, dessen Basisversion ab 29.275 Euro zu haben ist.

Angebot an günstigen Elektroautos ist zu klein

Auch fehlt es immer noch an einer breiten Auswahl preiswerter E-Autos: Zwar stieg die Zahl der batterieelektrischen Fahrzeugmodelle auf dem deutschen Automarkt im Vergleich zum Vorjahr insgesamt um über ein Drittel auf nun 105 Modelle an (Gesamtjahr 2022: 78 Modelle). Allerdings machen davon SUVs knapp die Hälfte (48 Modelle) aus, während sich das Angebot in den preiswerteren Fahrzeugklassen Minis und Kleinwagen reduziert hat: Mittlerweile finden sich nur noch 7 Kleinwagen (2022: 8) und 5 Minis (2022: 6) in der Neuzulassungsstatistik.

Und selbst von diesem ausgedünnten Angebot sind noch weniger Modelle tatsächlich konfigurier- und bestellbar. In der Auswertung berücksichtigte Fahrzeuge wie der VW e-up!, der Smart fortwo oder der Honda-e werden zwar noch zugelassen, aber nicht mehr auf den Herstellerseiten angeboten.

Viele Elektroautos sind teure SUVs

Auch ein Blick in die Statistik beweist, dass besonders die hochwertigen und hochpreisigen Elektrofahrzeuge auf den Markt kommen: In den ersten 11 Monaten des Jahres 2023 wurden rund 470.000 vollelektrische Fahrzeuge zugelassen, was einem Marktanteil von 18 Prozent entspricht. Der Anteil der SUVs und Geländewagen daran ist allerdings mit 53 Prozent deutlich höher als bei den Benzin- und Dieselautos. Laut aktuellen ADAC Berechnungen gibt es derzeit überhaupt nur drei Elektromodelle für weniger als 30.000 Euro.

Hohe Preise bremsen Umstieg aufs Elektroauto

Für das Institut CAM steht fest, dass der steigende Preis für E-Autos den Umstieg auf die Elektromobilität bremse. "Während sich die Reichweite und Ladeleistung von Elektromodellen relativ gut entwickeln, krankt der Markthochlauf der Elektromobilität wesentlich an wettbewerbsfähigen Anschaffungspreisen im Vergleich zu Verbrennern", warnt CAM-Experte Stefan Bratzel.

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