München: Diesel-Fahrverbot wird wahrscheinlicher

Auf dem Mittleren Ring in München gilt schon länger ein Fahrverbot für Diesel mit der Abgasnorm 4/IV und älter. Eine Verschärfung für Euro-5-Dieselfahrzeuge könnte nun ebenfalls kommen, da ein vorübergehender Kompromiss scheiterte.
Update: Bundesverwaltungsgericht lehnt Beschwerde ab
Fahrverbote werden wahrscheinlicher
Stadt München wollte Abgasbelastung mit Tempo 30 senken
Diese Zufahrten sind vom Diesel-Fahrverbot ausgenommen
Der Versuch der Stadt München, auf dem am meisten belasteten Abschnitt des Mittleren Rings an der Landshuter Allee ein Diesel-Fahrverbot zu verhindern, könnte scheitern. Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat die Beschwerde der Stadt München gegen ein Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs abgelehnt.
Die Beschränkung dieses Abschnitts auf Tempo 30 könnte damit unzulässig für die Absenkung der Grenzwerte für das giftige Abgas Stickstoffdioxid sein.
Fahrverbot in München könnte 40.000 Diesel treffen
Zur Verbesserung der Luftqualität hatte die Stadt München die Höchstgeschwindigkeit auf dem Abschnitt zwischen Parkharfe am Olympiastadion bis zur Arnulfstraße/Auffahrt Donnersberger Brücke im Juni 2024 auf Tempo 30 beschränkt. So sollte ein Fahrverbot für ältere Diesel umgangen werden.
Die nun wahrscheinliche Ausweitung des Fahrverbots auf Diesel mit Abgasnorm 5/V könnte schätzungsweise über 40.000 Fahrzeuge in München sowie eine große Zahl von Pendlerinnen und Pendlern aus dem Umland betreffen. Bis zur konkreten Umsetzung ist davon auszugehen, dass die Stadt weiterhin auf Tempo 30 setzt und hofft, dass sich die Belastung durch Stickstoffdioxid deutlich verringert.
Diese Autos sind bereits vom Diesel-Fahrverbot betroffen
Schon bislang nicht mehr auf dem Mittleren Ring oder in der Innenstadt fahren dürfen Dieselfahrzeuge mit Euro-4/IV-Abgasnorm und schlechter. Benziner oder Fahrzeuge mit anderen Antriebsarten dürfen hingegen die um den Mittleren Ring erweiterte Umweltzone befahren, wenn diese über eine grüne Umweltplakette verfügen.
Lange Zeit bestand die Umweltzone Münchens aus der Innenstadt innerhalb des Mittleren Rings. Seit 1. Februar 2023 ist jedoch die wichtigste Verkehrsader der Stadt ebenfalls Teil der Umweltzone. Ältere Dieselfahrzeuge dürfen seither den Mittleren Ring nur noch mit Ausnahmegenehmigung befahren. Entsprechende Verkehrsschilder weisen darauf hin.
München: Diese Ausnahmen gibt es

Ausgenommen vom Diesel-Fahrverbot sind die Zu- und Abfahrt zur Großmarkthalle, zum Autoreisezug (Ostbahnhof), zur Parkharfe Olympiastadion und zum Campingplatz Thalkirchen. Ausnahmeregelungen gibt es unter anderem für den Lieferverkehr und Anwohnende. Weitere Ausnahmen gibt es zum Beispiel für Handwerker und Handwerkerinnen, Schichtdienstleistende, Menschen mit Behinderung, Pflegedienste.
Laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) waren von 67,7 Millionen zugelassenen Pkw im Jahr 2022 noch 21,9 Prozent mit den Emissionsgruppen 4 und 5 unterwegs.
Fahrverbot gilt nicht für Oldtimer
Oldtimer mit deutscher Zulassung, die ein H-Kennzeichen bzw. ein rotes 07-Kennzeichen haben, sowie ausländische Fahrzeuge, die dieselben Voraussetzungen erfüllen, dürfen die Umweltzonen aufgrund einer generellen Ausnahmeregelung befahren (Anhang 3 zu § 2 Absatz 3 35. BimSchV).
Diesel-Fahrverbot München: So hoch ist das Bußgeld
Verstößt man gegen das zonale Diesel-Fahrverbot, wird dies nach dem derzeit gültigen Bußgeldkatalog mit 100 Euro geahndet. Rechtsgrundlage ist das Bundesimmissionsschutzgesetz. Zuzüglich Gebühren und Auslagen erwarten einen bei Missachtung der Vorschrift Kosten in Höhe von 128,50 Euro. Es gibt keinen Punkt in Flensburg.
Mehr Infos zum Diesel-Fahrverbot in München finden Sie hier.
Fahrverbot München: Keine Ausnahme bei Durchreise
Aufpassen sollten vom Diesel-Fahrverbot betroffene Reisende besonders dann, wenn es sich rund um München staut. Sie sollten sicherstellen, dass ihr Navigationsgerät sie dann nicht – statt über den äußeren Autobahnring A99 – durch die Stadt oder über den Mittleren Ring führt. Auch Ortskundige, die den schnelleren Weg durch die Stadt nutzen wollen, müssen sich umstellen.
München-Besuch: Park&Ride-Parkplätze nutzen
Vor allem Gäste, die München mit einem älteren Dieselfahrzeug für einen Städtetrip besuchen wollen, sollten den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Hierzu können zahlreiche Park&Ride-Parkplätze außerhalb der Umweltzone angesteuert werden. Mit dem Deutschlandticket ist das Zentrum dann unkompliziert zu erreichen.