Maximale Leistung: | 165 kW / 224 PS |
Maximales Drehmoment: | 385 Nm |
Antrieb: | Allrad mit Verbrennungsmotor an Vordrachse, E-Motor an Hinterachse |
Herstellerangabe Verbrauch: | 2,0 l + 11,8 kWh pro 100 km; CO2 46 g/km |
EcoTest-Verbrauch: | 6,3 l + 4,6 kWh pro 100 km; CO2 197 g/km (WTW) |
Abweichung: | Hersteller 123 g/km (WTW), EcoTest 197 g/km (WTW) -> 74 g/km, 60 Prozent |
Vorteile | Nachteile |
- ausgefeiltes Zusammenspiel
der Motoren - hohe Antriebsleistung bei
ausreichend geladener
Batterie
| - kleiner Benzintank
- recht kleine Batterie
- hoher Strom- und Benzinverbrauch
- hohes Fahrzeuggewicht
- hohe CO- und Partikelemissionen
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Nach dem BMW i8 ist der 225xe der zweite Plug-in-Hybrid der Münchner Autobauer. Er basiert auf dem kleinen Van 2er Active Tourer und nimmt sich für den Antrieb technische Anleihen am futuristisch gestylten Sportwagen: die Vorderachse wird durch den Verbrenner, die Hinterachse durch den Elektromotor angetrieben – genau andersherum wie beim i8.
Die Batterie hat eine nutzbare Kapazität von 5,7 kWh, mit Ladeverlusten benötigt man etwa 6,9 kWh für eine vollständige Aufladung. Geladen werden kann an der Haushaltssteckdose mit 230 V in unter 3,5 Stunden oder über eine geeignete Ladesäule in etwas über zwei Stunden. Der gespeicherte Strom reicht für etwa 25 bis 35 km rein elektrische Fahrt, wobei man gelassen und nur bis 125 km/h unterwegs sein sollte, wenn der Verbrenner aus bleiben soll.
Geht der Strom zur Neige oder wird erhöhte Leistung abgefordert, springt der Verbrennungsmotor mit ein und bewegt den Active Tourer im Duett. Auffällig dabei ist, wie geschliffen und fein abgestimmt die beiden Motoren sich ergänzen und zusammenarbeiten. Der Fahrer ist wie in einem ganz gewöhnlichen Automatik-Auto unterwegs und muss nur Gas geben und bremsen, um alle Details kümmert sich die Elektronik.
Ein Nachteil der Plug-in-Variante, wenn es um längere Strecken geht: der Benzintank ist in seiner Größe auf 36 Liter beschränkt, der „normale“ 2er Active Tourer hat einen 50 Liter Tank, optional sogar 60 Liter, und damit erheblich weitere Aktionsradien. Die kombinierte Reichweite des 225xe liegt bei etwa 500 km.
BMW 225xe im ADAC EcoTest:

Der doppelte Antrieb im 2er Active Tourer sorgt für ein Leergewicht von 1.750 kg. Das üppige Gewicht wird durch die hohe Leistung von 224 PS und 385 Nm Drehmoment kaschiert, wenn beide Motoren zusammenarbeiten können. Ist die Batterie leer, muss der Dreizylinder alleine gegen die Massen kämpfen und hat dann nur 136 PS wie im 218i zur Verfügung. Die Elektronik versucht immer einen gewissen Mindestladestand der Batterien zu halten, um beim Beschleunigen die volle Leistung bereitstellen zu können. Je nach Fahrgebiet sind das etwa 5 Prozent (innerorts), 10 Prozent (außerorts) oder etwa 20 Prozent (Autobahn). Neben dem hohen Gewicht ist also der zweite große Nachteil das Anheben des Ladestands. Um bei höheren Geschwindigkeiten Beschleunigungsreserven zu haben, lädt die Elektronik bei „leerer“ Batterie über den Verbrennungsmotor nach – das ist unter Effizienzgesichtspunkten sehr ungünstig.
Ist man mit nicht geladener Batterie unterwegs, fährt sich der 225xe wie ein normales Hybrid-Auto, wobei sich im ADAC EcoTest ein Durchschnittsverbrauch von 7,6 l/100 km ergibt – das macht ein konventionell angetriebener 220i Active Tourer nicht schlechter. Startet man mit voller Batterie, kann man etwa 26 km rein elektrisch zurücklegen – Basis dabei ist der Elektro-Zyklus des ADAC EcoTest. Der reine Stromverbrauch liegt also bei etwa 26,4 kWh/100 km. Das ist ein sehr hoher Wert, reine Elektroautos wie der neue Ampera-e (19,7 kWh/100 km) oder der Hyundai IONIC electro (14,7 kWh/100 km) sind deutlich sparsamer.
Bei Temperaturen ab 5 °C aufwärts lässt sich das Hybrid-System gut nutzen. Anders sieht es bei Minustemperaturen aus. Ist es sehr kalt und der 225xe nicht frisch an der Steckdose geladen, kann er nicht elektrisch fahren, sondern nur mit dem Verbrenner. Dabei verliert er aber dennoch Batteriekapazität und ist gleichzeitig mit einem sehr hohen Benzinverbrauch unterwegs, um sein Antriebssystem auf Betriebstemperatur zu bringen. Währenddessen steht folglich auch nur die Leistung des Verbrenners zur Verfügung, nicht die gesamte Systemleistung. Damit ist diese Variante für Regionen, in denen es öfter Minustemperaturen hat, nicht geeignet; ein 2er Active Tourer mit reinem Verbrennerantrieb ist dann in jeder Hinsicht die sinnvollere Wahl.
Hintergründe zum hohen Schadstoffausstoß:
Fährt der 225xe den Elektrozyklus, springt nach einigen Kilometern der Verbrennungsmotor an, wenn der Elektroantrieb die geforderte Leistung alleine nicht erbringen kann. Vom noch kalten Dreizylinder wird in dieser Situation unmittelbar eine hohe Leistung gefordert, was erhöhte Schadstoffanteile in den Rohemissionen mit sich bringt. Da der Katalysator anfangs noch nicht warm ist und daher die Abgase nicht reinigen kann, ergeben sich verhältnismäßig hohe Schadstoffemissionen am Auspuff. Folglich verliert dieser Plug-in-Hybrid auch im Elektrozyklus des EcoTest Punkte im Bereich Schadstoffe. Erhöht zeigen sich die Kohlenmonoxid-Emissionen, solange der Katalysator noch nicht auf Betriebstemperatur ist, und die Partikelemissionen, weil die Brennräume noch kalt sind und die Verbrennung nicht optimal ablaufen kann. Es fehlt ein Benziner-Partikelfilter, der diesen Teil der Schadstoffe reduzieren könnte.