Mit Pollenallergie in den Urlaub

Familie beim Wandern in den Bergen
Wandern auf hohen Bergen eignet sich als Urlaubsziel, da die Luft dort pollenarm ist © Shutterstock/Ground Picture

Einen Urlaub ohne Niesattacken, juckende Augen und verstopfte Nase zu verbringen, wünschen sich viele von Heuschnupfen Geplagte. Mit der richtigen Wahl des Reiseziels und einer guten Reisevorbereitung klappt das auch.

  • Küsten, Inseln und Berge gelten als pollenarm

  • Reiseplanung je nach Art der Pollenallergie

  • Notwendige Medikamente immer griffbereit halten

An erster Stelle für eine heuschnupfenfreie Urlaubsplanung steht: Kennen Sie Ihre Feinde beziehungsweise die Allergene, die Ihr Körper fälschlicherweise als einen Krankheitserreger einstuft. Menschen mit Pollenallergie wissen in der Regel spätestens nach zwei Jahren, zu welcher Jahreszeit sie der Heuschnupfen besonders plagt. Pollenflugkalender zeigen, welche Pollen wann und wo auftreten.

Mit einem Allergietest kann in der Arztpraxis ermittelt werden, gegen welche Pollenarten Sie allergisch sind. Mit ihm lassen sich die unterschiedlichen Pollenarten von Gräsern, Bäumen oder Kräutern bestimmen, auf die der Körper überempfindlich reagiert.

Die folgenden Orte bieten sich bei einer Pollenallergie bevorzugt für einen Urlaub an.

Pollenarme Orte: Meer und Berge

Meer, Inseln und Küstenregionen sind für Menschen mit Pollenallergie besonders geeignet, da hier die Pollenbelastung niedriger ist. Je nach Windrichtung kann es aber auch dort zwischendurch zu Allergiebeschwerden kommen – wenn der Wind nicht vom pollenfreien Meer über das Land zieht, sondern vom Landesinneren kommt.

Auch Seereisen eignen sich bei Pollenallergie. Allerdings gilt hier: Sobald ein Landgang geplant ist, kann es wieder zu Allergie-Symptomen kommen. Wenn Sie eine Kreuzfahrt machen und eine Außenkabine haben, empfiehlt es sich – falls vorhanden – die Balkontüre geschlossen zu lassen. Befindet sich das Schiff wieder auf hoher See, ist die Pollenbelastung sehr gering, und Sie können bedenkenlos lüften.

Ein weiterer Ort, an dem es sehr wenige Pollen gibt, sind Höhenlagen über 2000 Meter. Ein Wanderurlaub in den Bergen ist demzufolge eine heuschnupfensichere Urlaubsoption. In dieser Höhe ist die Pollensaison deutlich kürzer. Während im Flachland beispielsweise Gräserpollen oft über zwei Monate fliegen, blühen Gräser im Hochland nur halb so lange. Auch Menschen, die auf Baumpollen allergisch sind, können in Höhen oberhalb der Baumwipfel meist beschwerdefrei durchatmen.

Gut zu wissen

Auch Menschen mit Hausstaubmilbenallergie sind bei Aufenthalten in höheren Lagen sicher. Da Hausstaubmilben ab etwa 1200 Metern kaum vorhanden sind, gibt es auch für diese Allergie Entwarnung. Hausstaubmilben mögen Temperaturen um die 20 bis 25 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit, genau diese Faktoren sind in Höhenlagen nicht gegeben.

Gibt es Länder ohne Pollenflug?

Viele Allergikerinnen und Allergiker fragen sich, ob es Länder oder Orte gibt, die keinerlei Pollenbelastung aufweisen. Die gibt es kaum, und wenn, dann sind das sehr spezielle Reiseziele. Die Antarktis ist beispielsweise fast pollenfrei. Und obwohl in Wüsten nur wenig Vegetation wächst, kann man auch auf diese Pflanzen allergisch reagieren. Selbst wenn dies nicht der Fall ist, kann der Feinstaub in Sand- oder Steinwüsten die ohnehin schon belasteten Atemwege von Menschen mit Pollenallergie zusätzlich reizen und Beschwerden hervorrufen.

Manche Betroffene berichten, dass sie auf Fernreisen nach Südostasien gute Erfahrungen gemacht haben und beispielsweise in Ländern wie Thailand keine Pollenallergie-Beschwerden haben. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass es dort eine andere Flora gibt, auf die man nicht allergisch reagiert. In Australien oder Neuseeland wiederum fliegen Pollen, die zumindest teilweise auch in Deutschland beheimatet sind.

Pollenarme Gebiete in Europa

Wenn Sie innerhalb Deutschlands Urlaub machen, gelten vor allem Helgoland, Borkum und Rügen sowie die weiteren Ost- und Nordseeinseln als pollenarm. In den Alpen oder dem Schwarzwald lassen sich ebenfalls allergikerfreundliche Urlaubsziele finden, die von der gemeinnützigen Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) zertifiziert sind.

Auch ein Urlaub am Mittelmeer ist aufgrund der Meeresluft grundsätzlich für Menschen mit Pollenallergie geeignet. Selbst dort kann man aber allergisch auf die Pflanzenwelt reagieren.

Falls Sie zum Beispiel allergisch auf Ölbaumpollen oder Eschenpollen reagieren, ist es besser, die Reise außerhalb der Blühmonate Mai und Juni zu legen.

Allgemein ist die Pollenbelastung ab Juli in Südeuropa niedrig. So gibt es beispielsweise weniger Gräserpollen insbesondere in Süditalien wie Sizilien oder in Griechenland auf den Ionischen Inseln wie Korfu. Für Menschen, die auf Baumpollen allergisch sind, bieten sich ab Juli zum Beispiel Portugal, Italien oder die Kanarischen Inseln an.

Für einen pollenarmen Urlaub in Deutschland lässt sich der aktuelle Pollenflug beim Deutschen Wetterdienst abrufen. Die Seite der österreichischen Polleninformation bietet eine gute Übersicht für Europa. Bei Fernreisen ist es hilfreich, nach konkreten Pollenflug-Karten der einzelnen Länder zu suchen (Pollenflug heißt auf Englisch übrigens: pollen count).

Urlaubs-Tipps für Pollenallergiker

Junger Mann schnäuzt sich die Nase
Gewusst wie, können Sie im Urlaub auch eine Auszeit von Ihrer Pollenallergie nehmen© iStock.com/Wavebreakmedia

Um als Pollenallergikerin oder -allergiker eine erholsame und beschwerdefreie Auszeit zu genießen, gelten vor Ort die allgemeinen Tipps zur Linderung der Symptome bei Heuschnupfen. Speziell für und auf Reisen können folgende Tipps hilfreich sein:

  • Planen Sie die Reise idealerweise in dem Zeitraum, in dem Sie im Heimatland die Heuschnupfen-Symptome am stärksten plagen.

  • Bringen Sie in Erfahrung, auf welche Pollenarten genau Sie allergisch reagieren, und berücksichtigen Sie dies mittels eines Pollenflugkalenders des jeweiligen Landes bei der Reiseplanung.

  • Vor allem, wenn Sie Asthma haben, ist es wichtig, dass Ihre Erkrankung mithilfe Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes vor dem Urlaub gut eingestellt ist.

  • Wenn Sie Medikamente (Tabletten, Asthma- und/oder Nasenspray) gegen die Allergie einnehmen, achten Sie darauf, genügend davon mitzunehmen.

  • Achten Sie darauf, die Medikamente immer griffbereit zu haben – sie gehören ins Handgepäck. Eine Reserve können Sie auch im aufzugebenden Gepäck mitführen.

  • Informieren Sie gegebenenfalls Ihre Begleitperson, was im Falle eines Asthmaanfalls zu tun ist.

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.

Durch Anklicken des Links werden Sie auf eine externe Internetseite weitergeleitet, für deren Inhalte der jeweilige Seitenbetreiber verantwortlich ist.