Das können Sie gegen die Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung tun

Eine Frau sitzt mit einer Nasennebenhöhlenentündung auf dem Sofa
Schmerzen im Gesicht sind ein typisches Anzeichen einer Nasennebenhöhlenentzündung© Shutterstock/brizmaker

Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) sind häufig. Welche Symptome sie verursachen, wie sie behandelt werden und was Sie bei erkrankten Kindern beachten sollten.

  • Meist durch Viren ausgelöst, Antibiotika selten hilfreich

  • Bei Kindern können leichter Komplikationen entstehen

  • Kopfhochlagern und Inhalieren kann Beschwerden lindern

Die Nasennebenhöhlenentzündung kommt vor allem in den kalten Herbst- und Wintermonaten vor. In Deutschland geht man von etwa 14,5 Millionen akuten Sinusitis-Fällen pro Winter aus. Die Erkrankung tritt oftmals im Rahmen einer Erkältung oder Grippe auf. In der Regel heilt eine Sinusitis innerhalb von zwei Wochen von allein aus. Dauert die Nasennebenhöhlenentzündung länger als drei Monate, ist sie chronisch.

Was sind die Ursachen einer Sinusitis?

In den meisten Fällen entsteht eine Nasennebenhöhlenentzündung durch Viren, die bei einer Erkältung die Atemwege befallen. Nur selten stecken Bakterien hinter einer Sinusitis. Es ist aber möglich, dass nach einem viralen Infekt noch eine bakterielle Infektion dazukommt. Eine Sinusitis durch eine Pilzinfektion ist ebenso möglich. Sie tritt sehr selten und vor allem bei Menschen mit geschwächtem Abwehrsystem auf.

Daneben gibt es weitere Risikofaktoren, die zu einer akuten oder chronischen Nasennebenhöhlenentzündung führen können:

  • (Unbehandelter) Heuschnupfen/allergischer Schnupfen

  • Geschwächtes Immunsystem

  • Krankheitserreger mit einer hohen Ansteckungsgefahr

  • Zahninfektion im Oberkiefer

  • Anatomische Abflussbehinderungen wie eine verkrümmte Nasenscheidewand, verengte Nasennebenhöhleneingänge oder veränderte Nasenschleimhaut (Nasenpolypen)

Sehr selten entsteht eine Nasennebenhöhlenentzündung auf einem Flug oder beim Tauchen aufgrund veränderter Druckverhältnisse (Barosinusitis).

Wie entsteht eine Sinusitis?

Die Nasennebenhöhlen sind durch kleine Gänge mit der Nase verbunden. Kommt es zum Beispiel zu einer Erkältung mit Schnupfen, produzieren die Schleimhäute vermehrt Sekret und schwellen an. In vielen Fällen führt das zu einer Abflussstörung des Nasenschleims. Es kommt zu einem Stau des Sekrets sowie zu einer gestörten Belüftung der Nebenhöhlen. Die sauerstoffarmen und feucht-warmen Bedingungen, die dadurch entstehen, sind ein idealer Nährboden für Krankheitserreger wie Viren und Bakterien.

Die Nasennebenhöhlen gehören neben der Nase und dem Rachen zu den oberen Atemwegen. Diese knöchernen Höhlen sind mit Schleimhaut ausgekleidet, die wie die Nasenschleimhaut ein Sekret produziert, um eindringende Erreger abzufangen. Ebenso dienen die Nasennebenhöhlen dazu, die Atemluft anzufeuchten und anzuwärmen, bevor sie in die Lunge gelangt.

Zu den Nasennebenhöhlen zählen:

  • Kieferhöhlen (zwei Hohlräume jeweils im Wangenbereich neben der Nase)

  • Siebbeinzellen (etwa zehn Kammern zwischen den Augen)

  • Stirnbeinhöhlen (zwei Nebenhöhlen jeweils im Augenbrauenbereich)

  • Keilbeinhöhlen (zwei Hohlräume in Höhe der Nasenwurzel im mittleren Schädelbereich)

Die am häufigsten von einer Entzündung betroffenen Nasennebenhöhlen sind die Siebbeinzellen und Kieferhöhlen.

Sinusitis bei Kindern

Da die vollständige Entwicklung der Nasennebenhöhlen erst zwischen dem 15. und 20. Lebensjahr abgeschlossen ist, können sich bei einer Sinusitis bei Kindern mehr Komplikationen zeigen.

Eine Entzündung kann leichter auf die umliegenden Strukturen übergreifen als bei Erwachsenen. So kann eine Knochenhautentzündung entstehen, auch die Augenhöhlen sowie Ohren können betroffen sein. Aufgrund der Verbindung zwischen Nase und Ohr führt eine Sinusitis bei Kindern in manchen Fällen auch zu einer Mittelohrentzündung. Um Komplikationen zu vermeiden, ist eine frühzeitige ärztliche Abklärung ratsam.

Nasennebenhöhlenentzündung: Symptome

Zu den typischen Symptomen einer Sinusitis zählen:

  • Verschnupfte Nase, anfangs verstärkter dünnflüssiger Ausfluss, später zähflüssig

  • Nasenatmung und Geruchssinn gestört

  • Schmerzen oder Druckgefühl neben der Nase oder über den Augen, manchmal auch im Bereich des Oberkiefers

  • Schmerz oder Druck verstärkt sich beim Vorbeugen

  • Betroffene Gesichtsbereiche sind druckempfindlich

Je nach Erreger kann das Nasensekret gelblich oder grünlich verfärbt sein. Auch Kopfschmerzen sowie allgemeine Krankheitszeichen wie Müdigkeit und Abgeschlagenheit oder Fieber sind möglich. Auch Husten, Zahnschmerzen im Oberkiefer sowie Schwellungen im Gesicht können bei einer Nasennebenhöhlenentzündung auftreten.

Wann zum Arzt?

In der Regel heilt eine Sinusitis von allein ab.

Komplikationen sind aber möglich:

  • Abszesse (Eiteransammlungen) lokal oder im Bereich des Gehirns

  • Meningitis (Hirnhautentzündung)

  • Knochenmarkentzündungen des Schädelknochens

  • Bei Kindern: Ausweitung der Infektion auf umliegendes Gewebe

Hals-Nasen-Ohren-Ärzte empfehlen eine ärztliche Beratung, wenn

  • die Beschwerden länger als drei Tage anhalten

  • Fieber über 38 Grad Celsius steigt

  • die Nasennebenhöhlenentzündung immer wieder auftritt

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Nasennebenhöhlenentzündung: Was hilft?

Rezeptfreie Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können die Schmerzen bei einer akuten Sinusitis lindern. Abschwellende Nasentropfen oder -sprays für die Schleimhäute können die Belüftung der Nasenhöhle und kleinen Gänge zu den Nasennebenhöhlen verbessern. Wer abschwellende Mittel nutzt, sollte aber darauf achten, sie nicht länger als sieben bis zehn Tage anzuwenden. Daneben können kortisonhaltige Nasensprays bei einer Sinusitis angewendet werden. Lassen Sie sich dazu in Ihrer Hausarztpraxis oder Apotheke beraten.

Da eine Nasennebenhöhlenentzündung in den meisten Fällen von Viren verursacht wird, ist eine Verordnung von Antibiotika nicht zielführend.

In seltenen Fällen verschreiben Ärztinnen und Ärzte allerdings Antibiotika, zum Beispiel bei hohem Fieber, Gesichtsschwellungen oder drohenden Komplikationen.

Was Sie selbst tun können

Es gibt ein paar Maßnahmen und Hausmittel, die bei einer Nasennebenhöhlenentzündung Linderung verschaffen können.

  • Lagern Sie beim Liegen den Kopf erhöht, so kann das Sekret besser abfließen.

  • Rauchen Sie nicht.

  • Inhalieren Sie heißen Wasserdampf über einem Topf oder mithilfe eines Inhalationsgeräts.

  • Trinken Sie ausreichend, am besten Wasser oder ungesüßten Tee.

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.

Autorin: Sabina Filipovic, Medizinredakteurin