Kann man mit einer Erkältung fliegen?

Eine Frau putzt sich im Flugzeug die Nase.
Was tun, wenn man erkältet ins Flugzeug muss?© iStock.com

Eine Reise sollte man möglichst gesund antreten. Wer trotzdem mit einer leichten Erkältung ins Flugzeug muss, kann den Flug mit diesen Tipps angenehmer gestalten.

  • Schließen Sie vor Reiseantritt eine schwerwiegende Infektion aus

  • Bei verstopfter Nase kann Druckausgleich schwerfallen

  • Gähnen, Übungen und Nasenspray können bei Ohrenschmerzen helfen

Kurz vor dem Abflug: die Nase läuft, Glieder- oder Kopfschmerzen. In der Regel hat man sich eine harmlose Erkältung eingefangen. Sie heilt in den meisten Fällen von selbst aus – und die anstehende Flugreise kann problemlos angetreten werden.

Ein Mund-Nasen-Schutz ist dennoch empfehlenswert, um die Ansteckungsgefahr für die anderen Passagiere zu reduzieren. Erfahrungswerten zufolge wärmt dieser zudem die Atemluft vor und erhöht die Luftfeuchtigkeit, was bei Halsproblemen Linderung verschaffen kann.

Wenn es sich bei ihrer Erkrankung allerdings nicht nur um leichtes Schniefen, sondern um eine richtige Grippe (Influenza) handelt, wird von einer Flugreise dringend abgeraten. Denn diese nimmt schneller einen schweren Verlauf und ist sehr ansteckend. Gerade im Flugzeug ist die Übertragung aufgrund des geringen Luftaustauschs und der Enge leicht möglich.

Bei welchen Symptomen nicht fliegen?

Mit Grippe sollten Sie also das Fliegen vermeiden. Aber auch wenn eine Erkältung vermeintlich nicht weiter schlimm ist, können bestimmte Symptome auf dem Flug für Probleme sorgen. Sind beispielsweise die Nasennebenhöhlen, Ohren oder Nase entzündet, kann das Fliegen gefährlich werden, da hierbei die Schleimhäute anschwellen und so die Ohrtrompete (auch Eustachi-Röhre) verstopfen können.

Dies kann beim Abheben und Landen für unangenehme Symptome sorgen. Denn die Eustachi-Röhre verbindet das Ohr mit dem Nasen-Rachen-Raum und ist für den Druckausgleich zuständig. Kann dieser Druckausgleich beim Landeanflug oder Abflug nicht stattfinden, kommt es meist zunächst zu einem unangenehmen, verstopften Gefühl im Ohr, gedämpftem Hören oder leichtem Hörverlust. Im schlimmsten Fall kann es zu Einblutungen und sogar Rissen im Trommelfell kommen.

Aus dem gleichen Grund sollten Sie nach einer Mittelohrentzündung vor dem Fliegen erst ärztlich überprüfen lassen, ob Ihr Ohr ausreichend abgeheilt ist. Menschen, die unter einer schweren, chronischen Erkrankung der Atemwege leiden, sollten ihre Flugtauglichkeit vor Reisebeginn ebenfalls ärztlich abklären lassen.

Können Kinder mit Schnupfen fliegen?

Bei Babys und kleinen Kindern ist die Eustachi-Röhre noch anders ausgerichtet und enger, weswegen sie leichter verstopft, was wiederum Mittelohrentzündungen begünstigt. Bei Babys und Kindern mit Schnupfen sollten Eltern daher unbedingt vor dem Fliegen abklären lassen, ob die Eustachi-Röhre blockiert ist oder zusätzlich eine Mittelohrentzündung vorliegt.

Bei kleinen Kindern kann man den Druckausgleich auch spielerisch herbeiführen. Zum Beispiel, indem man sie zum Schlucken oder Kauen motiviert. Beim Trinken oder während die Flasche gegeben wird, sollte das Kind möglichst aufrecht sitzen. Etwas ältere Kinder können Kaugummi kauen, durch einen Strohhalm trinken oder durch einen Strohhalm pusten, um Blasen im Getränk zu erzeugen.

Tipps für den Druckausgleich

Während Abflug und Landung kommt es zu einer starken Druckveränderung. Um Schmerzen im Ohr zu verhindern, hilft es normalerweise, zu gähnen, zu kauen oder zu schlucken. Alternativ können Sie das sogenannte Valsalva-Manöver durchführen:

  • Atmen Sie ein.

  • Schließen Sie den Mund und lassen Sie ihn geschlossen.

  • Halten Sie Ihre Nase zu.

  • Versuchen Sie nun, Luft nach draußen zu pressen, als würden Sie sich die Nase putzen.

Vermeiden Sie es, während Abflug und Landung zu schlafen, damit Sie diese Maßnahmen anwenden und bei Bedarf mehrfach wiederholen können.

Warum Nasenspray beim Fliegen?

Nasenspray oder Nasentropfen mit abschwellender oder schleimlösender Wirkung können beim Fliegen hilfreich sein. Am besten erfolgt die Anwendung kurz vor dem Abflug und kurz vor der Landung, um sicherzustellen, dass die Nase während der größten Druckveränderung frei ist und die Eustachi-Röhre ihren Dienst verrichten kann. Von der langfristigen Anwendung von Nasensprays und -tropfen wird abgeraten, da dies eine Gewöhnung oder sogar ein erneutes Anschwellen der Schleimhäute zur Folge haben kann.

Auch Heuschnupfen und Allergien führen oft zum Anschwellen der Schleimhäute und können so die Eustachi-Röhre blockieren. Wer unter Heuschnupfen leidet, kann daher neben abschwellenden Nasensprays auch Antiallergika einsetzen. Denken Sie daran, dass es sich beim Nasenspray um eine Flüssigkeit handelt und Sie es deshalb bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen gesondert aufs Band legen müssen. Weitere Informationen zum Transport von Arzneimitteln finden Sie im Beitrag zum Thema Medikamente mitnehmen auf Reisen.

Helfen Ohrstöpsel beim Fliegen?

Auch bestimmte Ohrstöpsel helfen beim Fliegen: Es gibt spezielle mehrstufige Modelle, deren Form einem Tannenbaum ähnelt und die mithilfe eines Filters die Druckveränderungen langsamer ans Ohr weiterleiten. Ohrstöpsel mit Druckausgleichsfunktion sind auch für Kinder erhältlich.

Zusätzlich zum Druckausgleich erfüllen die Ohrstöpsel natürlich auch ihre ursprüngliche Funktion: Lärmschutz in der meist relativ lauten Flugzeugkabine. Wer unter Reisekrankheit leidet, wird sich daher über ruhiges Schlafen freuen, denn während des Schlafs entsteht im Normalfall keine Reiseübelkeit.

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.

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