Geschwollene Lymphknoten: Das kann dahinterstecken

Eine Frau die sich zu Hause an den Hals lässt und ihre Lymphknoten abtastet.
Egal ob Hals oder Leiste: Lymphknoten können überall am Körper anschwellen© Shutterstock/DimaBerlin

Meist sind die Ursachen für geschwollene Lymphknoten harmlos. Je nach Erkrankung kann die Schwellung allerdings sehr schmerzhaft sein. Wann Sie ärztlichen Rat einholen sollten.

  • Häufig stecken Infektionen dahinter

  • Auf zusätzliche Symptome achten

  • Zum Arzt bei Schmerzen und Rötungen

Wenn ein Lymphknoten anschwillt, verhärtet er sich und kann Schmerzen verursachen. Zusätzlich kann die Haut stark gerötet sein. Geschwollene Lymphknoten können harmlose, aber auch schwerwiegende Ursachen wie Krebserkrankungen haben.

Wo befinden sich Lymphknoten?

Lymphknoten gehören zum Lymphsystem und sind damit ein Teil des Immunsystems. Sie sind etwa erbsengroß, über den gesamten Körper verteilt und treten am Hals sowie in der Achsel- und Leistengegend gehäuft auf. Ihre Funktion ist es, Keime aus der Lymphflüssigkeit zu filtern. Die Lymphflüssigkeit sorgt für den Stofftransport zwischen Blutkreislauf und Geweben.

Die in den Lymphknoten gefilterten Keime werden von speziellen Immunzellen vernichtet. Manchmal passiert es jedoch, dass Erreger überleben. Sie können dann eine Infektion auslösen, die sich unter anderem mit geschwollenen Lymphknoten zeigt. Ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem gerade eine Infektion bekämpft.

Wann schwellen Lymphknoten an?

Lymphknoten können aus verschiedenen Gründen anschwellen. Dazu zählen Infektionen, welche die Atemwege, den gesamten Körper oder den Lymphknoten selbst betreffen. Sie können auch sexuell übertragen werden.

In der Regel werden die Lymphknoten, die dem Eintrittsort der Erreger am nächsten liegen, hart und schmerzen. Bei einem grippalen Infekt sind beispielsweise die Lymphknoten an Kopf und Hals geschwollen. Bei einer sexuell übertragbaren Infektion, z. B. mit Chlamydien, schwellen die Lymphknoten in der Leistengegend an. Bei manchen Erkrankungen, die den gesamten Körper betreffen, können verschiedene Stellen gleichzeitig reagieren, zum Beispiel bei

Bei einer Lymphadenitis ist der Lymphknoten selbst von der Infektion betroffen.

Gefahr durch geschwollene Lymphknoten?

Die Ursachen für geschwollene Lymphknoten sind meist harmlos, z. B. ein grippaler Infekt. Dennoch gibt es bestimmte Anzeichen, die auf eine schwere Erkrankung hindeuten können.

Ein Besuch in der ärztlichen Praxis ist bei einem geschwollenen Lymphknoten nötig, wenn dieser

  • bereits länger als vier Wochen vergrößert ist

  • stark schmerzt und gerötet ist

  • nicht schmerzt, sich aber rötet oder druckempfindlich ist, oder wenn Eiter austritt

  • sehr hart ist

  • sich auf zweieinhalb Zentimeter und mehr vergrößert

  • mit weiteren Symptomen einhergeht, etwa Fieber oder Gewichtsabnahme

Eine Abklärung ist auch wichtig, wenn bereits eine Erkrankung mit HIV oder Tuberkulose diagnostiziert wurde.

Die Lymphknoten können Krebszellen filtern, die sich von einem Tumor abgetrennt haben. Werden nicht alle von den Immunzellen vernichtet, setzen sie sich entweder fest oder wandern über die Lymphbahnen weiter. Sie erreichen so das umliegende Gewebe und weiter entfernte Körperstellen. Auf diese Weise kommt es zu Tochtergeschwülsten, den Metastasen. Bei Brustkrebs können die Lymphknoten in der Achsel anschwellen, die auf derselben Seite wie der Tumor liegen. Ein von Krebs befallener Lymphknoten wird sehr hart.

Was kann helfen?

Die Dauer der Schwellung ist von der Ursache abhängig. Um die Ursache für geschwollene Lymphknoten zu ermitteln, können die Ärztinnen und Ärzte beispielsweise eine Blutuntersuchung durchführen. In der Regel nimmt die Schwellung nach Therapiebeginn rasch ab.

In manchen Fällen ist eine Behandlung mit Antibiotika ausreichend. In anderen Fällen liefern die Laborwerte und weitere Diagnoseverfahren die Antwort auf die geeignete Therapie. Begleitend zur medikamentösen Therapie lindern bei entzündeten Lymphknoten warme, feuchte Umschläge die Schmerzen.

Manchmal haben sich in den geschwollenen Lymphknoten Abszesse gebildet, die operativ entfernt werden müssen. Bei einer Krebserkrankung kommen eine Operation, Chemo- oder Strahlentherapie infrage.

Hinweis: Diese Informationen wurden sorgfältig recherchiert, ersetzen jedoch nicht die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Alle Angaben ohne Gewähr.