Neue Reise-Impfung: Wer sich jetzt vor Chikungunya schützen sollte

Ein junges Mädchenlässt sich beim Arzt impfen
Ab einem Alter von 12 Jahren kann man sich gegen das Chikungunya-Virus impfen lassen© iStock.com/Contributor

Mit der Ausbreitung der Tigermücke steigt auch in Europa das Risiko für Infektionen mit dem tropischen Chikungunya-Virus. Wer sich mit einer Impfung dagegen wappnen sollte.

  • Tot- sowie Lebendimpfstoff verfügbar

  • Schwere Verläufe bei Älteren und Vorerkrankten möglich

  • Medizinische Beratung vor Reisen empfehlenswert

Ein aktueller Fall im Elsass und größere Ausbrüche in beliebten Reiseländern: Das Chikungunya-Fieber ist längst keine exotische Reisekrankheit mehr und könnte sich auch in Europa stärker verbreiten. Jetzt gibt es erstmals eine Impf-Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko).

Wann eine Impfung empfohlen wird

Die Impfung gegen Chikungunya wird als Reise-Impfung für Menschen ab 12 Jahren empfohlen. Insbesondere für ältere und immungeschwächte Menschen, die sich mehrere Wochen in einem Ausbruchsgebiet aufhalten, oder wiederholt in Regionen reisen, in denen das Chikungunya-Virus grassiert.

Mit der Immunisierung sollen zum einen die Risiken für einen schweren Verlauf eingedämmt werden. Zum anderen können dadurch Neuerkrankungen vermieden und Infektionsketten unterbrochen werden.

Wer wird geimpft?

Zwei Impfstoffe stehen aktuell gegen Chikungunya zur Verfügung: der Totimpfstoff Vimkunya sowie die Lebendimpfung Ixchiq. Der Lebendimpfstoff eignet sich für gesunde, jüngere Menschen (12-59 Jahre). Der Totimpfstoff ist für alle ab 12 Jahren zugelassen. Beide Impfungen werden bereits nach einer Dosis wirksam.

Reisemedizinische Beratung

Lassen Sie sich vor einer geplanten Reise medizinisch beraten, vor allem, wenn es in Länder mit schwierigen medizinischen und hygienischen Verhältnissen geht, Sie mit Kindern oder während der Schwangerschaft unterwegs sind oder Vorerkrankungen haben. Ein Info-Gespräch zu Impfungen, Reiseapotheke und weiteren Vorkehrungen sollte rechtzeitig vor Reiseantritt (mindestens 4-6 Wochen) stattfinden.

Symptome von Chikungunya

Stechmücken wie unter anderem die Tigermücke können Chikungunya-Viren übertragen. Der Verlauf der Erkrankung ist meist mild mit Fieber, Hautausschlägen und oftmals auch Blutergüssen auf der Haut. Auch Magen-Darm-Beschwerden sind möglich.

Meist klingen die Krankheitszeichen nach etwa sieben bis zehn Tagen ab. Die ebenfalls typischen, mitunter starken Gelenkschmerzen können allerdings über Monate anhalten. Ein Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf besteht für Ältere, Immungeschwächte und Vorerkrankte.

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Wo kursiert Chikungunya?

Das Virus kommt in subtropischen und tropischen Gebieten vor. In Deutschland wurde Chikungunya bis dato nur in Zusammenhang mit Aufenthalten in Endemiegebieten bei Reiserückkehrern nachgewiesen.

Über aktuelle weltweite Ausbrüche informiert das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC). Infektionsfälle gibt es aktuell in beliebten Urlaubszielen wie etwa auf den Seychellen und in den französischen Überseedepartements Mayotte und La Réunion.