Warmwasserspeicher fürs Haus: Welche es gibt und was sie kosten

• Lesezeit: 8 Min.

Von André Gieße

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Aufnahme eines Warmwasserspeichers verbaut im Keller eines Wohnhauses
Zentrale Warmwasserspeicher lassen sich mit verschiedenen Heizungsanlagen verbinden© iStock.com/Dmytro Tomson

Einmal erhitzen, stundenlang nutzen: Warmwasserspeicher speichern warmes Wasser für die Heizung sowie das Trinkwasser in Küche und Bad. Das reduziert die Energieverluste im Haus.

  • Warmwasserspeicher steigern die Energieeffizienz im Haushalt

  • Überblick über Speicherarten für Warmwasser und Heizung

  • Mit welchen Kosten und wie viel Litern Sie rechnen sollten

Im Durchschnitt entfallen zwischen 10 und 20 Prozent des Energieverbrauchs im Haushalt auf die Warmwasserbereitung. Ein Warmwasserspeicher spart Energie und Kosten. Einmal aufgeheizt, sorgt er über längere Zeit für temperiertes Wasser für Bad, Küche oder die Heizung im Haus. Das ist meist effizienter und günstiger als das Wasser direkt über die Zentralheizung zu erwärmen.

Warmwasserspeicher haben bis zu 2000 Liter Fassungsvermögen. Die isolierten Behälter lassen sich an ein bestehendes Heizsystem anbinden – zum Beispiel stehend neben Wärmepumpe, Gastherme oder Ölheizung. Außerdem ist häufig eine Kombination mit einer Solaranlage oder Solarthermie auf dem Dach möglich. Es gibt auch Modelle, die Strom als Energiequelle nutzen.

Wie funktionieren Warmwasserspeicher?

Ein kleines Mädchen welches mit einem Schwimmtier in der Hand, in der Badewanne sitzt & Freude hat
Üblich ist oft ein Warmwasserverbrauch zwischen 30 und 50 Litern pro Tag und Person © iStock.com/manonallard

Zentrale Warmwasserspeicher sind ein bis zwei Meter große Wassertanks mit integrierter Heizspirale. Dank der guten Isolation können die Behälter thermische Energie aus der heimischen Solaranlage oder Wärmepumpe an zentraler Stelle im Haushalt stundenlang speichern und überall im Haus für ausreichend warmes Wasser sorgen: zum Duschen, Baden, Händewaschen und Spülen – auch zum Heizen.

Bei einem gut gedämmten Warmwasserspeicher mittlerer Größe (circa 150 bis 180 Liter) genügt es laut der Verbraucherzentrale häufig, ihn einmal am Tag aufzuheizen – zum Beispiel am Morgen.

Große, zentrale Warmwasserspeicher sind nicht zu verwechseln mit Boilern, die warmes Wasser auf Knopfdruck mit Strom oder Gas erwärmen, es nach kurzer Zeit zur Verfügung stellen und nur wenig gedämmt sind. Boiler lassen sich abgekoppelt von bestehenden Heizungsanlagen betreiben und sind dort sinnvoll, wo unregelmäßig warmes Wasser benötigt wird. Die kleineren, dezentralen Warmwasserspeicher werden meistens in der Küche oder im Hauswirtschaftsraum installiert.

Auf Mindesttemperatur achten

Die Temperatur im Wasserspeicher sollte 55 Grad Celsius nicht unterschreiten, raten die Verbraucherzentralen. Das habe hygienische Gründe und diene dem Schutz vor gesundheitsgefährdenden Legionellen. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern gilt der Wert als Empfehlung. Darauf müssen Sie bei der Temperatureinstellung achten.

Was sind direkte und indirekte Warmwasserspeicher?

Direkte und indirekte Warmwasserspeicher unterscheiden sich darin, wie das Wasser im Speicher erwärmt wird. Welche Variante besser geeignet ist, hängt vom Heizsystem und Gebäudetyp ab.

Direkte Warmwasserspeicher

Bei einem direkten Warmwasserspeicher wird das Wasser direkt im Speicher durch eine integrierte Energiequelle erwärmt. Das elektrische Heizelement oder der Gasbrenner befinden sich entweder im oder direkt unter dem Wassertank. Typische Geräte sind: Boiler, Wandspeicher und elektrische Kleinspeicher.

  • Vorteile:

    • Unabhängig von einer zentralen Heizungsanlage

    • Schnelle Installation und einfache Wartung

  • Nachteile:

    • Höherer Stromverbrauch bei elektrischer Erwärmung

    • Weniger effizient bei größerem Warmwasserbedarf

  • Verbreitung:

    Häufig in Wohnungen, Gäste-WCs, Küchen oder Gebäuden ohne zentrale Heizungsanlage

Indirekte Warmwasserspeicher

Bei einem indirekten Warmwasserspeicher wird die Wärme nicht direkt im Speicher erzeugt, sondern von einer externen, separaten Heizungsanlage (z.B. Heizkessel, Solarthermie, Wärmepumpe) über einen Wärmetauscher eingespeist. Typische Geräte sind: Standspeicher, Kombispeicher und Pufferspeicher mit Frischwasserstation.

  • Vorteile:

    • Sehr effizient bei zentraler Wärmeversorgung

    • Ideal für größere Haushalte und Familien

  • Nachteile:

    • Abhängig von der Heizungsanlage

    • Höherer Installationsaufwand

  • Verbreitung:

    Standard in Einfamilienhäusern mit Zentralheizung oder modernen Heizsystemen

Welche Arten von Warmwasserspeichern gibt es?

Es gibt einige Speicher, die nur warmes Wasser für den Verbrauch in Bad und Küche speichern, und andere, wo das gespeicherte Wasser in die Heizung fließt. Beides in einem bieten Kombispeicher.

Boiler (Kleinspeicher)

Boiler, auch als Kleinspeicher bekannt, sind kompakte Geräte mit einem Fassungsvermögen von etwa 5 bis 30 Litern. Sie werden meist elektrisch betrieben und direkt an der Zapfstelle installiert – etwa unter dem Waschbecken oder in der Küche. Das Wasser wird im Inneren des Boilers durch ein Heizelement erhitzt und steht sofort zur Verfügung.

Diese Speicherart eignet sich besonders für Orte mit geringem Warmwasserbedarf und punktet durch einfache Installation und schnelle Erwärmung. Allerdings ist die gespeicherte Wassermenge begrenzt, sodass sie für Duschen oder Badewannen ungeeignet sind.

Standspeicher

Standspeicher sind größere, freistehende Warmwasserspeicher mit einem Volumen von 100 bis über 1000 Litern. Sie werden meist indirekt beheizt – etwa über die zentrale Heizungsanlage, eine Wärmepumpe oder Solarthermie. Im Inneren befindet sich ein Wärmetauscher, der die Wärme vom Heizsystem auf das Trinkwasser überträgt.

Standspeicher sind ideal für Einfamilienhäuser oder Mehrfamilienhäuser, da sie mehrere Zapfstellen gleichzeitig versorgen können. Sie bieten eine hohe Versorgungssicherheit, benötigen jedoch ausreichend Platz und sind in der Anschaffung und Installation kostenintensiver.

Wandspeicher

Wandspeicher sind eine platzsparende Alternative zu Standspeichern und werden direkt an der Wand montiert. Sie verfügen über ein mittleres Fassungsvermögen von etwa 30 bis 150 Litern und können sowohl elektrisch als auch über die Heizungsanlage beheizt werden.

Diese Speicherart eignet sich gut für kleinere Haushalte oder Wohnungen, in denen der Warmwasserbedarf moderat ist. Die Montage ist relativ unkompliziert, allerdings kann bei hohem Wasserverbrauch die Kapazität schnell an ihre Grenzen stoßen.

Pufferspeicher

Pufferspeicher haben ein Volumen von bis zu 2000 Litern und unterscheiden sich grundlegend von den anderen Typen, da sie kein Trinkwasser, sondern Heizungswasser speichern. Sie dienen als Zwischenspeicher für Wärmeenergie, die aus verschiedenen Quellen stammen kann – etwa Holzheizungen, Wärmepumpen oder Solaranlagen. Über einen Wärmetauscher kann bei Bedarf Trinkwasser erwärmt werden.

Pufferspeicher ermöglichen eine zeitliche Entkopplung von Wärmeerzeugung und -verbrauch und erhöhen die Effizienz des Gesamtsystems. Sie sind besonders sinnvoll in Kombination mit regenerativen Energien und in Gebäuden mit komplexer Heiztechnik.

Kombispeicher

Kombispeicher vereinen die Funktionen eines Trinkwasser- und eines Heizwasserspeichers in einem Gerät. Sie verfügen über getrennte Bereiche oder integrierte Wärmetauscher, die eine gleichzeitige Nutzung ermöglichen.

Diese Speicherart ist besonders platzsparend und eignet sich hervorragend für Einfamilienhäuser mit moderner Heiztechnik, etwa mit Solarthermie oder Wärmepumpen. Die Anschaffungskosten sind höher, dafür bietet der Kombispeicher eine sehr effiziente und kompakte Lösung für die Warmwasser- und Heizungsversorgung.

Schichtenspeicher

Schichtenspeicher sind eine besondere Form von Puffer- beziehungsweise Kombispeichern. Sie nutzen das Prinzip der Temperaturschichtung, bei dem warmes Wasser oben und kälteres unten im Speicher gehalten wird – ohne dass sich die Schichten vermischen. Dies wird durch spezielle Einströmtechniken ermöglicht.

Der Vorteil liegt in der hohen Energieeffizienz: Warmes Wasser steht schnell zur Verfügung, ohne dass der gesamte Speicher durchmischt und neu aufgeheizt werden muss. Schichtenspeicher sind besonders geeignet für Systeme mit Solarthermie oder Wärmepumpen, bei denen die Wärmequellen nicht konstant verfügbar sind.

Wo den Warmwasserspeicher aufstellen?

Ein Warmwasserspeicher verbaut in einem Keller eines Wohnhauses
Der Platzbedarf des Warmwasserspeichers hängt vor allem von seinem Fassungsvermögen ab © iStock.com/frankoppermann

Je nach Ausführung und Anwendungsfall sind Warmwasserspeicher bis zu zwei Meter hoch und einen Meter breit. Der Raum, in dem das Gerät stehen soll, muss also groß genug sein und zudem ausreichend Platz für die Montage bieten. Er sollte außerdem frostgeschützt sein sowie über die notwendigen Wasser- und Stromanschlüsse verfügen.

Installiert wird der Speicher meist in der Nähe von Wärmeerzeugern wie Heizkessel oder Wärmepumpe, um den Wärmeverlust in den Leitungen zu minimieren, zum Beispiel im Keller des Hauses. Am besten lassen Sie sich von einem Fachbetrieb beraten, auch zu den Sicherheitsvorschriften. Für die passende Aufstellung gibt es verschiedene Ausführungen:

  • Untertischgeräte

  • Wandgeräte

  • Standgeräte

Wie viele Liter sollte ein Warmwasserspeicher fassen?

Ein Mann welcher sich mittels eines Warmwasserspeichers, geheizten Wassers das Gesicht wäscht
Je nach Anzahl der Personen und Verbrauch im Haushalt gibt es unterschiedliche Größenempfehlungen© Shutterstock/Maridav

Die richtige Größe eines Warmwasserspeichers hängt von mehreren Faktoren ab, insbesondere vom Haushaltsbedarf, der Anzahl der Personen, dem Nutzungsverhalten und der Art der Warmwasserbereitung. Ein durchschnittlicher Warmwasserverbrauch pro Person liegt bei etwa 30 bis 50 Litern pro Tag – abhängig davon, ob nur geduscht oder auch gebadet wird.

Für eine Familie mit vier Personen ergibt sich also ein täglicher Bedarf von etwa 120 bis 200 Litern. Allerdings muss der Speicher nicht den gesamten Tagesbedarf auf einmal bereitstellen, da er sich im Laufe des Tages wieder aufheizt. Entscheidend ist, wie viele Personen gleichzeitig oder in kurzer Folge warmes Wasser benötigen.

Größenempfehlungen für einen 4-Personen-Haushalt

TrinkwarmwasserspeicherPufferspeicherKombispeicher

Anwendung

warmes Wasser zum Duschen, Baden und Spülen

warmes Wasser zum Heizen

warmes Wasser zum Heizen und zum Duschen, Baden und Spülen

Speicherdauer

mehrere Stunden

bis zu ein Tag

mehr als ein Tag

Empfehlung

120 – 200 Liter

300 – 500 Liter

500 – 800 Liter

Was kosten Warmwasserspeicher?

Die Anschaffungskosten der jeweiligen Speicherarten sind unterschiedlich und hängen von Tankvolumen, Material, Isolierung, Ausstattung und der Art der Wassererwärmung ab.

Typische Preise je nach Speichertyp und Volumen

  • Direkt beheizter Elektroboiler (5 – 80 Liter): ca. 100 bis 500 Euro

  • Indirekt beheizter Trinkwasserspeicher (120 – 500 Liter): ca. 500 bis 1500 Euro

  • Pufferspeicher (500 – 1000 Liter): ca. 700 bis 2000 Euro

  • Kombispeicher (200 – 1000 Liter): ca, 1500 bis 4500 Euro

Achten Sie beim Preisvergleich darauf, ob Lieferung und Montage inklusive sind oder nicht. Bei der Installation eines Warmwasserspeichers in ein bestehendes Heizsystem oder der Installation eines Pufferspeichers können die Handwerkerkosten schnell 400 bis über 1000 Euro betragen – abhängig von der Arbeitszeit sowie den notwendigen Anpassungen an Rohrleitungen und Zubehör.

Gibt es Förderung für Wärmespeicher?

Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gibt es für Maßnahmen zur Verbesserung der Anlageneffizienz, auch für die Anschaffung von Wärmespeichern. Mindestinvestition: 300 Euro brutto. Die Grundförderung beträgt 15 Prozent der förderfähigen Kosten. Mit individuellem Sanierungsfahrplan ist ein Förderbonus von 5 Prozent möglich.

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) entscheidet über die Zuschüsse. Alle Informationen rund um die Antragsstellung sowie das zugehörige Formular finden Sie auf dem BAFA-Online-Portal.

In Kombination mit dem Einbau einer effizienten Heizungsanlage bezuschusst der Staat bei bestehenden Wohngebäuden sogar bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten. Seit dem Jahr 2024 wird diese Heizungsförderung nicht mehr vom Bafa, sondern von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bereitgestellt. Hier geht es zum Förderantrag.

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Fazit: Lohnt sich ein Warmwasserspeicher?

Ein Warmwasserspeicher lohnt sich vor allem in Haushalten mit regelmäßigem und höherem Warmwasserbedarf. Wenn beispielsweise mehrere Personen gleichzeitig duschen, liefert er die benötigte Menge an warmem Wasser sofort und ohne Komfortverluste. Besonders in Kombination mit Solarthermie oder Wärmepumpen ist so ein Speicher sinnvoll, weil er überschüssige Energie zwischenspeichern und später bedarfsgerecht abgeben kann, was die Effizienz deutlich verbessert.

Außerdem kann ein gut dimensionierter und isolierter Wärmespeicher das Takten der Heizquelle reduzieren – also das häufige Ein- und Ausschalten – was die Lebensdauer der Anlage verlängert und Energie spart. Das gespeicherte Wasser muss allerdings konstant auf Temperatur gehalten werden, was zu Wärmeverlusten führt, auch wenn kein Wasser entnommen wird. Bei elektrisch betriebenen Boilern kann dies höhere Stromkosten im Haushalt verursachen.

Ein Warmwasserspeicher braucht Platz und ist preislich mit 500 bis 4000 Euro nicht unbedingt günstig. Eine Förderung kann die Kosten gegebenenfalls reduzieren. In kleinen Haushalten oder bei geringem Bedarf kann ein Durchlauferhitzer ohne Speicherfunktion die bessere Alternative sein. Die Entscheidung hängt also stark vom individuellen Bedarf und dem Heizsystem ab.

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