



1 von 6
Testergebnis
März 2022
- Karosserie/Kofferraum
2,5
- Innenraum
1,9
- Komfort
2,7
- Motor/Antrieb
2,1
- Fahreigenschaften
3,2
- Sicherheit
2,5
- Umwelt/EcoTest
3,3
ADAC Urteil Autotest
- 2,7
Autokosten
- 4,2
sehr gut
0,6 - 1,5
gut
1,6 - 2,5
befriedigend
2,6 - 3,5
ausreichend
3,6 - 4,5
mangelhaft
4,6 - 5,5
Stärken
großer und variabler Bus
elektrische Schiebetüren
als Shine gute Serienausstattung
Schwächen
hoher Verbrauch - also geringe Reichweite trotz größerer Batterie im Testwagen
wichtige Sicherheitsassistenten nur gegen Aufpreis
hoher Preis
Fazit zum Citroen e-Spacetourer XL (75 kWh) Shine (ab 11/20)
Der Spacetourer ist Teil einer baugleichen Stellantis-Busfamilie, die von Opel, Citroen und Peugeot vermarktet werden. Stellantis hat sich nun entschlossen, den Dieselantrieb aus der Busklasse zu verbannen und zumindest bei den Pkw-Varianten nur noch auf den konzernweit verwendeten Elektroantrieb mit 136 PS und 260 Nm zu setzen. Dieser müht sich wacker, die 2,5 Tonnen Leergewicht des Testwagens anzuziehen, unter Zeitdruck darf man aber nicht gerade sein. Die Batterie hat eine Bruttokapazität von 50kWh, gegen 6.000 Euro Aufpreis gibt es auch eine Batterie brutto 75 kWh. Der Testwagen hat diese an Bord - zum Glück. Bei einem Ecotest-Verbrauch von rund 30 kWh/100 km reicht schon das größere Stromfass nicht aus, um ernsthaft von Reisetauglichkeit zu sprechen: Im gemischten Betrieb bei Temperaturen um die 22 °C kann man von 250 km Reichweite ausgehen. Auf der Autobahn und womöglich noch bei niedrigen Temperaturen sind dann 200 km bei Weitem nicht mehr darstellbar. Da helfen die bis zu 100 kW DC-Ladeleistung nicht weiter, zudem diese auch nur kurzzeitig erreicht werden. Im Zuge der Elektrifizierung wurde das zulässige Gesamtgewicht erhöht, um trotz der Batterie noch eine vernünftige Zuladung zu realisieren. Auch die anderen Qualitäten des Spacetourer sind vorhanden und unbestritten. Mit den zwei elektrischen Schiebetüren der Shine-Ausstattung, dem variablen Sitzkonzept und schlichtweg dem immensen Raum ist der Bus für alle Familien- und Transportaufgaben gewappnet: Man kann den Großteil einer Jugendfußballmannschaft transportieren und die Waschmaschine für die Trikots gleich dazu - es würde zusätzlich auch noch ein Trockner hineinpassen. Das Fahrwerk ist ordentlich abgestimmt, die Lenkung gibt sich aber alle Mühe, etwas Transporter-Feeling in die Pkw-Variante des Busses herüberzuretten. Der Spacetourer ist also auch als E-Auto mit vielen Stärken bei vertretbaren Schwächen gesegnet, man darf halt nicht allzu weit weg fahren wollen. Oder einen Anhänger ziehen wollen, bei nur einer Tonne Anhängelast ist die Auswahl dünn. Vor allem aber ist der e-Spacetourer nichts für Leute, die aufs Geld achten müssen: Die kürzere Karosserievariante in der Basisausstattung mit der kleinen Batterie kostet schon 56.200 Euro, der Testwagen stellt die teuerste Variante dar und kostet fast genau 70.000 Euro - mindestens. Wenn man sich noch überlegt, dass die bis Dezember 2021 angebotene und technisch gnadenlos überlegene Dieselvariante mit 180 PS etwa 10.000 Euro weniger kostete, dann fragt man sich ernsthaft, wer eigentlich den Elektrobus kaufen soll. Schade, dass man den Käufern nicht mehr die Wahl lässt. Der informierte Leser hat es aber sicher schon oben im Text gemerkt: Da fehlt doch einer! Genau, Toyota bietet den Bus ebenfalls an - und zwar noch mit dem Dieselmotor...
Der ausführliche Testbericht zum Citroen e-Spacetourer XL (75 kWh) Shine (ab 11/20) als PDF.
PDF ansehen