Alfa Romeo Giulia - ein Name, der Erinnerungen an legendär sportliche und verheißungsvoll schöne Mittelklasselimousinen weckt. 2016 trauten sich die Mailänder wieder, im heiß umkämpften Segment ein Auto unter diesem Namen an den Start zu bringen. Man darf voraus schicken: Ähnlich viel fahrdynamisches Talent bieten in dieser Klasse nur wenige. Die Lenkung setzt Befehle umgehend und rückmeldungsfreudig um, das Fahrwerk ist hervorragend ausbalanciert. Auch der zum Test angetretene, 2.143 ccm große Diesel mit 190 PS schickt sich an, längsdynamisch wenig anbrennen zu lassen. Etwas laufruhiger könnte er aber durchaus noch sein. Seit der Umstellung auf eine AdBlue-Einspritzung hat die Giulia zudem ihre Stickoxidemissionen im Griff. Zusammen mit der spontan und geschmeidig schaltenden Achtgang-Automatik ergibt der Diesel eine äußerst agile Mixtur.
Schönheit liegt zwar im Auge des Betrachters, aber wohl die meisten würden der Italienerin auch ein gelungenes Äußeres attestieren - umso besser, dass auch die Verarbeitung überzeugen kann. Natürlich gibt es auch Schattenseiten: Die Lenkung ist manchen Piloten für eine entspannte Langstreckenfahrt schon wieder zu nervös und als Schnäppchen geht die rassige Hecktrieblerin nicht gerade durch: Der Einstandspreis von 44.500 Euro für die getestete Version bewegt sich auf dem Niveau der Premium-Konkurrenz - zumindest sind dann fast alle für die Giulia erhältlichen Sicherheitsassistenten dabei und für den Fall der Fälle bietet die Giulia eine Top-Bewertung beim ADAC Crashtest. Insgesamt ist das Auto ein wirklich gelungener Wurf und ist den großen Fußstapfen der Namensgeberin gewachsen. Größtes Manko sind im Vergleich zu vielen Konkurrenten weniger weit entwickelte aktive Sicherheitssysteme und im Allgemeinen die fehlende Kombiversion.
Der ausführliche Testbericht zum Alfa Romeo Giulia 2.2 Diesel B-Tech AT8 (09/18 - 07/19) als PDF.
Hier können Sie sich zu den Rückrufen des Fahrzeuges informieren. Welche Fahrzeuge genau betroffen sind, entnehmen Sie bitte dem Rückruf, da häufig nicht alle Fahrzeuge einer Baureihe betroffen sind.
Rückrufdatum
Mai 2019
Anlass
Möglichkeit einer unerwünschten Beschleunigung
Betroffene Modelle
Giulia (06/16 - 01/23), Stelvio (04/17 - 01/23)
Variante
keine Angaben
Bauzeitraum betroffener Fahrzeuge
31.03.2016 - 15.03.2019
Anzahl betroffener Fahrzeuge
4.947 (Deutschland) 40.150 (weltweit)
Dauer
bis zu 0.8 Std.
Halterbenachrichtigung durch
Anschreiben durch Hersteller
Zusätzliche Information
Bei den Modellen kann es, in seltenen Ausnahmefällen, aufgrund einer Nichtkonformität im Zusammenhang mit dem Bremssteuergerät bei aktiver „Active Cruise Control“-Funktion zu einer unerwünschten Beschleunigung des Fahrzeugs kommen. Dies kann ohne Vorwarnung zu einem Unfall führen. Abhilfe: Softwareaktualisierung des Bremssteuergerät (BSM)
Bei betroffenen Fahrzeugen kann es aufgrund des möglichen Vorhandenseins von Mineralöl in der Brems- und Kupplungsflüssigkeit zu einer Verschlechterung der Komponenten der Brems-/Kupplungssysteme kommen, da sie nicht mit Mineralölen kompatibel sind und die Leistung des Systems selbst dadurch beeinträchtigt wird. Der Hersteller prüft die Brems- und Kupplungsflüssigkeit. Bei negativem Test werden alle Komponenten der Brems-/Kupplungssysteme getauscht.
Die Aktion ist für den Kunden kostenlos.
Rückrufdatum
Dezember 2016
Anlass
Elektronikprobleme des Integrierten Brems-Systems (IBS)
Betroffene Modelle
Giulia (06/16 - 01/23)
Variante
keine Angaben
Bauzeitraum betroffener Fahrzeuge
03.2016 bis 06.2016
Anzahl betroffener Fahrzeuge
77 (Deutschland) 1.651 (weltweit)
Dauer
2,8 Stunden
Halterbenachrichtigung durch
Anschreiben durch Hersteller
Zusätzliche Information
Aufgrund einer möglichen Nichtkonformität muss die Bremselektronik (IBS-Modul) ausgetauscht werden, um mangelhaftes Bremsverhalten zu verhindern.
Die Aktion läuft bereits und ist für den Kunden kostenlos.
Keine gemeldeten Mängel
Aktuell liegen uns keine Informationen zu Mängeln vor. Lassen Sie uns gerne wissen, wenn Sie Probleme mit Ihrem Fahrzeug haben. Ihre Meldungen werden nach einer Überprüfung durch uns in der Mängel-Abfrage veröffentlicht
In der ADAC Pannenstatistik sieht man, welche Fahrzeuge sich im Alltag als zuverlässig erweisen und wo öfter der Pannenhelfer gefragt ist. Außerdem bekommt man interessante Einblicke darüber, welche Teile am Auto besonders häufig Probleme verursachen.
Der ADAC Ecotest hilft, die Umweltfreundlichkeit von Fahrzeugen zu bewerten. Untersucht werden dabei der Verbrauch/CO₂-Ausstoß und die gesetzlich limitierten Schadstoffe wie etwa Kohlenmonoxid oder Stickoxide. Im ADAC Ecotest können nur dann die maximal fünf Sterne erreicht werden wenn ein Fahrzeug sowohl im Verbrauch wie auch bei den Schadstoffen sehr gut abschneidet.
5,6 Liter Diesel braucht die Giulia laut ADAC EcoTest alle 100 Kilometer. Dies ist zwar kein Bestwert, angesichts des Leistungsangebots des Turbomotors geht der Verbrauch aber in Ordnung. Die CO2-Bilanz beträgt 177 g/km, dafür gibt es 24 von 60 möglichen Punkten in diesem Teil der EcoTest-Bewertung.
Die Verbräuche im Einzelnen: Stadt 6,0 Liter, Überland 4,9 Liter und auf der Autobahn 6,4 Liter auf 100 Kilometer.Im letzten ADAC-Test der Diesel-Giulia hieß es noch: "Hat die Giulia 2.2 Diesel Ihre Trinkgewohnheiten noch halbwegs im Griff, patzt sie aber bei den Emissionen. Genauer gesagt ist der Stickoxidausstoß zu hoch. (...) Ein modernes und gut abgestimmtes SCR-System mit AdBlue-Einspritzung könnte hier Abhilfe schaffen." Nun sind die Zeiten von Euro 6d-temp angebrochen, Alfa Romeo hat der strengeren Grenzwerte wegen ein SCR-System eingeführt. Siehe da, statt 0 Punkten im Schadstoffteil des ADAC Ecotest erreicht die Giulia nun volle 50 Punkte. Auch bei den ADAC-Messungen im realen Straßenverkehr bestätigt die Giulia ihre gute Abgasreinigung.
Die insgesamt erreichten 74 Punkte sind gleichbedeutend mit vier von fünf Sternen im Ecotest.