Schadenfreiheitsklasse: So wird sie berechnet

Ein Unfall ist passiert
Es hat gekracht? Wer einen Unfall bei der Versicherung meldet, kommt in eine niedrigere Schadenfreiheitsklasse© iStock.com/tommaso79

Wer unfallfrei fährt, wird belohnt: Je höher die Schadenfreiheitsklasse, desto niedriger der Versicherungsbeitrag für Kfz-Haftpflichtversicherung und Vollkasko. Alle Infos dazu.

  • Je weniger Schadensfälle, desto höher ist die Schadenfreiheitsklasse

  • Einteilung in Klassen von 0 bis 50

  • Wie Sie Ihre Schadenfreiheitsklasse herausfinden

Was ist die Schadenfreiheitsklasse?

Jeder, der sein Fahrzeug versichert, wird in eine Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) eingestuft. Die genaue Einteilung variiert von Versicherung zu Versicherung. SF-Klassen werden sowohl für die Kfz-Haftpflicht als auch für die Vollkasko separat berechnet.

Die SF-Klasse richtet sich danach, wann und wie oft Sie Ihre Versicherung bei einem Schaden in Anspruch genommen haben. Bleiben Sie unfallfrei, werden Sie vom Versicherer mit einer höheren SF-Klasse belohnt. Übernimmt die Versicherung einen Schaden, werden Sie zurückgestuft – und das bedeutet höhere Beiträge. Grundsätzlich gilt: Je höher die Schadenfreiheitsklasse, desto günstiger der Versicherungsbetrag. Dabei wird jedes Jahr ohne Schaden mit einer besseren Einstufung honoriert. Es gibt die Schadenfreiheitsklassen 0 bis 50.

Berechnung der Schadenfreiheitsklasse

Da die SF-Klasse nach den unfallfreien Jahren berechnet wird, also nach der Zeit, in der die Versicherung keinen Schaden bezahlen musste, ist die Rechnung einfach. Die SF-Klasse elf bedeutet zum Beispiel, dass die Fahrerin oder der Fahrer elf Jahre ohne gemeldeten Schaden unterwegs war.

Dabei gibt es SF-Klassen in der Haftpflicht- und in der Vollkaskoversicherung. Sie können hier jeweils in unterschiedliche Klassen eingestuft werden, je nachdem, ob und wann ein Schaden in der Haftpflicht oder in der Vollkasko passiert ist.

Was sind SF-Sonderklassen?

Neben den normalen Schaden­freiheits­klassen gibt es Sonderklassen (0, ½, S, M), zum Beispiel für Fahranfänger und -anfängerinnen. Dem­ent­sprechend zahlen Autofahrer mit SF-Sonder­klassen höhere Beitrags­sätze. Wer innerhalb eines Jahres mehrere Schäden meldet, landet unter Umständen in den Sonderklasse M (M für Malus).

SF-Klasse bei Führerscheinneulingen

Als Fahranfänger bzw. Fahranfängerin startet man in der Regel mit der SF-Klasse 0, also mit null unfallfreien Jahren. Um zu sparen, kann man sich als Fahrer bei einem Kfz der Eltern eintragen lassen. Das verteuert zwar den Beitrag deutlich, ist aber meist günstiger als eine eigene Kfz-Versicherung.

Wer erst nach drei Jahren Führerscheinbesitz sein erstes eigenes Fahrzeug anmeldet, steigt meist mit der etwas besseren SF-Klasse ½ ein. Auch über die Zweitwagenregelung (siehe unten) können Fahranfänger bei der Versicherung besser abschneiden.

Wann wird man zurückgestuft?

Wer einen Schaden meldet und von der Versicherung bezahlen lässt, wird im kommenden Versicherungsjahr zurückgestuft. Dabei haben die Versicherer eigene Rückstufungstabellen. Wie viele SF-Klassen dabei verloren gehen, regelt jede Versicherung anders.

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Was ist die Zweitwagenregelung?

Versicherungen stufen Zweit­fahrzeuge in der Regel besser ein (Zweitwagen­regelung). Dann ist die Prämie günstiger. Vorteile hat das in erster Linie für Paare und Familien mit zwei oder mehr Fahrzeugen. Normalerweise muss das Zweit­fahrzeug auf denselben Versicherungsnehmer oder den oder die Ehe- oder Lebens­partner zugelassen sein.

In welcher Schadenfreiheits­klasse der Zweitwagen einsteigt, ist je nach Versicherung unter­schiedlich. Auch Führerscheinneulinge können mit der Zweitwagenregelung sparen. Wenn sie ihr Auto auf die Eltern zulassen und als Zweit­wagen versichern, steigen sie in einer günstigeren SF-Klasse ein und können sich später die bessere Schadenfreiheitsklasse übertragen lassen.