Tipps: Auto sicher bezahlen

Euroscheine
Neu- oder Gebrauchtwagen: Wie man das Auto sicher bezahlen kann© Shutterstock/Marian Weyo

Beim Autokauf geht es oft um viel Geld. ADAC Juristinnen und Juristen erklären, wie Sie das Auto sicher bezahlen und worauf Sie dabei achten sollten.

  • Fahrzeug nicht ohne Besichtigung zahlen

  • Keine Anzahlung leisten: Geld nur gegen Übergabe

  • Vorsicht Betrüger: Welche Zahlungsmethode sicher ist

Auto bar bezahlen

Die Barzahlung gilt nach der Einschätzung der Initiative Sicherer Autokauf, an der auch der ADAC beteiligt ist, als sicher. Dabei bringt der Käufer oder die Käuferin dem Verkäufer bzw. der Verkäuferin beim Autokauf das Geld in bar mit.

Ab 2027: Obergrenze für Bargeldzahlungen über 10.000 Euro

Voraussichtlich ab 2027 gilt in der EU eine Obergrenze von 10.000 Euro für Bargeldzahlungen. Davon ausgenommen sind private Geldgeschäfte zwischen zwei Personen, die nicht beruflich handeln.

In Deutschland gibt es derzeit keine Grenze für Bargeldzahlungen. Wer mehr als 10.000 Euro in bar bezahlen möchte, muss aber seinen Ausweis zeigen und erklären, woher das Geld kommt. Der Händler muss diese Informationen aufzeichnen und aufbewahren.

Will eine Privatperson mehr als 10.000 Euro bei der Hausbank einzahlen, muss sie nachweisen, woher das Bargeld stammt. Schließen Sie daher einen schriftlichen Kaufvertrag ab und vermeiden Sie den Verkauf per Handschlag.

Damit bei der Barzahlung kein Risiko entsteht, sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Käufer bzw. Käuferin und Verkäufer bzw. Verkäuferin sollten zunächst den Kaufvertrag unterschreiben.

  • Erst danach werden Zug um Zug das Geld, Fahrzeug, Fahrzeugschlüssel und Fahrzeugpapiere übergeben.

  • Man sollte sich zur Geldübergabe möglichst tagsüber und in der Nähe einer Bank treffen. So kann man die Fahrzeugpapiere bis zur Einzahlung zurückhalten. Wenn der Bankautomat oder die Bank die Scheine akzeptiert, kann man sicher sein, dass es sich nicht um Falschgeld handelt.

Tipps der ADAC Clubjuristinnen und -juristen

Eine absolut sichere Bezahlmethode gibt es leider nicht. Um sich bestmöglich vor Betrug zu schützen, sollten Sie beim Autokauf und -verkauf auf folgende Punkte achten:

  • Schauen Sie sich das Auto vor Abschluss des Vertrages an und machen Sie eine Probefahrt.

  • Geben Sie keine Kauf- oder Verkaufszusage per E-Mail oder WhatsApp ab.

  • Leisten oder akzeptieren Sie keine Voraus- oder Anzahlung.

  • Seien Sie vorsichtig bei zu verlockenden Angeboten und hören Sie auf Ihr Bauchgefühl.

Zahlung per Überweisung

Kauft man einen Neuwagen beim Händler, ist die Zahlung per Überweisung üblich. Auch beim Kauf junger Gebrauchter beim Händler ist die Überweisung eine übliche Zahlungsmethode.

Das gilt beim Kauf von privat:

  • Beim Gebrauchtwagenkauf von privat ist eine Vorabüberweisung nicht zu empfehlen. Überweist man das Geld vor der Übergabe des Fahrzeugs, besteht ein erhöhtes Risiko, Opfer von Betrügern oder Betrügerinnen zu werden. Außerdem ist es schwer, das überwiesene Geld zurückzubekommen, wenn zum Beispiel bei der Besichtigung Mängel auffallen und Sie das Auto doch nicht kaufen wollen.

  • Viele Banken bieten die Möglichkeit, das Auto mit einer SEPA-Echtzeitüberweisung zu bezahlen, wenn man es besichtigt und sich zum Kauf entschieden hat. Das funktioniert innerhalb weniger Sekunden und ist so sicher wie eine Onlineüberweisung. Man braucht zum Bezahlen nur das Smartphone. Der Verkäufer sieht sofort, dass das Geld angekommen ist. Auto, Fahrzeugpapiere und Schlüssel können sofort übergeben werden. Erkundigen Sie sich vorab, ob Ihre und die Bank des Verkäufers die Echtzeitüberweisung anbieten und ob Gebühren dafür anfallen.

  • Mit einer Überweisung des Kaufpreises auf ein Treuhandkonto (zum Beispiel über einen Rechtsanwalt) sind Sie auf der sicheren Seite. Denn Treuhandkonten sind "insolvenzfest". Diese Zahlungsmethode ist durch die Einschaltung eines Rechtsanwalts aber meist sehr teuer.

Tipp: Informieren Sie sich bei Ihrer Bank über sichere Alternativen des Geldtransfers oder über ein Treuhandkonto bei Ihrer Bank.

Zahlung mit PayPal

PayPal ist eine beliebte Zahlungsmethode, eignet sich aber nicht für den Kauf oder Verkauf von Autos. PayPal schließt Zahlungen für motorisierte Fahrzeuge ausdrücklich aus. Bei solchen Zahlungen gibt es keinen Schutz für Verkäufer und Käufer.

Vorsicht: Zahlungen über PayPal kann man rückgängig machen. Betrüger behaupten oft, das Auto nur über PayPal bezahlen zu können. Nach der Übergabe erklären sie gegenüber PayPal, dass sie das Auto nicht erhalten hätten, und ziehen die Zahlung zurück. Das Auto ist weg und der Verkäufer kommt nicht mehr an das Geld.

Bundesbank-Scheck

Der bestätigte Bundesbank-Scheck ist eine sichere, aber wenig bekannte Zahlungsmöglichkeit. Er wird von der Bundesbank mit einer Einlöse-Garantie von acht Tagen ausgestellt und kann bei Ihrer Bank beantragt werden. Die Kosten für die Ausstellung eines solchen Schecks liegen bei etwa 30 bis 80 Euro.

Tipp: Beantragen Sie den Scheck rechtzeitig, da die Bearbeitungszeit normalerweise drei Werktage beträgt.

Falls der Scheck verloren geht, kann man ihn sperren lassen. Braucht man ihn doch nicht, kann man ihn bei der Bank zurückgeben und bekommt den Betrag auf dem Konto gutgeschrieben.

ADAC unterstützt die Initiative "Sicherer Autokauf im Internet"

Aufklärung ist der beste Schutz vor Betrügerinnen und Betrügern. Unter diesem Motto arbeiten ADAC, Polizei, Autoscout24, mobile.de und Kleinanzeigen in der Initiative "Sicherer Autokauf im Internet" zusammen. Die Initiative soll Menschen, die ein Auto online kaufen oder verkaufen wollen, zum Thema Sicherheit sensibilisieren.

Auf der Website der Initiative Sicherer Autokauf im Internet können Sie sich über bekannte Betrugsmaschen informieren und bekommen Hilfe für den Autokauf bzw. -verkauf im Internet.

Treuhandservice, Reederei und Spedition

Eine ältere Dame sitzt mit einem Zettel in der Hand am Laptop
Vorsicht vor Online-Betrügern© Shutterstock/Dragana Gordic

Vor allem Online-Anbieter fordern Autokäufer und -käuferinnen oft auf, über einen Treuhandservice, eine Reederei oder eine Spedition zu bezahlen. Hier ist besondere Vorsicht geboten, denn immer wieder wickeln Betrüger ihre Geschäfte über einen Treuhandservice ab. Manche Firmen gibt es in Wirklichkeit nicht, auch wenn die Homepages seriös wirken. Erkundigen Sie sich über den Treuhandservice, bevor Sie ihn zur Zahlung verwenden.

Zahlung per Bargeldtransfer

Eine weitere Zahlungsmöglichkeit ist der Bargeldtransfer. Diesen Dienst bieten beispielsweise Western Union, Moneygram oder ähnliche Anbieter an.

Aber Achtung, der Bargeldtransfer wird hauptsächlich für Überweisungen ins Ausland an bekannte Personen wie Familienangehörige oder Freunde genutzt. Er ist für den Fahrzeugkauf nicht zu empfehlen, denn bei dieser Zahlungsart lauern beim Autokauf häufig Betrüger oder Betrügerinnen auf gutgläubige Opfer.

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