ADAC Vergleich: So kommen Sie günstig zum Flughafen
Flug und Unterkunft gebucht, Reiseführer besorgt – und schon kann der Urlaub beginnen. Was viele vergessen: Auch die Anreise zum Flughafen kostet Geld. Auto, Taxi oder ÖPNV? Ein ADAC Vergleich zeigt, was billiger ist und warum sich frühzeitige Planung lohnt.
Kurztrip oder 14-Tage-Reise: ÖPNV meist günstigste Alternative
Parken: Große Preisunterschiede zwischen den Flughäfen
Tipps für den Transfer: Früh buchen bringt Preisvorteile
561 Euro für zwei Wochen Parken? Das gibt es – und zwar am Hamburger Flughafen im Parkhaus 5. Doch auch andernorts gilt für Flugreisende: Wer sich nicht rechtzeitig mit dem Flughafentransfer beschäftigt, kann schnell auf dem harten Boden der Realität landen. Für die Anreise zum Airport gibt es mittlerweile zahlreiche Alternativen, vom ÖPNV über Taxi (samt Alternativen wie Uber) und Carsharing bis hin zur Anfahrt mit dem eigenen Pkw, der direkt bzw. fußläufig am Flughafen geparkt wird, oder die Nutzung eines flughafennahen Shuttleservices.
Zehn deutsche Flughäfen im Vergleich
Der ADAC hat die unterschiedlichen Möglichkeiten der Anreise und des Parkens an den zehn deutschen Flughäfen mit dem höchsten Passagieraufkommen verglichen und die Preise anhand von zwei Beispielen berechnet: zum einen ein Paar auf Wochenendtrip (von Freitag bis Sonntag) und zum anderen eine vierköpfige Familie, die zwei Wochen verreist.
Bei der Kostenberechnung der unterschiedlichen Optionen wurde als Ausgangs- und Endpunkt der Hauptbahnhof der jeweiligen Stadt gewählt. Je nach Lage des Flughafens ergeben sich hier kürzere (Nürnberg 8 Kilometer) und weitere Anreisestrecken (München 42 Kilometer). Das spiegelt sich auch in den Preisen für ÖPNV, Taxi und Carsharing wider. Da die Preise und Angebote seit der Erhebung im Juni teilweise angepasst bzw. erhöht wurden, kann es kleine Abweichungen zu den genannten Angaben geben.
Kurztrip: ÖPNV meist am günstigsten
Das Paar auf Wochenendtrip kommt öffentlich deutlich am günstigsten zum Flughafen. Dabei spielt die Entfernung eine große Rolle. So zahlen die beiden Urlauber 12 Euro im flughafennahen Nürnberg und 45,64 Euro in München. Die bayerische Landeshauptstadt fällt bei der Erhebung mit den niedrigsten Parkgebühren, aber – auch aufgrund der weiten Distanz – den höchsten ÖPNV- und Taxikosten auf.
Will man an den deutschen Flughäfen terminalnah parken, schwanken die Preise zwischen 49 Euro in München (mit Weekend-Special) und 129 Euro in Düsseldorf. Wer fußläufig parken will, muss mit Kosten zwischen 49 Euro in München (ebenfalls Weekend-Special) und 93 Euro in Hamburg rechnen. Shuttleparken ist für 35 Euro in Köln/Bonn bis hin zu 66 Euro in Stuttgart möglich.
Taxialternativen, zum Beispiel Uber, kosten meist etwas weniger als normale Taxis. In Nürnberg allerdings kostet der Transfer mit Sixt Ride viermal so viel wie ein klassisches Taxi.
Carsharing ist – wo vorhanden – nach dem ÖPNV meist die zweitgünstigste Option. Ausnahmen sind München (mit dem Weekend-Special ist Terminalparken hier preiswerter, Fahrtkosten nicht eingerechnet), Frankfurt (genauso teuer wie Shuttleparken) und Berlin. Dort ist Shuttleparken günstiger als Carsharing.
14-Tage-Reise: Parken großer Kostenfaktor
Für die vierköpfige Familie, die zwei Wochen verreist, ist ebenfalls der ÖPNV die günstigste Anreisemöglichkeit. In Nürnberg zahlt sie 18 Euro. In München ist der öffentliche Transfer mit Abstand am teuersten: 52,16 Euro hin und zurück.
Terminalnahes Parken kostet zwischen 108 Euro (Hannover) und bis zu 561 Euro (Hamburg), fußläufiges Parken zwischen 97 Euro (Hannover) und 183 Euro (Hamburg), Shuttleparken zwischen 72 Euro (Dortmund) und 138 Euro (Hamburg).
Mit dem Großraumtaxi direkt zum Terminal ist fast immer preiswerter als Terminalparken. Ausnahme ist wiederum München, wo Terminalparken mit Ferienspecial gut 20 Euro preiswerter ist als das Taxi. Auch bei den Taxialternativen wurde Wert auf Großraumfahrzeuge gelegt. Mit dem Ergebnis, dass Uber & Co. nur noch in Berlin, München und Frankfurt den Preiskampf gegenüber klassischen Taxen gewannen.
Carsharing war – wo vorhanden – wieder die zweitgünstigste Option nach dem ÖPNV.
So sparen Sie: Tipps rund um die Anreise
Wer bei der Anreise und beim Parken keine bösen Überraschungen bei Kosten und Verfügbarkeit erleben möchte, sollte ein paar Tipps beachten:
Preise aller verfügbaren Optionen vergleichen.
Wer am Flughafen parken will, sollte seinen Parkplatz frühzeitig online buchen und evtl. Sonderangebote wie Ferien-Specials nutzen. Auf den Websites der Flughäfen werden manchmal Gutscheincodes angeboten.
Shuttleparken: Gerade Familien sollten genau nach versteckten Kosten suchen. Häufig sind nur drei Personen im Shuttletransfer inklusive, oder den Kindersitz gibt es nur gegen Aufpreis.
Wer Carsharing-Angebote in Betracht zieht, sollte sich die Apps rechtzeitig aufs Smartphone laden und sich registrieren. Prüfen Sie, ob eine Abrechnung nach Zeit (Share Now und Sixt Share) oder gefahrenen Kilometern (Miles) günstiger ist.
Wichtig für Familien: Anders als bei klassischen Taxis kann weder bei den Taxialternativen wie Freenow oder Uber noch bei Carsharing-Fahrzeugen im Vorfeld sichergestellt werden, dass eine Sitzerhöhung für Kinder an Bord ist.
Sowohl beim Carsharing als auch bei den Taxialternativen gibt es teilweise rabattierte Sonderaktionen, z.B. in Ferienzeiten.
Wer ÖPNV-Tickets vorab online kauft, kann manchmal Geld sparen, z.B. in Hamburg, Stuttgart oder Nürnberg. Kinder bis zu 6 Jahren fahren im ÖPNV in der Regel kostenlos, von 6 bis 14 Jahren ermäßigt.
Zug-zum-Flug-Angebote der Bahn prüfen. Gerade für Flughäfen, die an das Fernbahnnetz angebunden sind wie Frankfurt, kann das sehr attraktiv sein. Achtung: Das Deutschlandticket gilt nur im Nahverkehr.
Bei Taxiunternehmen nach einer Pauschale fragen.
Einzelauswertung der zehn Flughäfen
Wer die Ergebnisse der Untersuchung im Detail kennen möchte, kann sich die Einzelauswertungen der Flughäfen als Tabelle ansehen. Dort werden die jeweiligen Anreise- und Parkmöglichkeiten und die beiden Beispielreisen direkt miteinander verglichen.
So kommen Sie zum gewünschten Flughafen: Einfach in das Feld mit dem Namen der Stadt klicken und die richtige auswählen oder den kleinen Pfeil oben rechts in der Grafik anklicken!