Tesla und Co.: Wie E-Autos beim TÜV abschneiden

TÜV Süd Mitarbeiter überprüft mit einer Taschenlampe die Ladeeinheit eines Elektroautos
Auch Elektrofahrzeuge müssen regelmäßig zur Hauptuntersuchung © TUEV SUED

E-Autos schneiden bei ihrer ersten Hauptuntersuchung (HU) nach drei Jahren eher durchwachsen ab. Das zeigt eine TÜV-Sonderauswertung der vier beliebtesten E-Autos der vergangenen Jahre.

  • Tesla Model S: Jeder Zehnte fällt bei der Hauptuntersuchung durch

  • Smart Fortwo weist die wenigsten Mängel auf

  • Renault Zoé: Probleme mit den Achsaufhängungen

  • BMW i3: Häufige Defekte an den Bremsscheiben

BMW i3, Renault Zoé, Smart Fortwo Electric Drive und Tesla Model S: Erstmals sind ausreichend viele Elektroautos bei den TÜV-Prüfstellen vorgefahren, um beurteilen zu können, wie sie bei der Hauptuntersuchung abschneiden.

Zum Vergleich: Bei Verbrenner-Fahrzeugen, die zwischen zwei und drei Jahre alt sind, liegt der Anteil der Pkw mit "erheblichen Mängeln" im Durchschnitt bei 4,7 Prozent. Autos mit erheblichen Mängeln fallen durch die Hauptuntersuchung und müssen nach der Reparatur erneut vorgeführt werden, bevor sie die HU-Plakette erhalten.

Smartes Abschneiden des Elektro-Smarts

Der elektrische Smart Fortwo schneidet mit einer Mängelquote von 3,5 Prozent am besten ab. In der Liste der 128 im TÜV-Report aufgeführten 2- bis 3-jährigen Verbrenner würde der E-Smart im ersten Drittel landen.

BMW i3 zeigt für E-Autos typische Mängel

Es folgt der BMW i3, der mit 4,7 Prozent genau den Mängelschnitt trifft und im zweiten Drittel rangieren würde. Neben defektem Abblendlicht fallen beim i3 häufig Defekte an den Bremsscheiben auf. Probleme mit den Bremskomponenten sind laut TÜV typisch für E-Fahrzeuge, da sie im Vergleich zu Verbrennern deutlich seltener benutzt werden und deshalb häufiger korrodieren. Grund sei die Rückgewinnung der Bremsenergie (Rekuperation), wenn die Fahrerinnen und Fahrer den Fuß vom Gaspedal nehmen und das E-Fahrzeug automatisch verzögert.

Renault Zoé: Auffällige Achsaufhängungen

Der Renault Zoé würde mit einem Mängelschnitt von 5,7 Prozent im letzten Drittel landen. Neben defekten oder falsch eingestellten Scheinwerfern hat er überdurchschnittlich häufig Mängel an den Achsaufhängungen.

Tesla Model S: Nur Dacia schneidet noch schlechter ab

Am schlechtesten schneidet in dem Quartett der Tesla Model S ab. Mit einer Mängelquote von 10,7 Prozent fällt gut jeder zehnte Tesla Model S durch die erste Hauptuntersuchung und würde ebenfalls im letzten Drittel der 128 Verbrenner landen.

Hinter dem Tesla würden nur noch der Dacia Duster und der Dacia Logan rangieren. Neben Mängeln am Nebellicht und am Abblendlicht machen dem Model S bei der HU vor allem Probleme mit den Querlenkern zu schaffen.

TÜV-Report: So wurde getestet

Für den TÜV-Report 2022 sind rund 9,6 Millionen Hauptuntersuchungen von Pkw ausgewertet worden. Im Ranking der 2 bis 3 Jahre alten Pkw sind 128 Fahrzeugmodelle aufgeführt.

Die vier betrachteten E-Autos sind noch nicht im TÜV-Report enthalten, weil diese in Deutschland erst seit einigen Jahren in nennenswerten Stückzahlen verkauft werden. Grundlage der Angaben sind 1142 Hauptuntersuchungen des BMW i3, 1939 des Renault Zoe, 1645 des Smart Fortwo Electric Drive und 812 des Tesla Model S. Auf dieser Basis ist eine vorläufige Bewertung der technischen Sicherheit der jeweiligen Fahrzeugmodelle möglich.