Rückruf bei Tesla in den USA: Gefahr durch Autopilot

Tesla muss wegen Sicherheitsbedenken bei seinem Assistenzsystem Autopilot in den USA fast seine gesamte Fahrzeugflotte zurückrufen. Warum das in Deutschland nicht zu befürchten ist.

• Assistenzsystem verleitet die Fahrenden zur falschen Nutzung

• US-Verkehrssicherheitsbehörde hatte 1000 Unfälle untersucht

• Software-Update soll helfen

Eine Reihe von Unfällen in den USA, in die ein Tesla verwickelt war, hat die Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA auf den Plan gerufen. Ihre Untersuchung von etwa 1000 Unfällen, in denen der Lenkassistent – genannt Autosteer – aktiv war, zeige Sicherheitslücken auf. Die Funktion vermittle den Fahrerinnen und Fahrern den falschen Eindruck, dass das Auto ohne Überwachung selbstständig fahren könne.

Autopilot: Gefahr durch zusätzliche Lenkfunktion

Das von Tesla als Autopilot bezeichnete Assistenzsystem besteht zum einen aus Traffic-Aware Cruise Control, das die Geschwindigkeit automatisch an den Umgebungsverkehr anpasst. Zum anderen kann Autosteer selbstständig dem Straßenverlauf folgen, wenn dieser ausreichend markiert ist.

Anders als in Europa dürfen Autofahrende in den USA die Hände dauerhaft vom Steuer nehmen. Die Kritik der Behörde: Autosteer prüfe zu selten, ob der Fahrende noch aufmerksam sei. Tesla hat inzwischen reagiert und fast seine gesamte Fahrzeugflotte zurückgerufen. Die Fahrzeuge müssen dazu jedoch nicht in die Werkstatt, sondern auf die Autos wird Over-the-Air ein Software-Update aufgespielt, das mit zusätzlichen Warnungen dazu aufrufen soll, die Hände am Lenkrad zu lassen. Die NHTSA will die Wirksamkeit der Maßnahme überprüfen.

Erst im September dieses Jahres wurde Teslas "Full Self Driving"-Assistenzsystem (FSD) um die Funktion "Autosteer on City Streets" erweitert. Diese Zusatzfunktion ist aber nur in den USA und Kanada verfügbar.

Kein Tesla-Rückruf in Deutschland

Da es sich um eine US-spezifische Software handelt, sind die Tesla in Europa nicht betroffen. Autos mit einem Lenkassistenten für den europäischen Markt müssen überwachen, ob der Fahrzeugführende eine Hand am Lenkrad lässt. Nach 15 Sekunden freihändiger Fahrt wird gewarnt; bei dauerhaftem Fehlverhalten schaltet sich die Funktion ab.

Lesen Sie hier welche Stufen des autonomen Fahrens es gibt.