Die Niederlande führen Autobahn-Maut ein
Die Niederlande führen eine Autobahn-Maut ein. Für die Fahrt auf der neuen A24 westlich von Rotterdam müssen Autofahrer und Autofahrerinnen bezahlen. Das kostet die neue Autobahn-Maut, und so wird sie bezahlt.
1,51 Euro pro Fahrt für Pkw, Wohnmobile und Motorräder
Bezahlung erfolgt über elektronisches Mautsystem (e-Tol)
Fahrzeuge mit ausländischem Kennzeichen sind auch betroffen
In den Niederlanden wurde am 7. Dezember die Autobahn A24 westlich von Rotterdam eröffnet. Nach einer sechsjährigen Bauzeit verbindet die 4,2 Kilometer lange Strecke der A24 die A20 bei Vlaardingen mit der A15 bei Rozenburg und soll die Verkehrssituation in der Region Rotterdam deutlich verbessern. Die sogenannte Blankenburgverbindung umfasst auch zwei Tunnelabschnitte – den Maasdelta-Tunnel und den Holland-Tunnel.
Die A24 ist die erste Autobahn in den Niederlanden, die mautpflichtig ist. Aufgrund der hohen Baukosten war eine Umsetzung der Strecke ohne Mautgebühren nicht möglich, so die Betreiber.
Niederlande: Das kostet die Autobahn-Maut auf der A24
Folgende Mautgebühren fallen auf der neuen A24 an:
1,51 Euro pro Fahrt für Pkw, Wohnmobile, Motorräder, Lieferwagen (auch elektrische) bis zu einem Gewicht von 3500 kg
9,13 Euro pro Fahrt für Lkw, Busse und andere Fahrzeuge über 3500 kg
Für Anhänger und Wohnwagen werden keine zusätzlichen Gebühren erhoben. Fahrzeuge mit ausländischen Kennzeichen sind ebenfalls mautpflichtig. Ab 2026 werden die Gebühren jährlich neu festgelegt, um sie an die Inflation anzupassen.
So funktioniert die neue E-Maut
Auf der A24 kommt ein elektronisches Mautsystem (e-TOL) zum Einsatz. Im Gegensatz zu herkömmlichen Mautsystemen gibt es auf der A24 keine klassischen Mautstationen, wodurch der Verkehrsfluss ungehindert bleibt. Stattdessen übernehmen Kameras, die über der Fahrbahn installiert sind, die automatische Erfassung der Fahrzeugkennzeichen, um die Maut zu berechnen.
Die Mautbetreiber weisen darauf hin, dass die erfassten Daten gemäß den europäischen Datenschutzrichtlinien (DSGVO) verarbeitet werden, um die Privatsphäre der Verkehrsteilnehmenden zu schützen. Dieses Free-Flow-System ist auch schon in Frankreich im Einsatz.
So wird die E-Maut bezahlt
Die Maut kann online bis 72 Stunden nach der Fahrt mit Kreditkarte bezahlt werden. Alternativ ist eine automatische Bezahlung möglich, für die man sich bei einem Anbieter anmelden muss. Vorteil der zweiten Methode: Die Maut wird automatisch von einem hinterlegten Konto abgebucht. Es ist nicht nur bequem, sondern auch sicher, da Nutzerinnen und Nutzer keine Fristen verpassen können. Damit entfällt das Risiko von Zahlungserinnerungen oder Bußgeldern.
Keine flächendeckende Autobahn-Maut
Die Niederlande sind eines der wenigen europäischen Länder, in denen es bisher keine flächendeckende Autobahn-Maut gibt. Lediglich für einige Tunnel wird bislang eine Maut erhoben. Erfreulich für Reisende: Der 6,6 Kilometer lange Westerschelde-Tunnel, der die Städte Terneuzen in Zeeuws-Vlaanderen und Goes auf Zuid-Beveland verbindet, ist ab Januar 2025 für Pkw, Motorräder, Gespanne und Wohnmobile nicht mehr mautpflichtig. Der Westerschelde-Tunnel ist der längste Tunnel in den Niederlanden.
Alle Infos zu den Gebühren und Bezahlweisen hat der ADAC zusammengestellt.